Ohne Handicap auf dem Golf-Platz
Mit dem V40 bietet Volvo eine attraktive Alternative zum Lieblingsauto der Österreicher.
Kombi war vorvorgestern, kompakt ist heute: Bei der Modellentwicklung des V40 hat Volvo nicht nur den Look verändert, sondern auch gleich das Segment gewechselt.
Design: Vor zehn Jahren war der V40 noch ein Kastenwagen, ähm, Kombi, der später weichgezeichnet und vom V50 abgelöst wurde. Die Neuauflage des V40 hat mit einem Kombi so viel zu tun wie ein Rennpferd mit einem Ackergaul. Die Reaktion der Passanten ist ziemlich eindeutig. Selten haben sich so viele Leute nach einem Volvo umgedreht. Sorry, liebe Wolfsburger: Der V40 könnte der schönere Golf geworden sein. Die Designer der Schweden haben eine Formensprache gefunden, die nicht zum Mainstream gehört, aber trotzdem allgemein verstanden wird. Die Proportionen passen, der Doppelrohrauspuff ist wohl eine Reverenz an ein jüngeres Publikum (kann Volvo brauchen), er wirkt aber nicht prollig, sondern sportlich-elegant.
Innenraum: Ungewohnt verspielt ist der V40 bei der Instrumentalisierung. Im Cockpit gibt es Digital-Anzeigen, die verschiedenen Layouts können konfiguriert werden. Ziemlich fetzig wirkt die Sport-Variante mit ihrem vom Rotlicht beleuchteten Display. Als zentrales Element wird hier der Drehzahlmesser eingeblendet. Im Öko-Set-up rücken die Instrumente vor allem den Verbrauchswert groß ins Bild. Fehlt nur noch, dass sich neben dem Cockpit-Layout auch der Motorensound verändert. Sport klingt nach Rallye und Öko nach Wasserfall...
Fahrwerk: Sehr fein hat Volvo das Set-up des Fahrwerks hinbekommen, das einen sportlichen Modus erlaubt, aber keinen Komfort verweigert. Die Sitze sind (auch in der zweiten Reihe) okay, der Kofferraum etwas begrenzt. Bei umgelegten Rücksitzen ergibt sich allerdings ein erstaunlich großzügiger Laderaum. Irgendwie scheint da der V40 doch ein Kombi geblieben zu sein, auch wenn ihm das äußerlich nicht mehr anzusehen ist.
Motor: Im OÖN-Test bewegten wir den V40 T2. Sein Credo ist die Vernunft, 120 PS sind aber für den kleinsten Benziner in der Motorenpalette stark genug. Wer mehr Kraft braucht, findet im Katalog genug Alternativen bis hinauf zum 256 PS starken Top-Modell. Preislich spielen die Einstiegsversionen fast in einer Liga mit dem Golf mit, die besser ausgestatteten Top-Modelle wollen es mit dem deutschen Auto-Adel (Audi, BMW, Mercedes) aufnehmen.
Sicherheit: Wo der V40 auf dem Golf-Platz fast eine Alleinstellung hat, ist das Thema Sicherheit. Da bleibt Volvo irgendwie ein Gradmesser für viele Konkurrenten. Der V40 hat beispielsweise serienmäßig einen Fußgänger-Airbag, der im Fall eines Unfalls lebensrettend sein kann. Das Verantwortungsgefühl der Volvo-Ingenieure reicht sozusagen über die Kühlerhaube hinaus.
Fazit: Der kompakte Schwede parkt jetzt auf einem Platz, der seit einer gefühlten Ewigkeit vom Lieblingsauto der Österreicher, dem VW Golf, markiert wird und ist eine sehr reizvolle Alternative. Vor allem für Individualisten, die nicht so gerne Uniform tragen.
statt Arbeit ein Kinderwagen...
ein aufgemotzter,dunkler BMW...
gehört ein Golf, oder?
!
Sportwagen.
Leichenwagen
Plateauwagen.