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Normverbrauch? Nicht mit uns!

Von OÖN, 16. Juli 2016, 00:04 Uhr
Normverbrauch? Nicht mit uns!
Die OÖN-Motor-Redaktion: Christoph Zöpfl, Markus Prinz, Clemens Schuhmann und Carsten Hebestreit (v.l.) Bild: VOLKER WEIHBOLD

Wieviel Liter Sprit verbraucht ein Auto wirklich? Vier Fahrer, ein Wagen – Der OÖN-Selbstversuch.

Die Kritik, die uns via Telefon, E-Mail und Post erreicht, ist immer dieselbe: "Der Wagen verbraucht doch viel mehr Sprit, warum schreibt ihr das nicht?" Oder, andersherum: "Euer Benzinverbrauch war viel zu hoch! Wo seid ihr gefahren?" Ein Standardsatz, der auch immer wieder in die OÖN-Motor-Redaktion trudelt, lautet sinngemäß: "Der Normverbrauch ist doch völlig unrealistisch. Warum schreibt ihr den dann auch noch?"

Die Kritik ist berechtigt – und auch wieder nicht. Denn wir sind vier Redakteure, die für die OÖNachrichten Autos testen. Unser Gasfuß ist nicht genormt. Mancher drückt lieber drauf, der andere wiederum ist ein Sanfter, der das Pedal nur streichelt. Aber in der Norm fährt keiner von uns. Denn die MVEG-Werte, die im Labor ermittelt werden, sind ohnehin unrealistisch. Hersteller nutzen alle Lücken in den Vorgaben aus, um die Verbräuche zu drücken. Denn: Niedrige Werksangaben erhöhen die Verkäufe. So einfach ist das.

Erst in den nächsten zwei Jahren sollen realistischere Verbrauchsangaben Vorschrift sein. Dann soll nicht mehr im Labor gemessen, sondern die Werte während der Fahrt ermittelt werden.

Bis dahin werden wir im OÖN-Test weiter unsere persönlichen Verbräuche auf den Displays der Autos ablesen und in unseren Testberichten schreiben. Wir wissen, dass wir uns an keine Norm halten, sondern den Alltag abbilden. Manchmal fahren wir mehr Autobahn, manchmal ist viel Stadtverkehr dabei.

Um den Unterschied zu verdeutlichen, haben wir einen Versuch gestartet: vier Fahrer, ein Auto (Hyundai i20 Active Premium 1.0 T-GDI Start/Stopp mit 120 PS). Wichtig war, dass wir einen Wagen mit Schaltgetriebe und Benziner verwenden. Laut Werk verbraucht der i20 5,1 Liter Super...

 

 

Glatter Durchschnitt!
Bild: VOLKER WEIHBOLD

Carsten Hebestreit: "Glatter Durchschnitt!"

Die Strecke führte von der AVIA-Tankstelle in Urfahr quer durch Linz nach Ebelsberg, von dort über die A7 nach Unterweitersdorf und dann über den Haselgraben zurück zum Ausgangspunkt. Ein guter Querschnitt also, um den Unterschied zwischen den Gasfüßen und den Sparmeistern zu erkennen. Auf meiner 81-Kilometer-Runde Sonntagfrüh war freilich kaum Verkehr in der Stadt, weshalb meine Zeit kurz und der Verbrauch vergleichsweise niedrig war. Oder, besser: Der Spritkonsum war Durchschnitt. Denn kräftig aufs Gas gestiegen bin ich dann doch auch zwei, drei Mal.

Zeit: 1:17 Stunden
Durchschnittsgeschwindigkeit: 55,8 km/h
Verbrauch: 6,2 Liter/100 Kilometer

 

 

Ich bin ja nicht auf der Flucht...
Bild: VOLKER WEIHBOLD

Clemens Schuhmann: "Ich bin ja nicht auf der Flucht..."

Hyundai gibt den Normverbrauch des i20 Active mit 5,1 Litern Super auf 100 Kilometer an. Es wäre doch gelacht, wenn ich nicht in die Nähe dieses Wertes komme! Denke ich mir – und bin schon nach den ersten 3,9 Kilometern ernüchtert: Ganze zwölf Minuten habe ich für diese lächerliche Distanz gebraucht. Macht mickrige 18 km/h Durchschnittstempo. Naja, für Linz ist das ja eh wieder flott... Gut nur, dass es das sehr milde Wetter zulässt, ohne Klimaautomatik zu fahren. Und das Licht schalte ich auch gleich aus. Nach knapp zwei Stunden dann der spannende Moment – das Nachtanken: 5,7 Liter – fast geschafft, ich bin zufrieden.

Zeit: 1:46 Stunden
Durchschnittsgeschwindigkeit: 47 km/h
Verbrauch: 5,7 Liter/100 Kilometer

 

 

Tempo, Tempo
Bild: VOLKER WEIHBOLD

Christoph Zöpfl: "Tempo, Tempo"

Um eines klar zu machen: Ich kann es auch ganz anders. Vor einigen Jahren gewann ich sogar einen Sprit-Spar-Bewerb gegen internationale Journalistenkollegen. Es wäre für mich eine leichte Übung gewesen, den Koreaner über die Teststrecke zu nudeln und mit einem Mini-Verbrauch ins Ziel zu bringen. Damit wären alle, die mir die Zugehörigkeit zum Stamm der Bleifußindianer unterstellen, ganz schon blamiert gewesen. Dummerweise hatte ich am Tag der Testfahrt ziemlich viel Stress. Ich prüfte daher im Rahmen der StVO eher die fahrdynamischen Qualitäten als das Spritsparpotenzial.

Zeit: 1:22 Stunden
Durchschnittsgeschwindigkeit: 58 km/h
Verbrauch: 7,9 Liter/100 Kilometer

 

 

Gefühl siegt über Vernunft
Bild: VOLKER WEIHBOLD

Markus Prinz: "Gefühl siegt über Vernunft"

Zugegeben, es kam mir entgegen, dass zu späterer Abendstunde kaum Verkehr auf der Route unterwegs war und ich ungestört die Grenzen des Erlaubten ausreizen durfte. Warum? Weil ich meinem eher sportlichen Fahrstil treu bleiben will. Es brächte mir als Leser wenig, wenn ich nach dem Normverbrauch nicht einmal den OÖN-Testverbrauch erreichen könnte, ohne dafür das Auto dahinzuwurschteln. Klar, der durchschnittliche i20-Kunde wird wohl kein Rennfahrer sein. Aber es gibt sie, die Hedonisten, denen Fahrgefühl wichtiger ist als Verbrauchszahlen. Zum Test: Der i20 lässt sich sportlich fahren. Ja, wirklich.

Zeit: 1:12 Stunden
Durchschnittsgeschwindigkeit: 68 km/h
Verbrauch: 8,3 Liter

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4  Kommentare
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benzinverweigerer (14.598 Kommentare)
am 17.07.2016 13:55

Ich beschleunige generell mit Vollgas, knapp überm Kickdown-Punkt und bremse scharf.
So fährt man mit Hybriden am sparsamsten... hab halt keinen Hybriden, sondern einen normalen Diesel:

6,1 Liter mit 70% Stadtanteil

Probierts bitte eure Fahrstile mal mit einem normalen Hybriden aus, ohne Plug In.
Würde mich interessieren was rauskommt grinsen

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schrebergaertner (22 Kommentare)
am 17.07.2016 08:06

Sehr geehrte Herren von der Motorabteilung,

ich muss leider widersprechen, dass der Normverbrauch nicht eingehalten werden kann. Ich fahre bereits den zweiten Peugeot (erst 308 SW jetzt 207 SW). Mit beiden Fahrzeugen konnte ich mit meiner Fahrweise den Normverbrauch fast erreichen. Beim 207-er fahre ich im Ganzjahresbetrieb mit ca. 4,5 Liter. Nach dem kürzlichen Ölwechsel ist der Verbrauch nochmals nach unten gegangen.

Es ist dabei aber sehr wichtig, vorausschauend zu fahren, bzw. möglichst früh den höchstmöglichen Gang zu verwenden, bzw. beim Beschleunigen nicht zu viel Gas zu geben, sondern vernünftig die Geschwindigkeit zu erhöhen.

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il-capone (10.369 Kommentare)
am 17.07.2016 09:57

Mein ich auch,
aber das Kraxnfahren ist für die Meisten Emotion, u. deshalb ist bewusstes Wenigtanken ein no go.
Die Raports zu den jeweiligen Artikeln sprechen eine deutliche Sprache, um was es den hiesigen Zweibeinern letztlich geht.

Diesel ist übrigens immer noch zu billig.
Zumindest für den Privatverkehr.

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( Kommentare)
am 16.07.2016 17:30

Interessanter Artikel. Das hab ich gleich mit meinem Honda Jazz 1,3i Trend ausprobiert. Normverbrauch: 5,0. Ich bin auf 4,7 laut Bordcomputer gekommen, 3, 4 Zehntel kann man wohl dazurechnen. Meine Durchschnittsgeschwindigkeit war 58km/h und unterwegs war ich 1:23 Std

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