Von 0 auf 100 in acht Jahren

Von Carsten Hebestreit   16.September 2017

Mit einer sehr emotionalen Rede trommelte VW-Vorstandsvorsitzender Matthias Müller das neue Zeitalter ein. "Die Zeiten, in denen sich die ganze Branche hier in Frankfurt selbst gefeiert hat, sind vorbei", sagte der Wolfsburger bei der "VW Group Night", zu der der Konzern traditionell am Vorabend der IAA-Eröffnung lädt. Es gehe um Glaubwürdigkeit und Vertrauen. Und um die E-Mobilität. Müllers Fazit: "Wir werden liefern!"

Bis 2025 möchte der VW-Konzern jedes vierte Auto mit einem E-Motor ausliefern. "Das sind immerhin drei Millionen Stück." Und: "Wir wollen VW bis 2025 zur Nummer eins der E-Mobilität machen." VW als Auslöser der Dieselaffäre möchte somit am meisten von dem Betrug profitieren. Müllers Rede war jedenfalls ein Startschuss in das neue, elektrische Zeitalter. Motto: Von 0 auf 100 in acht Jahren.

Freilich: Auf der IAA präsentiert der Konzern lediglich zwei Studien von Audi, der Rest (Skoda Vision E, VW I.D. Crozz usw.) waren schon zu sehen bzw. sind Weiterentwicklungen.

Hinter der Studie Audi Elaine versteckt sich der e-tron Sportback quattro, der mit reinem E-Antrieb 2019 in den Verkauf geht. Reichweite: 500 Kilometer. Dafür soll der Ingolstädter das autonome Fahren auf Level 4 beherrschen. Level 5 soll das Audi-Konzept Aicon (Feststoffbatterie, 800 Kilometer Reichweite) schaffen. "Frühestens in zehn Jahren" soll die Reiselimousine marktreif sein.

Ohne viel Schnickschnack überraschte Honda mit der pfiffigen Studie Urban EV, die 2019 die Welt erobern möchte. Mit Daten für die schnörkellose Mixtur aus Golf 1 (vorne) und Peugeot 205 (hinten) hielt sich Honda aber noch bedeckt.

BMW zeigte nach den NEXT100-Studien nun ein seriennahes Konzept: den i Vision Dynamics, ein Gran Coupé mit einer elektrischen Reicheweite von 600 Kilometern und einer Beschleunigung von 4,0 Sekunden von 0 auf Tempo 100.

Die IAA 2017 in Frankfurt ist noch bis 24. September geöffnet. Tickets ab 12 Euro (Erwachsene)