Großer Auftritt des kleinen Bruders
Das Kürzel GTI machte den Golf zur Kult-Kiste. Im Windschatten reifte der Polo GTI zu einem starken Kompakt-Sportler heran – erstmals mit der Technik des Großen.
Klein und zierlich war der Polo GT, als der Volkswagen im Sportlerdress 1979 die ersten Ampelstarts wagte. Und dabei wohl nicht recht oft als Sieger auf die Bremse stieg. Der 1,3-Liter-Saugmotor lieferte vor 35 Jahren 44 kW (60 PS), der Sprint von 0 auf Tempo 100 dauerte ewige 15 Sekunden. Dafür waren die Stahlfelgen rot-schwarz lackiert, der schwarze Kühlergrill mit einer roten Zierleiste eingerahmt und das Lenkrad mit einer roten Ziernaht versehen. Schaute cool aus. Damals.
So cool, dass den neuen Polo GTI noch immer dasselbe Rot ziert. Ansonsten ist die mittlerweile fünfte Generation nicht mehr mit dem Ur-GT von 1979 vergleichbar. Zählte damals noch ein Drehzahlmesser üblicherweise zur Extra-Ausstattung (Serie beim GT), so ist derlei Anzeige heute eine Selbstverständlichkeit – wie viele andere Details auch.
Technik vom Golf GTI
Mehr noch: Der Polo erhält erstmals die Technik und Ausstattungen des großen Bruders, des Golf GTI. Wie etwa das Multifunktions-Sportlenkrad, die Sportsitze, die Pedalkappen in Alu-Optik, den Sitzbezug sowie die Kombiinstrumente in Golf-GTI-Optik. Plus die roten GTI-Insignien inklusive des Lenkrades mit der roten Ziernaht (Details im Faktenkasten unten).
Und auch die Fahrwerksabstimmung und der Motor sind dem Original entliehen. Ziel war, die Traktion und die Stabilität zu erhöhen.
Auf den ersten OÖN-Testkilometern erwies sich der Polo GTI als flotter Sportler, der hart auf dem Asphalt liegt, in den Kurven den Vorgaben folgt und trotz quietschender Reifen nicht die Contenance verliert.
Optional ist das "Sport Select"-Fahrwerk (286,72 Euro Aufpreis) erhältlich. Dabei lässt sich per Knopfdruck zwischen den Modi "Normal" und "Sport" wählen. Ist die "Sport"-Taste aktiviert, sind die Dämpfung als auch die Lenkung spürbar straffer. Und auch der Vierzylinder packt im oberen Drehzahlbereich noch ein paar Newtonmeter drauf. So machen’s (kleine) Sportler!
Der Polo GTI wird erstmals mit einem Motor vom großen Bruder bestückt: Der 1,8-Liter-Vierzylinder speckte aber um sechs Kilo ab und legte zwölf PS drauf. Der TSI leistet nun 141 kW (192 PS). Beachtlich sind die 320 Newtonmeter Drehmoment. Die Kraft reicht, um in 6,7 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 zu beschleunigen. Spitze: 236 km/h.
Trotz der eindrucksvollen Werte gönnt sich der Polo GTI nur 5,6 Liter Benzin und emittiert 129 Gramm CO2 (mit dem DSG-Getriebe).
Zur Auswahl stehen ein 6-Gang-Schaltgetriebe und ein 7-Gang-DSG-Automatikgetriebe.
Der Polo GTI: Die Ausstattung, die Preise
Die Ausstattung: Der neue Polo GTI differenziert sich durch GTI-typische Elemente und Ausstattungsfeatures wie z. B. rote GTI-Insignien, GTI-Schriftzüge am Heck, am Kühlergrill und an den Kotflügeln, markante Seitenschweller, GTI-spezifischen Heckspoiler, neues Front- und Kühlergrilldesign, verchromtes Doppelendrohr, neue Rückleuchten, schwarzen und hochglänzenden Heckdiffusor, neue Scheinwerfer mit roter Tornadolinie, Nebelscheinwerfer, sportliche Stoßfänger, 17-Zoll-Leichtmetallräder „Parabolica“. Die Dynamik setzt sich auch im Innenraum fort: Sportsitze, Multifunktions-Sportlenkrad, Pedalkappen in Alu-Optik, Sitzbezug und Kombiinstrument im Stil des großen Bruders Golf GTI.
Die ersten Fahrzeuge in Österreich werden im Jänner 2015 erwartet.
Die Preise: Der Polo GTI ist ab 23.849 Euro (3-Türer) bzw. ab 24.350 Euro (5-Türer) erhältlich. Mit DSG kostet er ab 24.800 Euro (3-Türer) bzw. 25.410 Euro (5-Türer). Optional angeboten werden neben dem Sport-Select-Fahrwerk auch LED-Hauptscheinwerfer für Abblend- und Fernlicht inklusive LED-Tagfahrlicht um 1021,44 Euro.