Ein Kilogramm = 100 Kilometer
Magna zeigte auf der Automotive 2016 in der Linzer Stahlwelt den Prototyp eines Brennstoffzellen-Autos – Die Reichweite ist mit einer einfachen Formel rasch errechnet.
Das perfekte Fahrzeug? Dafür fehlt der perfekte Antrieb! Benzin (oder Diesel), Erdgas, Strom – jede Energieform hat Vor-, aber auch Nachteile, listete Gerhard Krachler von Magna Steyr Mittwoch bei der Automotive 2016 in der Voest-Stahlwelt auf. Lange Ladezeit, wenig Energiedichte – selbst der derzeit hochgepriesene Strom als Antriebsform hat seine Mängel. Wobei der grüne Aspekt als Kaufargument immer mehr an Bedeutung gewinnt, sagt der Entwickler. Die Nachfrage nach "Zero Emission" steigt.
Die Grazer entwickelten innerhalb von drei Jahren einen serienreifen Brennstoffzellen-Antrieb für einen Mercedes Vito. Unter der Motorhaube verbirgt sich die Brennstoffzelle von Proton, an beiden Achsen sind E-Motoren angeflanscht (vorne 100 kW, hinten 50 kW), die Wasserstofftanks haben die Techniker im Kofferraumboden untergebracht.
Druckflaschen aus Karbon
"Wir verwenden keinen Stahl für die Flaschen", erklärt Krachler, "sondern geflochtene Karbonfaser." Die Wände der beiden je 27 Liter großen Behälter sind zwei Zentimeter dick. Der Wasserstoff wird mit bis zu 700 bar komprimiert, dann passen drei Kilogramm in die beiden Flaschen. Das Betanken dauert, je nach Tanksystem, zwischen zwei und vier Minuten, sagt Krachler. Ob Fahrzeuge mit Karbonflaschen in Tiefgaragen einfahren dürfen, ist übrigens gesetzlich (noch) nicht geregelt.
Unter dem mittleren Ladeboden haben die Magna-Männer den Akku-Pack von Samsung untergebracht. Die Kapazität gibt der Grazer mit 12,8 Kilowattstunden an, die Batterien können mit maximal 6,6 Kilowatt geladen werden – induktiv oder klassisch mit Kabel.
Die Brennstoffzellen-Einheit arbeitet optimal bei 65 Grad. Bei kalter Witterung muss das System also auf Betriebstemperatur gebracht werden.
Bis 50 km/h liefern die Akkus die elektrische Energie, darüber schaltet sich die Brennstoffzelle hinzu. Bei Tempo 130 regelt das System ab.
Als Reichweite gibt Magna 350 Kilometer an – 50 Kilometer rein elektrisch und 300 Kilometer mit Wasserstoff. Wobei die Rechnung einfach ist: ein Kilogramm Wasserstoff genügt für 100 Kilometer fahren.
Noch ist Wasserstoff gegenüber dem Strom um etwa neun Euro teurer (auf 100 km gerechnet), künftig erwartet Krachler, dass der 100-Kilometer-Preis für die Brennstoffzelle bei drei bis vier Euro liegen wird.
Magna könnte den Brennstoffzellen-Antrieb in Autos verbauen, "wir warten auf Kundenanfragen".
...und mit welcher Energie wird die Brennstoffzelle im Winter auf Betriebstemperatur gebracht, wenn etwa das Fahrzeug mehrere Tage auf einem Parkplatz abgestellt war?
Mit dem Strom der Batterie? Durch Inbetriebnahme auf den ersten Kilometern wie bei Benzinmotoren (die auch erst auf Betriebstemperatur gebracht werden müssen)?
Lagerfeuer unterm Auto??
Luki85
genau wie es sie früher gab ...
Holz zum einheizen wird auf den Dach gelagert..
https://de.wikipedia.org/wiki/Holzgas#/media/File:Adler_Diplomat_3_GS_mit_Holzgasgenerator-hinten_rechts.JPG