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Das war's: Ende des 2-Takt-Vergasers

Von Klaus Buttinger, 03. Juni 2017, 07:04 Uhr
Das war’s: Ende des 2-Takt-Vergasers
Beim Erzbergrodeo, dem größten Enduro-Rennen, musste sich die Einspritzung beweisen. Die Herausforderung wurde perfekt gemeistert. Bild: Werk

MATTIGHOFEN. Weltweit erste Benzineinspritzung war eine schwere Geburt, bringt dafür etliche Vorteile und ermöglicht dem drehfreudigen Motor künftig einen saubereren Auftritt.

Nur noch ein Nischendasein führt der Zweitakt-Motor. In Mopeds und in Rasenmähern ist der nicht eben sauber verbrennende Triebling zu finden, und im Motocross- bzw. Endurosport. Hier geht es um rasch verfügbare Spitzenleistung und wenig Gewicht. Lange war der große Nachteil, die vergaserdosierte Verbrennung von Öl, das der Schmierung dient, nicht gut in den Griff zu bekommen. Nun präsentiert die KTM AG eine Weltpremiere, die dem Zweitakter eine Zukunft gibt: Benzineinspritzung.

Zwei Modelle der 2018er-KTM-Palette, die 250er und die 300 EXC, tragen den Zusatz TPI. Transfer Port Injection heißt das und bezeichnet jenen Punkt, wo das Benzin-Luft-Gemisch mit 3,5 bar Druck eingespritzt wird, nämlich bei den Überströmkanälen. Benzinmenge, Ölbeimischung und Zündzeitpunkt errechnet eine ECU aus Sensordaten. "Man kann sagen, dass das gesamte Know-how der ECU und der Thermodynamik im Brennraum steckt", sagt Joachim Sauer, KTM-Offroad-Produktmanager. Der Rest ist bewährte Technik von den Viertaktern: Einspritzdüsen, Einspritzpumpe und Benzinpumpe. Hier schlägt auch der einzige Nachteil zu Buche: drei Kilo Mehrgewicht. Ja, und ein wenig teurer sind Einspritzer auch.

Dem stehen gewichtige Vorteile gegenüber: viel weniger Verbrauch und damit geringere Kosten, kein überlaufender Vergaser mehr, präzise Getrenntschmierung und saubere Verbrennung mit Abgaswerten, die der Euro-4-Norm entsprechen. Und besonders fahrerfreundlich: Die Gemischaufbereitung funktioniert bei Hitze auf Meereshöhe genauso zuverlässig wie bei null Grad auf 3000 Metern. Kein Stress mehr mit der Anpassung der Bedüsung.

Den Härtetest mussten die Einspritzmodelle kürzlich auf dem Erzberg bestehen, wo das berüchtigte Rodeo stattfindet (heuer: 15. bis 18. Juni). Sauer berichtet: "Nie zuvor haben sich die KTM-Mechaniker so gelangweilt. Kein Tanken, kein Schrauben, keine Einstellarbeiten. Die Motorräder liefen problemlos und mit überraschend wenig Treibstoff." Leistung und Drehmomentverlauf gleichen den Vorgängermodellen, die Laufkultur im niedrigeren Drehzahlbereich habe sich erhöht. "Den Motor abzuwürgen ist fast unmöglich!", sagt Sauer euphorisch.

Preise: 250 EXC TPI; 9350 Euro, 300 EXC TPI: 9750 Euro

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5  Kommentare
5  Kommentare
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hintergrundleser (4.812 Kommentare)
am 04.06.2017 15:12

Ich finde es toll, dass so eine Innovation von einer öst. PRIVATFIRMA (ohne staatl. Beteiligung) kommt.
Der Grund, dazu muss ich aber etwas ausholen: in den 80ern entwickelte die TU-Graz gemeinsam mit Steyr-Daimler-Puch einen alltagstauglichen Kat für Zweitakter, das arge Problem war ja das Öl des Gemisches, welches einen Kat vom 4-Takter sofort ruiniert. Das Projekt war serienreif und patentiert (!!!), das wurde aber unter der Regierung Sinowitz verschlafen. Anstatt das zu fördern und im Sinne des Umweltschutzes weltweit zu vermarkten (samt sprudelnder Lizenzgebühren), wurde die marode SDP-Gruppe inkl. aller Rechte für rasches Geld an die Piaggio-Gruppe verhökert, wo dieses Patent schubladisiert wurde, damit kann man ja immer noch auftrumpfen.
So ging eine öst., evtl. bahnbrechende Entwicklung billig den Bach runter, wir waren die Ersten! Heute ist das ja kein Thema mehr bei Mopeds usw...
Aber gut, dass KTM kein Politiker dreinreden kann, die Lorbeeren mögen im eigenen Haus bleiben!

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weinberg93 (16.323 Kommentare)
am 03.06.2017 14:19

Mopeds ja, aber Zweitakt-Motor (statt 4-Takt Benzin) in Rasenmähern?
Das ist mir neu, aber vielleicht gibt es ein paar Exoten.

Velleicht hat man das mit der Motorsäge (Kettensäge) verwechselt?
Und beim schreiben von "Motorsäge" ist mir die Motorsense (wird mit einer Art Bauch- und Schultergurt umgegehängt) eingefallen, die ist wahrscheinlich auch ein 2-Takter.
Aber eine Motorsense ist kein Rasenmäher!

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benzinverweigerer (14.598 Kommentare)
am 03.06.2017 20:26

Früher waren auch Motormäher und Rasenmäher 2-Takter.
Nur wegen der Abgasbestimmungen wurden 4-Takter daraus.
Wobei mir 4-Takter alleine schon vom Geräusch bei Motorgeräten mehr zusagen.
Aber ein langsam drehender Motormäher mit großem Schwungrad ist auch als 2-Takter ganz fein.
Hatte da früher einen Bj. 67 Agria Balkenmäher mit ~260ccm und ruhigen 3600rpm.
Alte 2-Takter hielten auch die Wespen fern grinsen

Riesen Vorteil von 2-Taktern: KEIN MOTORÖL, daher egal, wenn man den Mäher am Hang fährt, oder mal umkippt.
Grade bei den kleinen Rasenmähern läuft da beim Reinigen das Öl in den Luftfilter.
Mein neuer 4-Taktmäher hat Trocksumpf mit 2 Ölpumpen, damit er am Hang Öl erwischt... und trotzdem rauchts ab und zu mal blau raus, wenn ichs übertreibe.

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meisteral (11.707 Kommentare)
am 03.06.2017 09:06

Coole Sache, die den 2-Takter in seiner Konkurrenzlosigkeit im Cross und Endurosport der kleinen Klassen salonfähig macht!

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benzinverweigerer (14.598 Kommentare)
am 03.06.2017 20:27

Warum in den kleinen Klassen?
Wir reden von 75PS+ Geräten.

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