Das sportliche Coupé mit den unverwüstlichen Genen eines SUV
WIENER NEUDORF. Der völlig neu konstruierte Honda HR-V kommt mit einem gefälligen Design und einigen technischen Feinheiten nach Europa.
Manchmal lassen sich Hersteller Zeit. Richtig Zeit. Zum Beispiel Honda mit dem HR-V. Knapp vor der Euro-Einführung rollte der SUV (Sport Utility Vehicle) 1999 auf den europäischen Markt. 110.000 Stück haben die Japaner seither in der EU verkauft. Kein Bestseller, aber Honda ist zufrieden. Jetzt, immerhin 16 Jahre später, schickt Honda die zweite Generation ins Rennen um die Käufergunst.
Völlig neu konstruiert und mit einigen technischen Feinheiten ausgestattet, hat der Neue wohl nur noch den Namen mit dem Vorgänger gemein. Logisch, 16 Jahre sind in der Automobilentwicklung eine Ewigkeit. Seit eineinhalb Jahren ist der junge HR-V in Asien und den USA unterwegs, jetzt passte Honda den SUV an europäische Vorgaben (Abgaswerte, Spritverbrauch etc.) an. Ab September ist der SUV, der aussieht wie ein hochgestelltes Coupé, in Österreich erhältlich – Radkästen in Offroad-Optik inklusive.
Das Design ist nicht aufregend, aber gefällig. Perfekt ins Armaturenbrett integriert und leicht zum Fahrer geneigt ist der fünf Zoll große Touchscreen (7 Zoll optional). Das eigene Smartphone lässt sich via MirrorLink "spiegeln" – das Gerät kann somit über das Info-System gesteuert werden. Aus dem Honda-App-Center (Honda-System Connect) können eigene Apps heruntergeladen werden, die App "Aha" ist bereits vorinstalliert. Radio, Facebook, Twitter, Hörbücher etc. können damit gesteuert werden.
Technische Feinheiten hat der HR-V einige an Bord. Das Notbremssystem (CTBA) warnt zuerst per Piepton (sehr sensibel eingestellt), um dann aktiv zu bremsen. Die elektronische Parkbremse aktiviert sich auf Wunsch bei jedem Stopp – so lange, bis weitergefahren wird. Eine praktische Ergänzung zur Berganfahrhilfe. Der Speed-Limiter (der Fahrer gibt das Tempolimit vor) agiert nun intelligent: Sieht die Kamera ein Verkehrszeichen mit einem anderen Tempolimit, passt das System die Eingabe an die aktuelle Maximalgeschwindigkeit an.
Im Fond verbaut Honda die magischen Sitze: Die Sitzfläche lässt sich hochklappen, damit ein schmaler, aber hoher Stauraum (mehr als 1,2 Meter) entsteht: für TV-Flatscreens, Fahrräder etc.
Im Kofferraum können bis zu 470 Liter gebunkert werden, bei umgeklappten Rücksitzlehnen sind’s 1533 Liter. Die Lehne vom Beifahrersitz lässt sich ebenfalls umlegen, und dann steht eine Durchladelänge von mehr als 2,4 Metern zur Verfügung.
Auf den ersten OÖN-Testkilometern stach die ruhige Straßenlage des HR-V hervor. Selbst in flotten Kurven wankt der SUV nicht. Zwei Motoren bietet Honda an: einen neuen 1,5-Liter-Benziner (130 PS bei 6600 Umdrehungen) sowie einen 1,6-Liter-Diesel (120 PS bei 4000 Umdrehungen). Der Benziner wird wahlweise mit einem Sechsgang-Getriebe oder einem stufenlosen CVT-Getriebe angeboten, der Diesel nur mit dem Sechsgang-Schaltgetriebe. Der Fronttriebler darf 1400 Kilogramm (Diesel) bzw. 1000 Kilogramm (Benziner) Anhängelast ziehen.