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"Das Geiz-ist-geil-Denken ist sehr stark verankert"

30. Mai 2016, 00:04 Uhr
Autowelt Linz
Nach Citroen auch Volvo im Programm: Die Autowelt Linz-Gesellschafter Rudolf Lindorfer (links) und Andreas Parlic    Bild: (Heb)

Aus France Car wird Autowelt Linz: Ein Interview mit den Linzer Autohändlern

France Car und Citroen sind unzertrennbar verbunden. Doch nun erhielt der Autohändler im Süden von Linz Volvo dazu und nannte sich in "Autowelt Linz" um. OÖN-Motor-Ressortleiter Carsten Hebestreit sprach mit den Autowelt-Eignern Rudolf Lindorfer und Andreas Parlic.

 

OÖN: Seit der Gründung von France Car im Jahr 1995 ist das Unternehmen stets gewachsen. Was steckt hinter dem Erfolg?

Lindorfer: Viel Arbeit, viel Engagement, viel Freude. Und natürlich topmotivierte Mitarbeiter. Wir haben im August 1995 mit zehn Leuten angefangen, die alle schon Citroen-Erfahrung hatten. Die Marke selbst war damals im Aufwind, laufend kamen neue Modelle.

OÖN: Citroen stand ja früher für Genialität, für herausragende Autos. Es gab in der Geschichte der Franzosen viele Höhepunkte, aber auch Tiefpunkte. Wie geht man als Autohaus damit um?

Lindorfer: Da muss man durch. Ich bin 43 Jahre im Autogeschäft und habe – egal bei welcher Marke – immer wieder Auf und Abs erlebt. Man weiß, dass es nach einer Durststrecke wieder bergauf geht.

OÖN: Was waren die automobilen Höhepunkte in all den Citroen-Jahren?

Lindorfer: Ein Auto bleibt mir in Erinnerung: der C6. Den habe ich geliebt. Das war ein klassischer Citroen mit einem hervorragenden Fahrkomfort, der C6 war unvergleichlich. Ein absoluter Höhepunkt der Marke. Parlic: Der Einstieg in das Van-Segment war gut für Citroen. Die Modelle waren interessant und preisgünstig, aber nicht so bekannt.

OÖN: Citroen stand aber auch für eine extreme Rabattpolitik. Inzwischen sind die Franzosen davon abgekommen. Wirkt diese Zeit noch nach?

Lindorfer: Citroen war der erste Hersteller, der mit dieser – ich sag mal – unglückseligen Politik angefangen hat. Damals hat’s funktioniert, weil’s kein anderer gemacht hat. Das war zu Xantia-Zeiten. Die Rabatte haben damals gut gewirkt. Dann sind fast alle anderen Hersteller auch in die Rabattschlacht eingestiegen und somit war’s vorbei mit den Vorteilen für uns. Jetzt versuchen wir wieder davon wegzukommen, was aber nicht einfach ist.

Wie ist das Kunden-Feedback?

Lindorfer: Nicht nur wir, sondern die ganze Branche leidet darunter, dass Kunden trotz laufender Preis-Aktionen noch sagen: Nein, da warte ich noch lieber, die nächste Aktion kommt bestimmt – vielleicht sogar eine bessere. Dieses Verhalten haben wir den Kunden über Jahre hinweg gelernt, da waren wir selbst schuld. Wir haben aber immer versucht, uns dagegen zu wehren und nicht über den Preis zu verkaufen, sondern über den Nutzen und Zusatzangebote wie Werkstattleistungen, Winterräder etc. Das Geiz ist geil-Denken ist sehr stark in Österreich verankert.

Wer Citroen sagt, muss mittlerweile ja auch DS sagen. Wie läuft es mit der Nobelmarke?

Parlic: Zäh. Weil die Markenstrategie noch nicht greift. Die Franzosen nehmen zu wenig Geld in die Hand, um die wirklich tollen Autos bekannt zu machen, Marketing dafür zu betreiben. Citroen ist mittlerweile aus den gröbsten Turbulenzen draußen, man hat aber, um dieses Ziel zu erreichen, beim Marketing gespart.

OÖN: Seit Jahresbeginn hat France Car ja auch Volvo im Programm. Warum der Schritt von Frankreich nach Schweden?

Lindorfer: Wir waren Citroen immer loyal gegenüber. Aber wir waren mit den Franzosen in einem Tal. Wir mussten ernsthaft darüber nachdenken, wie wir unser Haus, unsere Infrastruktur, unsere Mitarbeiter absichern. Dann ist Volvo in Linz frei geworden und wir haben uns darum bemüht. Denn Volvo hat Modelle, die sich perfekt zu Citroen-Modellen ergänzen. Citroen hat so gut wie keine Kombis und keine SUVs. Beides hat Volvo. Noch dazu sind die Schweden eine Premiummarke. Umgekehrt wiederum sind wir mit unseren kleinen Citroen-Nutzfahrzeugen sehr gut im Flottengeschäft. Unterm Strich: Wir ergänzen uns sehr gut.

OÖN: France Car ist ja ein Begriff in und um Linz. Wie schwer fällt’s, so eine Marke aufzugeben und sich umzubenennen?

Lindorfer: Das war einer der schwierigsten Schritte. Wir haben lange überlegt, wie wir’s machen können. Sicherlich hätten wir eine zweite Firma gründen können, aber diese Parallelstruktur hätte nur viel Geld gekostet. Wir wollen aber nicht nur Autos verkaufen und servicieren, sondern wir wollen die Mobilität unserer Kunden sichern. Das heißt: Wenn er künftig auch kein Auto mehr kauft, sondern sich bei Bedarf eines mietet, dann wollen wir ihm dieses Service bieten können. Wir möchten in Zukunft das Thema Mobilität abdecken können.

 

Autowelt Linz

In nur 20 Jahren wurde France Car zu einer fixen Größe im Linzer Autohandel. 1994 sperrte die Citroen-Niederlassung nahe der Autobahnabfahrt Franzosenhausweg auf. Inhaber sind heute Rudolf Lindorfer (60 Prozent), Andreas Parlic (10 Prozent) und der Salzburger Investor Gustav Schweiger (30 Prozent).

Die Linzer kooperieren mit 13 Autowerkstätten in der Umgebung, die keinen Direkthändlervertrag mit Citroen Österreich haben. Mit diesen Klein-Unternehmen hat France Car (Autowelt) einen Agenturhändlervertrag. „Diese Werkstätten dürfen auf unsere Rechnung auch Neuwagen verkaufen“, sagt Rudolf Lindorfer.

Im Vorjahr verkaufte France Car 1022 Neuwagen sowie 673 Gebrauchte. Damit erzielten die drei Gesellschafter 27,5 Millionen Euro Umsatz. Heuer soll der Autoabsatz spürbar steigen – nicht nur wegen Volvo, sondern speziell wegen verstärkter Gebrauchtwagen-Aktivitäten, sagt Lindorfer. Geplant ist der Verkauf von 1150 neuen Autos sowie 735 Gebrauchten.

Der Volvo-Schauraum, der derzeit errichtet wird, wird im September eröffnet – rechtzeitig zur Einführung der neuen S90/V90-Modelle. In dem Schauraum werden fünf, sechs neue Volvos ausgestellt, daneben arbeiten Volvo-Mechaniker in der Werkstatt.

 

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6  Kommentare
6  Kommentare
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pera (53 Kommentare)
am 02.06.2016 22:11

JA;Wer gab den immer die höchsten Rabatte????

und dann Jammern!! selber schuld !!

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Gugelbua (31.811 Kommentare)
am 31.05.2016 10:43

Die Werbung suggeriert das ja schon in aggressivster weise grinsen
der geile Geizige ist einfach IN grinsen

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c.sainz (1.259 Kommentare)
am 30.05.2016 18:32

Ja jetzt fangen wir zum Jammern an nachdem gerade Citroen und Peugeot in den letzten Jahren nur über extreme Nachlässe verkauft haben.

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Superheld (13.118 Kommentare)
am 30.05.2016 09:45

"Geiz ist geil-Denken"

Solche Kraftausdrücke sind beim Automobil völlig fehl am Platze. Die Händler und Werkstätten sollen sich eher bei den Automobilerzeugern und Importeueren beschweren, denn diese zocken ordentlich ab. Man muss sich nur die üblichen Gehälter ansehen, die sich natürlich in den Jahreskosten der PKW widerspiegeln.

Welche Unternehmen zahlen ihren Vorständen heutzutage noch mehr als 5 Mio. EUR Jahresgage, oder mehr als 10 Mio. Abfertigung?

Welche Unternehmen zahlen ihren Abteilungsleitern deutlich mehr als 150.000 EUR Jahresgage?

Die Autolobby zockt die Bürger ab, die Händler sind ein kleiner dieser Maschinerie, auch wenn ihnen nur ein sehr kleiner Teil des Kuchens zugestanden wird.

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Ottawa (257 Kommentare)
am 30.05.2016 09:34

Die Abzock-Mentalität der Autoformen ist in Österreich sehr stark vertreten schon eher. Vor Jahren hat es ein Vergleich der Autopreise in Europa gegeben. Österreich hat durchwegs die teuersten Autos gehabt, wohlgemerkt um die österreichischen Steuern bereinigt!

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Ottawa (257 Kommentare)
am 30.05.2016 09:35

Autofirmen, nicht Autoformen, blöde Autokorrektur.

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