BMW entdeckt die Familien
Mit dem Gran Tourer stoßen die Bayern in neue Regionen vor: Der 2er parkt in der Minivan-Lücke und vergisst dabei nicht auf eine Portion Sportlichkeit.
Aus eins mach vier. So einfach geht das. Nach dem Coupé, Active Tourer und dem Cabrio setzen die Bayern nun den Gran Tourer auf vier Pneus. Einen Minivan mit fünf oder sieben Sitzen. Damit kurvt BMW durch Neuland, denn bisher fehlte eine praktische Familienkutsche im Fuhrpark der Weiß-Blauen. Also: Ab an den Start!
Das vierte Modell der 2er-Familie darf getrost als Minivan eingestuft werden. Oder als SUV-Kombi, wie’s Renault eben erst für den neuen Espace getan hat. Denn: Minivan – Diese Kategorie schrumpft, der Boom-Markt ist eindeutig das SUV-Segment. Also: Der Gran Tourer ist ein SUV-Kombi, auch wenn sich BMW hartnäckig um eine Einstufung drückt. Nur soviel: Der 2er Gran Tourer ist ein Mitglied der "Premium-Kompaktklasse" (O-Ton BMW). Auch gut.
Drei Kindersitze
Die Vorteile sind jedenfalls nicht zu übersehen: hoher Einstieg inklusive aufrechter Sitzposition, Platz für drei Kindersitze in der zweiten Reihe sowie reichlich Laderaum. Das sind die Zutaten des Erfolges. Wobei: So ganz getraut hat sich BMW dann doch nicht. Der Gran Tourer strecke sich auf 4,55 Meter, der neue Espace und der VW Sharan bieten da 30 Zentimeter mehr (je 4,85 Meter). Da sammelt sich logischerweise auch mehr Laderaum. Der BMW schluckt 645 bis 1905 Liter (7-Sitzer 560 bis 1820 Liter), der Espace 660 bis 2101 (596 bis 2101) und der Sharan gar 955 bis 2430 Liter (300 bis 2297). Die Lehnen der zweiten Sitzreihe (40:20:40) kippen auf Knopfdruck nach vorne und bilden dann einen fast ebenen Boden. Die optionale dritte Reihe verschwindet auf Wunsch völlig im Untergrund. Die zweite Sitzreihe lässt sich längs verschieben.
100 Liter großes Staufach
Sind die Plätze sechs und sieben aufgestellt, können darunter 100 Liter verstaut werden – zum Beispiel das optionale Notlaufrad oder der faltbare Fahrrad-Heckträger. Drinnen sind die Bayern Ihrer Design-Linie treu geblieben. Ab der Grundausstattung ist im Armaturenbrett ein 6,5 Zoll großer Screen verbaut, der über den genialen Dreh-Drück-Regler in der Mittelkonsole bedient werden kann (iDrive). Ebenfalls serienmäßig an Bord: LED-Scheinwerfer, elektrische Parkbremse, Regensensor und City-Anbremsfunktion. Den Spaßfaktor erhöhen das Glas-Panoramadach sowie die automatische Heckklappen-Öffnung (berührungslos) sowie das Head-up-Display.
Vier Ausstattungen bieten die Bayern an: Advantage (zusätzlich zur Basis: 2-Zonen-Klimaautomatik, Park Distance Control, Tempomat), Sport Line (17-Zoll-Leichtmetallfelgen, Sportsitze), Luxury Line (Chrom-Applikationen, Edelholz-Interieurleisten, Leder, Sitzheizung, 17-Zoll-Leichtmetallfelgen) und M Sport (Aerodynamic-Paket, Sportsitze, M-Lederlenkrad, 17- oder 18-Zoll-Leichtmetallfelgen.
Fünf überarbeitete Motoren
Fünf überarbeitete Turbomotoren (zwei Benziner, drei Diesel) mit drei und vier Zylindern (166 bis 192 PS, 3,9 bis 6,4 Liter Spritverbrauch) werden jeweils vorne quer verbaut, angetrieben werden die Fronträder. Gleich ab dem Verkaufsstart steht aber auch ein Allradmodell zur Auswahl.
Der 2er Gran Tourer ist ab 2. Juni ab 29.550 Euro (218i 136 PS) erhältlich.
Die Motoren
Fünf Motoren (zwei Benziner und drei Diesel) werden ab Juni angeboten, im Juli folgen ein Benziner und zwei Diesel. Ein 6-Gang-Schaltgetriebe und eine 6-Gang-Steptronic stehen zur Auswahl.
220i: 4-Zyl., 2,0 l, 141 kW (192 PS), 280 Nm, 6,4 l im Mix, CO2: 149 g/km.
216d: 3-Zyl., 1,5 l, 85 kW (116 PS), 270 Nm, 4,2 l im Mix, CO2: 111 g/km.
218i: 3-Zylinder, 1,5 l, 100 kW (136 PS), 220 Nm, 5,5 Liter im Mix, CO2: 127 g/km.
218d: 4-Zyl., 2,0 l, 110 kW (150 PS), 330 Nm, 4,5 l im Mix, CO2: 119 g/km.
220d xDrive: 4 Zyl., 2,0 l, 140 kW (190 PS), 400 Nm, 5,1 l Verbrauch, CO2: 133 g/km.
Der kann mit einem Grand Senic nicht mithalten... und da kommt noch knapp heuer der Nachfolger auf den Markt.