Aus dem Meriva wurde ein Crossover

Von Markus Prinz   02.Dezember 2017

Er ist der erste Sprössling der neuen deutsch-französischen Vereinigung zwischen Opel und dem PSA-Konzern: der neue Crossland X. Einen Stilbruch mit der bestehenden Flotte müssen Kunden aber nicht befürchten.

Design: Das Design ist den Deutschfranzosen vollends gelungen, der Crossland X fügt sich nahtlos in die Produktpalette ein. Im Rückspiegel fällt es sogar schwer, den Crossover von seinen Modellbrüdern Grandland X und Mokka X zu unterscheiden. Etwas danebengegangen ist die Gestaltung einer Felgenvariante, für die der Konzern viel Kritik einstecken musste. Die 16-Zöller mit der Bezeichnung "Twin Power" haben eine hakenkreuzähnliche Formgebung und brachten den Rüsselsheimern viel Spott im Netz. "Alufelgen des Opel Adolf" titelte etwa eine Schweizer Tageszeitung. "Eine – aus unserer Sicht nicht vorhandene – Ähnlichkeit ist natürlich in keinster Form beabsichtigt", sagte ein Sprecher des Rüsselsheimer Autobauers.

Aus dem Meriva wurde ein Crossover
Bis zu 1255 Liter fasst der Laderaum.

Innenraum: Das Cockpit wirkt hochwertig verarbeitet und äußerst übersichtlich. Die Anordnung der Tasten und Bedienelemente wird langjährige Opel-Kunden nicht vor den Kopf stoßen. Ein großes Plus ist der durch hohe Seitenscheiben herrlich illuminierte Rückraum, dessen Ladevolumen sich variieren lässt. Wie? Durch eine 15 Zentimeter verschiebbare Rückbank, die wahlweise die Beinfreiheit oder den Laderaum hinten vergrößert.

Aus dem Meriva wurde ein Crossover
Die Rückbank ist verschiebbar.

Im Verhältnis 60:40 sind die Sitze im Fond sogar unabhängig voneinander einstellbar. Der Fokus liegt auf Funktionalität. Und guter Technik. Voll-LED-Scheinwerfer, Verkehrszeichenerkennung, Onboard-WLAN, Head-up-Display, Windschutzscheibe und Lenkrad beheizbar, Panorama-Rückfahrkamera, automatischer Einparkassistent ... Der Werbeslogan "Ärgert die Oberklasse" passt. Zumal der Kunde via OnStar nun auch Hotels buchen und Parkplätze suchen kann.

Aus dem Meriva wurde ein Crossover
Geräumiges, elegantes und gut ausgeleuchtetes Cockpit.

Fahrwerk: Im Gegensatz zum Mokka X wird der Crossland X nicht mit Allradantrieb angeboten. Er soll eher als Van denn als SUV gesehen werden und dient im Konzern als Meriva-Nachfolger. Abgestimmt ist der kleinste Vertreter der X-Generation straff, aber dennoch komfortabel. Kurze Ausflüge ins Grüne sollten also kein Problem darstellen. Die Lenkung bleibt – typisch Opel – sehr direkt, wodurch sich der Crossover sehr agil bewegen lässt.

Motor: Der 1,2-Liter-Dreizylinder im Motorraum tut seinen Dienst ohne Stöhnen und Murren. Mit 130 PS verfügt der Benziner über ausreichend Kraftreserven für den Alltagsgebrauch. An die Werksangaben bei den Verbrauchswerten kamen wir im OÖN-Test aber nicht annähernd heran. Erstens, weil wir viele Autobahn-Kilometer abspulten, und zweitens, weil 5,1 Liter pro 100 Kilometer wohl nur ganz schwer zu erreichen sind.

Fazit: Der Crossland X ist der Begründer der SUV-Offensive von Opel. Mit moderner Technik (aus der Oberklasse), hoher Alltagstauglichkeit und einem kräftigen Motor hat er großes Potenzial.

 

Opel Crossland X

Preis: ab 16.930 Euro
OÖN-Testwagen 27.327 Euro

Motor: turbogeladener Dreizylinder mit Direkteinspritzung
Hubraum 1199 ccm
Leistung 96 kW (130 PS) bei 5500 U/min
max. Drehmoment 230 Nm bei 1750 U/min

Verbrauch (MVEG)
Stadt/Land/Mix 5,9/4,7/5,1
OÖN-Test 7,5
Tank/Kraftstoffart 45 l/ Super

Umwelt: Euro-6
CO2-Ausstoß 116 g/km

Antrieb: Front
Getriebe 6-Gang (manuell)

Fahrleistungen:
0 auf 100 km/h in 9,1 sec
Spitze 206 km/h

Abmessungen & Gewichte:
L/B/H 4212/1765/1605 mm
Radstand 2604 mm
Leergewicht 1303 kg
Zuladung 487 kg
Kofferraum 520-1255 Liter
Anhängelast gebr. 840 kg
ungebremst 620 kg

Garantie: zwei Jahre, zwölf Jahre gegen Durchrostung.

Plus: geräumiger Innenraum, kraftvoller Motor, hochwertige Ausstattung.

Minus: lange Aufpreisliste.