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Wie sauber sind E-Autos wirklich?

Von Carsten Hebestreit, 21. Oktober 2017, 00:04 Uhr
Stromladen in Wels Bild: Foto: müf

Die Akku-Produktion bestimmt die Umweltbilanz der Elektrofahrzeuge

Die Diskussion läuft auf Hochtouren seit die E-Mobilität Fahrt aufgenommen hat: Sind E-Autos sauberer als Verbrenner – oder eben doch nicht? Der Knackpunkt in der Herstellung ist die Produktion der Lithium-Ionen-Akkus, für die viele seltene Materialien wie Lithium, Kobalt, Mangan, Nickel etc. benötigt werden. "Tatsächlich", sagt Günther Lichtblau vom Umweltbundesamt, "sind die Akkus der entscheidende Faktor".

Der Wiener veröffentlichte mit Kollegen 2015 die Studie "Ökobilanz alternativer Antriebe", bald folgt die aktualisierte Auflage.

Untersucht wurden nicht nur Verbrenner (Benziner und Diesel) sowie Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Pkws, sondern auch E-Autos und Fahrzeuge, die mit Biogas und CNG betankt werden können. Vorab: Ein eklatanter Unterschied im Energieeinsatz bei der Herstellung zwischen Benzinern, Diesel und E-Autos besteht nicht.

Fünf Faktoren eingerechnet

Eingerechnet hat Lichtblau mit seinen Kollegen neben der Fahrzeug- und Akku-Produktion auch dieFaktoren wie Entsorgung, Energiebereitstellung und Energieverbrauch während der Fahrt.

"E-Autos haben einen riesigen Vorteil, weil’s weniger Teile beim Zusammenbau benötigen", sagt der Experte. Getriebe, Abgasnachbehandlung (viele Edelmetalle) etc. fallen beispielsweise weg. "Das spart nicht nur Ressourcen, sondern auch Gewicht." Und weil E-Fahrzeuge meist in Leichtbauweise produziert werden, sind E-Modelle oft um 200 bis 300 Kilo leichter als vergleichbare Verbrenner (Nissan Leaf/VW Golf).

Trotzdem ist der Energieaufwand beim Fahrzeugbau fast ident. Das Umweltbundesamt stellt diesen Faktor einheitlich mit Kilowattstunden (kWh) pro Kilometer dar. Pro Kilometer müssen hierbei für Benziner, Diesel und Hybride 0,054 kWh Energie berechnet werden. Für E-Autos wird der Faktor 0,052 kWh/km fällig.

> Der kumulierte Energieaufwand im Vergleich (PDF):

Download zum Artikel

Energieaufwand der diversen Antriebe

PDF-Datei vom 20.10.2017 (663,72 KB)

PDF öffnen

Auch beim Energieverbrauch während der Fahrt ist der vermeintliche Vorteil der E-Mobilität nicht so groß wie gemeinhin erwartet. "Weil mit Erdöl ein sehr energiereicher Stoff in kürzester Zeit in großen Mengen und mit wenig Aufwand aus der Erde geholt werden kann" sei die Umweltbilanz letztendlich nicht so verheerend wie vermutet, so Lichtblau. Strom wiederum wird in Europa zu einem beträchtlichen Teil aus fossilen Brennstoffen (Kohle, Gas etc.) erzeugt. Beim sogenannten Österreich-Mix könne daher auch viel "schmutziger Import-Strom dabei sein". Sehr gut hingegen sieht die Bilanz beim "UZ 46" aus, reinem Öko-Strom aus nachhaltigen Energiequellen.

Biogas: Sehr schlechte Bilanz

Benziner schneiden in Sachen Verbrauch mit 0,66 kWh/km hinter Biogas und CNG (je 0,70) mit am schlechtesten ab. Diesel kommt hingegen auf nur 0,52 kWh pro Kilometer, reine E-Autos auf 0,25.

Während Verbrenner logischerweise beim Punkt "Akku-Produktion" mit einer Null bilanzieren, müssen bei E-Autos 0,047 kWh pro Kilometer addiert werden.

Unter dem Strich sind die Gas-Autos mit 0,88 (CNG) und 0,98 kWh/km (Biogas) die schmutzigsten Fahrzeuge, dahinter folgen der Benziner (0,81), der Diesel (0,65) und das E-Auto (0,57 – Österreich-Mix bzw. 0,39 mit Öko-Strom.

Drastisch ist hingegen der Unterschied bei den Treibhausgasemissionen. Dort stoßen E-Autos dank Öko-Strom um bis zu 80 Prozent weniger Treibhausgase aus. Lichtblau: "Aus Klimaschutzgründen führt kein Weg an der E-Mobilität vorbei!"

 

3 Fragen an ... Wolfgang Dopf

Der Energievorstand der LINZ AG befasst sich u. a. mit der Zukunft der E-Mobilität.

1. Steht ausreichend Strom für eine breite E-Mobilität zur Verfügung?

Ausgehend von einem realistischen Ausbau der E-Mobilität in Österreich, ist durch diesen mit einer jährlichen Strombedarfssteigerung von etwa 1,5 Prozent zu rechnen. Das ist mit Sicherheit machbar.

2. Schafft das Netz die Anforderungen (flächendeckend)?

Die großen Transportnetze sind auf jeden Fall gut gerüstet. Im Verteilernetz sind Engpässe auf Sicht allerdings nicht ausgeschlossen. Trotzdem überwiegt auch hier die Zuversicht.

3. Wie wird sich der Preis für Strom entwickeln, wenn mehr davon benötigt wird?
Die zunehmende Elektrifizierung in unserer Gesellschaft – E-Mobilität miteinbezogen – führt zu höherem Strombedarf. Es ist daher künftig mit einer moderaten Steigerung des reinen Strompreises zu rechnen.

 

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4  Kommentare
4  Kommentare
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Fettfrei (1.793 Kommentare)
am 23.10.2017 16:02

All ihr Neunmalklugen Experten, welcher Antrieb soll in Zukunft dann das Auto bewegen? Dieselabgase sind sehr gefährlich und Schäden der Gesundheit enorm, vom Benzinauto kommt hint auch nichts gutes raus, bei Wasserstoff ist die Herstellung zu aufwändig und was nun liebe Experten kommen wir wieder auf die Elektromobilität zurück. Wenn es nach dem alten deutschen Kaiser gegangen wäre würden wir uns alle auf dem Pferd bewegen denn er hatte damals darauf gesetzt. Ein Traum aller wäre eben noch immer wenn wir ganz einfach mit Wasser fahren könnten aber wie würde es dann bald mit unserer Wasserversorung aussehen? Das Perpetum Mobile wäre die einzige Lösung aller Probleme aber es wurde leider noch immer nicht erfunden,

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primavera13 (4.190 Kommentare)
am 23.10.2017 12:57

Die Ökobilanz von Elektroautos ist nicht berauschend. Je mehr Reichweite (größere Batterie) desto schlechter! Beim E-Auto kommen die Abgase nicht aus dem Auspuff sondern aus den Stromerzeugungskraftwerken. Das E-Auto hat einfach zu viele Nachteile. Wir werden nie genug Ökostrom produzieren können um eine weltweite E-Auto-Flotte zu versorgen! Der Strom kommt aus neuen AKWs oder Kohle/Erdölkraftwerken. Weitere Nachteile: Milliarden neuer Batterien, geringe Lebensdauer der Batterien, viele neue Strommasten/Umspannwerke, Elektrosmog im Auto, Stromtote bei Unfällen, unlösbares Lade- Infrastrukturchaos in den Großstädten, hohes Fahrzeuggewicht, hoher Stromverbrauch, Trend zu Zusatzfahrten=mehr Stau). Das Elektroauto ist weltweit eine ökologische Zeitbombe und Sackgasse. Besser: Fahrrad- und Öffianteil durch neue Infrastruktur erhöhen. Übrigens: Beim Bremsen und Reifenabrieb entsteht beim E-Auto genauso Feinstaub! Wir brauchen eine bessere Technologie!
web: sedl.at/Elektroauto/Oekobilanz

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karlkrieger (3 Kommentare)
am 22.10.2017 09:50

Artikel und Grfik "Wie sauber sind E-Autos wirklich?"
ich finde ihre Grafik unklar:
Hier wird nicht auf die Lebensdauer des Fahrzeuges sowie des Accus und die Kilometerleistung in der Lebensdauer eingegangen. Das finde ich problematisch.
Ein Dieselfahrzeug hält bis zu 15 Jahre und die Kilometerleistung beträgt je nach Fahrzeugnutzung 10.000 km pro Jahr und 80.000 km pro Jahr.
Der Accu hat eine begernzte Lebensdauer (Jahre undf Ladezyklen). Ein Dieselmotor hält bis zu 300.000 km.
wie oft muß ein Accu für 300.000 km erneuert werden?
Ähnliche Fragen werden (nach meiner Ansicht) in ihrem Artikel/Grafik überhaupt nicht berücksichtigt, müssen abner einen erheblichen Einfluß haben.

Ich fände es intzeressant mindestens zwei Grafiken gegenüberzustellen, in welchen der Einfluß der zwei Extreme gegenübergestellt wird.

Danke

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Zonne1 (3.627 Kommentare)
am 22.10.2017 15:20

Naja, und wieviel Motoröl braucht denn dieser Diesel auf seinen 300.000km, und Ölfilter, Luftfilter, und sonstige Verschleissteile..?
Es würde auch manchen erschütttern, wenn er mal KONKRET auflistet, wieviele Euro wirklich jedes Jahr für so ein Brumm-Brumm-Auto draufgehen...

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