Die Krux mit den Umweltstudien über E-Autos
STOCKHOLM. Immer mehr Expertisen mit unterschiedlichsten Ergebnissen tauchen auf, doch die wenigsten sind seriös.
Ob Elektro-Autos tatsächlich so umweltfreundlich sind, wie dies Hersteller versprechen, ist eine Frage, die weltweit diskutiert wird. Experten melden sich zu Wort, immer mehr Studien werden erstellt, deren Ergebnisse kaum unterschiedlicher sein könnten. Beachtung fand unter anderem eine Expertise, die das schwedische Umweltministerium in Auftrag gegeben hatte.
Das Ergebnis sei, so berichteten Medien der Zeitungsgruppe SHZ unisono, katastrophal für die E-Mobilität. Denn bei der Produktion von einer Kilowattstunde (kWh) Speicherkapazität entstünden rund 150 bis 200 Kilogramm Kohlendioxid-Äquivalente. Im Fall eines Tesla Model S wären dies etwa 17,5 Tonnen CO2. Zum Vergleich: Rein rechnerisch liegt die CO2-Emission in Österreich pro Kopf und Jahr bei 7,35 Tonnen (2013).
Die Schweden rechnen kühl vor, dass ein Verbrenner acht Jahre lang unterwegs sein könne, ehe die Umweltbilanz gleich schlecht wie jene eines Tesla Model S ausfalle. Der Ratschlag: Es sollten kleinere E-Autos produziert werden. Ein Nissan Leaf beispielsweise wäre nach drei Jahren umweltfreundlicher als ein Verbrenner.
Günther Lichtblau vom Umweltbundesamt hält nichts von der schwedischen Studie: "Da werden Äpfel mit Birnen verglichen." Das Ergebnis sei unbrauchbar.