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Kleine und mittlere Betriebe sind wichtige Arbeitgeber und Ausbildner

KMU erfüllen die Anforderungen oft besser als große Unternehmen, da sie flexibel und rasch reagieren können.

27. Oktober 2016 - 16:51 Uhr

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bilden das Rückgrat der Unternehmenslandschaft und haben damit wesentlichen Einfluss auf die Wirtschaftsstruktur. Dies gilt für die gesamte Europäische Union, für Österreich und im Besonderen für Oberösterreich, wo der unternehmerische Mittelstand besonders ausgeprägt ist.

Für die Definition als kleine und mittlere Unternehmen werden Mitarbeiteranzahl (von null bis 249 Beschäftigte ), Umsatz (bis 50 Millionen Euro), Bilanzsumme (bis 43 Millionen Euro) und Eigenständigkeit (weniger als 25 Prozent der Firmenanteile sind in Fremdbesitz) herangezogen. In Oberösterreich gibt es 73.162 Kleinunternehmer mit null bis 49 Beschäftigten und 1217 Mittlere Betriebe mit bis 50 bis 249 Mitarbeiter (Quelle: WKO Statistik 2016).

Innovation und Digitalisierung

„Der Fokus der heimischen KMU-Unternehmen liegt auch für die kommenden zwölf Monate auf Ersatzinvestitionen und nicht auf Neuinvestitionen: Nur 30 Prozent der KMU in Österreich geben Neuinvestitionen als Hauptmotiv für ihre geplanten Investitionen an. Rund ein Drittel der Befragten planen für die kommenden zwölf Monate keine Investitionen. Positiv fällt auf, dass die KMU, die Neuinvestitionen planen, diese mit zunehmender Innovation und Digitalisierung begründen“, erklärt WKO-Vizepräsidentin Ulrike Rabmer-Koller, die auch Präsidentin des UEAPME (Europäischer Dachverband der kleinen und mittleren Unternehmen) ist.

Alle Unternehmer haben eines gemeinsam: Sie agieren leistungsorientiert, tragen das unternehmerische Risiko und müssen sich mit ihrer Geschäftsidee erfolgreich am Markt positionieren. Das gilt für alle – vom Ein-Personen-Unternehmer über die Klein- und Mittelbetriebe bis zum Industriebetrieb.

KMU sind in der modernen Wirtschaft gut aufgestellt. Sie erfüllen die Anforderungen oftmals sogar besser als große Unternehmen und besitzen einen wichtigen Wettbewerbsvorteil. Durch ihre Flexibilität können sie auf Marktentwicklungen schneller reagieren, sich ergebende Marktchancen nutzen und sich an den Kunden gut anpassen. Viele hochspezialisierte und kundenorientierte Leistungen und Produkte können häufig nur von Kleinunternehmen angeboten werden. Spezialprodukte werden oft gemeinsam mit Kunden entwickelt, Nischen einfacher besetzt und flexibel umgesetzt.

Regionalität ist wichtig

Viele Inhaber der KMU sind Unternehmer aus Leidenschaft, oft familiengeführte Betriebe, die seit Generationen am Markt sind. In erster Linie bedienen KMU regionale bzw. lokale Märkte. Der Großteil der Kunden befindet sich in der Region des Standorts.

64 Prozent arbeiten in oö. KMU

Besonders wichtig sind für die Klein- und Mittelbetriebe die Rahmenbedingungen. „Gerade KMU brauchen die Möglichkeiten, geplante Investitionen zu finanzieren. Zu den weiteren Prioritäten zählen die Verfügbarkeit gut ausgebildeter Fachkräfte und der Abbau von Bürokratie. Die Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit Europas und die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Unternehmen, insbesondere KMU, sind der Schlüssel für mehr Investition, Wachstum und Beschäftigung“, so Ulrike Rabmer Koller.

66 Prozent der Lehrlinge lernen in KMU, das sind 15.710 junge Menschen, die zu Fachkräften ausgebildet werden. Nach Sparten stellen in Oberösterreich Gewerbe und Handwerk mit 118.750 und Handel mit 58.959 Beschäftigten den Großteil der Mitarbeiter. Insgesamt arbeiten 291.180 Fachkräfte in Klein- und Mittelbetrieben (Quelle: WKO Statistik 2016).

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