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Fragen über Fragen beim Bewerbungsgespräch

Es gibt Fragen, die tauchen garantiert in jedem Jobinterview auf. Mit etwas Vorbereitung entsteht hier eine einmalige Chance, beim zukünftigen Arbeitgeber so richtig zu punkten.

Von Michaela Schmidinger (Sonderthemen-Redaktion), 08. Oktober 2016 - 00:04 Uhr

Beim persönlichen Bewerbungsgespräch will der potenzielle Arbeitgeber so viel wie möglich über den Bewerber erfahren: Persönlichkeit, Charakter, Gewohnheiten, Vorlieben, Motivation, Stärken und Schwächen und vieles mehr. Jeder Frage-/Antwortkomplex ist wie ein Mosaiksteinchen, das sich in das Gesamtbild fügt.

Am besten ist, die Bewerbungssituation alleine vor dem Spiegel, mit Freunden oder der Familie durchzuspielen und sich Gedanken zu machen, wie man auf unangenehme Fragen reagieren möchte.

Die häufigsten Fragen des Personalers

• Erzählen Sie uns/mir etwas über sich!

• Warum haben Sie sich bei uns beworben?

• Was wissen Sie über unser Unternehmen/unsere Firma?

• Aus welchem Grund wollen Sie Ihren derzeitigen Arbeitgeber verlassen?

• Was möchten Sie in drei (fünf oder zehn) Jahren erreicht haben?

• Warum denken Sie, die richtige Besetzung für diese Stelle zu sein?

• Was sind Ihre persönlichen Stärken und Schwächen?

• Was stört Sie am meisten an anderen Menschen und wie gehen Sie damit um?

• Was würden Sie gerne verdienen?

• Was machen Sie in Ihrer Freizeit?

Kühlen Kopf bewahren

Selbst wenn man selbstbewusst und gut vorbereitet ist, können Fang- oder Stressfragen einen aus dem Konzept bringen. Grundsätzlich gilt: Ruhe bewahren, kurz durchatmen und sich auf seine Vorbereitung besinnen. Bei unangenehmen oder sehr heiklen Fragen des Personalchefs geht es nicht in erster Linie darum, seine Antwort inhaltlich auf die Waagschale zu legen. Vielmehr will der Fragensteller die Stressfähigkeit des Bewerbers ermitteln und seine Schmerzgrenze austesten.

Typische Stressfragen sind beispielsweise:

• Wie finden Sie es, kritisiert zu werden?

• Was ist Ihr größter Fehler – und was haben Sie daraus gelernt?

• Wann haben Sie das letzte Mal eine Vorschrift oder Regel missachtet und warum?

• Welchen Mehrwert würde Ihre Einstellung unserem Unternehmen bringen?

• Welche drei positiven Charaktereigenschaften fehlen Ihnen?

• Welche Bücher haben Ihren Werdegang am meisten beeinflusst?

• Wie komme ich als Interviewer bei Ihnen an?

• Welche Rolle spielt Geld für Sie?

• Was ist das Verrückteste, was Sie je gemacht haben?

• Haben Sie eine Marotte?

• Sie scheinen mir zu unerfahren für diesen Job zu sein, meinen Sie nicht?

• Bei Lücken im Lebenslauf: Was haben Sie in diesem Zeitraum gemacht?

Die Retourkutsche

Recruiter erwarten vom Bewerber auch, dass er seinerseits selbst Fragen stellt. Das heißt, in der Vorbereitung auf das Jobinterview recherchiert man so viel wie möglich vorab über das Unternehmen, die Arbeitsstelle, etc. Informationen über den Betrieb geben Firmenhomepages, Unternehmensbroschüren für Bewerber, Geschäftsberichte oder Informationsveranstaltungen und Messen. Mit diesem Wissen und durch gezielte Fragen signalisiert man seinem Gesprächspartner echtes Interesse an der ausgeschriebenen Stelle.

Gezielte Fragen stellt man am besten über die Arbeit bzw. das Unternehmen wie beispielsweise über betriebliche Altersvorsorge, flexible Arbeitszeiten, Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten etc. Unpassende Fragen sind hingegen etwa:

• Kann ich an diesen Tagen Urlaub haben?

• Ist es in Ordnung, wenn ich von zu Hause aus arbeite?

• Wie schnell wird man hier befördert?

• Sind wir bald fertig? Ich habe noch einen anderen Termin.

• Wollen wir zusammen nach dem Vorstellungsgespräch noch etwas trinken gehen?

Unzulässige Themen

Als Bewerber muss man übrigens nicht zu allen Fragen Rede und Antwort stehen. Themen wie Schwangerschaft, Kinderwunsch, Parteizugehörigkeit, Vorstrafen, Vermögensverhältnisse, Gesundheitszustand, persönliche Daten von Verwandten, Freizeitbeschäftigung, sexuelle Neigungen, Behinderungen oder bisheriger Verdienst sind in Bewerbungsgesprächen tabu.

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