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Erste Linzer Fakultät für Geisteswissenschaften

06. Oktober 2015, 00:04 Uhr
Erste Linzer Fakultät für Geisteswissenschaften
Bischof Ludwig Schwarz (l.) und Rektor Franz Gruber zeigen die Gründungsurkunde der neuen Fakultät. Bild: Alexander Schwarzl

LINZ. Historischer Festakt: Katholische Privat-Uni gründete am Montag die Fakultät für Philosophie und Kunstwissenschaft.

In Linz wurde am Montag Universitätsgeschichte geschrieben. Die Katholische Privat-Uni (KU) hob in einem Festakt feierlich die Fakultät für Philosophie und Kunstwissenschaft aus der Taufe und gründete damit die erste geisteswissenschaftliche Fakultät in Oberösterreich.

"Die Bedeutung der Philosophie besteht darin, sich mit der Menschwerdung des Menschen auseinanderzusetzen", zitierte Rektor Franz Gruber den Philosophen Giorgio Agamben. "Die Katholische Privat-Uni stellt nun diesem rationalen Nachdenken über den Menschen einen wissenschaftlichen Ort zur Verfügung." Die neue Fakultät sieht er als bildungspolitisches Signal der Diözese und des Landes, die die Fakultät finanzieren. Seine Uni werde nun "zu einem Zentrum des Nachdenkens über den Menschen, über sein Handeln, seine Kunst, seinen Glauben und sein Zusammenleben."

Im Festvortrag betonte Matthias Lutz-Bachmann von der Goethe-Universität Frankfurt/Main die Bedeutung der Philosophie in der globalisierten Welt: "Ihr Aufgabe ist es, der alten Aufgabe treu zu bleiben und Beiträge für eine Theorie der Vernunft, der Rationalität des vernünftigen Handelns zu entwickeln."

Neuer Name, neue Struktur

Entstanden ist die neue Fakultät aus dem Institut für Kulturwissenschaft und Philosophie (IKP), das von Monika Leisch-Kiesl geprägt wurde. Nach heftigen internen Streitigkeiten über die Ausrichtung der neuen Fakultät war Leisch-Kiesl zurückgetreten. Ausgerechnet auf sie berief sich nun Friedrich Bechina als Vertreter des Vatikans bei seinen Grußworten. "Ich wünsche der Fakultät, dass sie immer wieder Neuland betritt und das denkt, was zuvor nicht denkbar schien", sagte er gestern. Bischof Ludwig Schwarz, oberster Eigentümervertreter der diözesanen Uni, sah die Fakultät als "wertvolle Bereicherung": "Sie soll impulsgebend für Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft sein."

Mit Gründung der neuen Fakultät gibt sich die Uni einen neuen Namen – das Wort "theologisch" fällt weg – und eine neue Struktur. Der Rektor ist ab nun drei Jahre im Amt, ein Vize-Rektorat wurde installiert. Dieses Amt übernimmt Ewald Volgger, der als Grubers Vorgänger nicht unumstritten war. Mit der neuen Fakultät, die aus fünf Instituten besteht, erweitert sich das Angebot der Uni: Philosophie und Kunstwissenschaft können jetzt als Bachelor-, Master- und Doktoratsstudium absolviert werden. Mit Stephan Grotz und Michael Fuchs wurden zwei neue Professoren gewonnen. Derzeit hat die KU laut Gruber 450 Studenten, ihre Zahl soll langfristig auf bis zu 550 steigen. (hes)

 

Drei Fragen an Franz Gruber, Rektor

Der 55-Jährige steht seit einem Jahr an der Spitze der Katholischen Privat-Uni Linz.

1 Herr Rektor, was bedeutet die Gründung der neuen Fakultät für Linz?

Viele haben es seit der Gründung der Kepler-Uni als Manko gesehen, dass Linz keine Geisteswissenschaften anbieten kann. Wir haben jetzt einen Mosaikstein gesetzt, das zu ändern. Gerade in der jetzigen Zeit ist es wichtig, wissenschaftliche Expertise in ethischen Fragen auch hier in Linz zu haben.

2 Wie frei wird die Philosophie an einer kirchlichen Universität sein?

Sie ist und darf eine freie Philosophie sein, die sich kein Blatt vor den Mund nimmt. Aber sie ist unter dem Dach einer kirchlichen Universität und daher zum Dialog mit der Theologie eingeladen. Dabei kann es Reibeflächen geben, das müssen beide Seiten aushalten.

3 Wie viele zusätzliche Studenten soll die neue Fakultät bringen?

Wir rechnen mit zehn bis 15 Studenten zusätzlich pro Jahrgang. Im Vollausbau sollen es 50 bis 100 Studenten mehr sein.

 

Das Fest

Zahlreiche Gäste kamen zum Festakt in die Katholische Privat-Uni an der Bethlehemstraße. Mit dabei waren unter anderen Bischof Ludwig Schwarz, Friedrich Bechina von der Kongregation für das Katholische Bildungswesen im Vatikan, Landeshauptmann Josef Pühringer, der Linzer Bürgermeister Klaus Luger, der evangelische Superintendent Gerold Lehner sowie alle Rektoren der Linzer Universitäten.

Die Katholische Privat-Uni ist Oberösterreichs älteste Universität und wurde Mitte des 16. Jahrhunderts gegründet. Die Bibliothek hat 256.000 Bände und ist die drittgrößte Bücherei des Landes. Das älteste Buch stammt aus dem Jahr 830.

 

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1  Kommentar
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tacitus (4.799 Kommentare)
am 06.10.2015 14:43

dafür ist eine Menge Geld da !
in Ö gibt es ca 5 Geistwissentzschaftliche Fakultäten:Salzburg, Wien, Graz, Klagenfurt und Passau rechne ich in zumutbarer Entfernung auch noch dazu. Es gibt also keinerlei Bedarf noch eine Gw.Fakultät zu gründrn: mit wenig Ausstattung und inferiorem Personal. Ich teile die Ansicht mit dem Bi Lud, der sehr verhalten und etwas zwider dreinschaut. Es geht um Prestige vom Rektor Gruber, der keine wirkliche Begründung sbliefern kann. 450 Hörer insgesamt, davvon sind 3/4 Pensionisten Habeant sibi, ich will die Kosten von Diözese und Land OÖ nicht mittragen; was soll der LH Pühringer sieht ein Felder, wo er seine schwarzen Wähler keilen kann. Beschämend.

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