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Der einstige Lehrling ist jetzt ein "Herr Doktor"

Von Valentina Dirmaier, 28. Mai 2016, 00:04 Uhr
Thomas Felberbauer
Früher Lehrling, jetzt Dozent: Thomas Felberbauer      Bild: (Privat)

STEYR, LINZ. Aus Thomas, dem Lehrjungen, wurde durch Ausbildungen an FH OÖ und JKU, Herr Felberbauer, der Dozent.

Vom Elektroanlagentechnik-Lehrling bei der BMW Motoren Steyr GmbH zum angesehenen Dozenten mit Doktoratsabschluss. Thomas Felberbauer hat Karriere gemacht. Der Ternberger (Bezirk Steyr-Land) hat sich nach der Meisterprüfung an der Fakultät für Management in Steyr um einen Studienplatz beworben. Nach Bachelor und Masterabschluss an der Fachhochschule wechselte der heute 31-Jährige an die Johannes-Kepler-Universität.

Der inzwischen Verheiratete und Vater von zwei Kindern spricht im Interview mit den Campus-Nachrichten über seine steile Berufslaufbahn, was er nun als Dozent seinen Studenten mit auf den Weg geben will, welche Hürden er selbst bewältigen musste und welche Rolle Fremdsprachen im zweiten Bildungsweg spielen.

Herr Felberbauer, Ihr Lebenslauf ist bemerkenswert. War für Sie als Teenager bereits klar, wie die Karriere aussehen soll?

Nein, absolut nicht, weil mir auch nicht klar war, welches Potenzial in mir steckt. Mir haben auch die nötigen Kontakte gefehlt. Als Lehrling war der einzige Doktor, den ich gekannt habe, der Hausarzt. Erst als mir die Möglichkeit vom Studium eröffnet wurde, kam der Reiz.

Im Nachhinein betrachtet, welche war die größte Hürde?

Das hohe Maß an Selbstdisziplin über den langen Zeitraum beizubehalten, speziell bei der Dissertation, die Jahre in Anspruch nimmt. Aber grundsätzlich gilt, jeder, der großes Interesse am Fach mitbringt, hat die Möglichkeit, es weit zu bringen.

Richtiges Stichwort. Können es motivierte Arbeiter weiter bringen, als jene, die den herkömmlichen Weg zum Studium mit Matura bestritten haben?

Das kann man nicht verallgemeinern. Aber es ist sicher von Vorteil, ein Handwerk von Grund auf zu lernen, darum können es auch Lehrlinge auf Anhieb weiter bringen als jene, die einen normalen Bildungsweg gegangen sind.

Woran scheitern die meisten, die sich für den zweiten Bildungsweg und später für ein Studium entschieden haben?

Aus meiner Erkenntnis sind die Fremdsprachen ein großer Stolperstein. Denn wer nach der Lehre in ein Studium einsteigt, der ist sprachlich nicht auf dem Berufsreifeprüfungs-Niveau. In diesem Fall muss man selbst dahinter sein. Ich habe Filme und Nachrichten auf Englisch gesehen und gelesen.

Gibt es eigentlich Frauen, die nach Lehre und Maturaabschluss zur Akademikerin werden?

Ich komme aus einem technischen Beruf, da ist leider der Frauenanteil sowieso gering. Ich kenne keine Frau, die sich für eine solche Karriere entschieden hat.

Sie sind seit März 2016 Dozent für Industrie 4.0, Schwerpunkt Smart Engineering, an der Fachhochschule St. Pölten. Was wollen Sie Ihren Studenten mit auf den Weg geben?

Ich möchte in unterschiedlichen Bereichen Anreize setzen, in denen sich die Studenten danach vertiefen können. Meistens kämpfen die Vortragenden mit zu viel Lehrstoff in zu wenig Zeit. Daher sollen die Studenten Eigeninteresse entwickeln. Ich will ihnen den Grundstock vermitteln, Spezialisten müssen sie dann selbst werden.

Abschließend. Würden Sie, wenn Sie könnten, etwas an Ihrem Berufs- und Ausbildungsweg ändern?

Mein Bildungsweg war im Nachhinein betrachtet ideal. Ich würde mich wieder genauso entscheiden. Ich wurde als Student an der FH und an der Universität perfekt betreut und hatte anfangs durch die Arbeitsstiftung und später durch das Selbsterhalterstipendium die idealen Rahmenbedingungen.

 

Lebenslauf

2000–2004: Lehrling bei BMW Motoren Steyr zum Elektroanlagentechniker, mit Schwerpunkt Steuerungstechnik
2005: Meisterprüfung Elektrotechnik
2006–2009: FH Oberösterreich, Bachelor-Studiengang Produktion und Management, Abschluss mit gutem Erfolg
2009–2011: FH OÖ Master-Studiengang Operations-Management, Abschluss mit Auszeichnung
2012: Chimney Award der FH Steyr als bester Master- Absolvent Jahrgang 2011
2011–2016: JKU Linz, Doktorats-Studium, Institut Produktions- und Logistikmanagement, Abschluss mit Auszeichnung
Seit März 2016: Dozent für Industrie 4.0 an der FH St. Pölten

 

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17  Kommentare
17  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
NedDeppat (14.165 Kommentare)
am 29.05.2016 09:07

Ich find es eine tolle Leistung, von der Lehre über die Studienberechtigungsprüfung zum FH Absolventen (da würden manche verzweifeln, ob der Anforderungen) und schliesslich Dissertation an der JKU.

Falls sie das hier lesen: Meinen Respekt und alles Gute für die Zukunft!

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Zuleser (446 Kommentare)
am 29.05.2016 02:56

Wer eine Headline so formuliert, sollte die betreffende Zeitung besser austragen als darin zu schreiben. Der einstige Lehrling ist jetzt ein "Herr Doktor". Fehlt noch "sogar". Um den Ball zurückzuspielen, könnte man sagen die einstige Tussi ist jetzt sogar eine "Frau Journalistin". Zwar auch untergriffig, dafür ehrlich gemeint.

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meisteral (11.715 Kommentare)
am 29.05.2016 01:59

FH und Universität sind leider 2 paar Schuhe!

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( Kommentare)
am 29.05.2016 13:15

Wem sagst das? Neddeppat sagt, und ich vermute es stimmt, FH ist die Anforderung hoch, von der Uni weiß ich selbst bescheid.

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am 28.05.2016 18:52

Ich finde diese Leistung großartig. Obwohl dieser junge Mann sicherlich eine Ausnahmeerscheinung darstellt, stellt er unter Beweis, dass wir keine Eintopfschule brauchen, sondern Leute, die sich - wenn die Zeit reif ist - auf ihre Stärken besinnnen und zielstrebig ihren Weg gehen.

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gerald160110 (5.612 Kommentare)
am 28.05.2016 17:33

Wenigstens hat er eine Anstellung in dieser Pseudo Uni gefunden... Ich bevorzuge lieber den eingeschlagenen Weg in der realen Wirtschaft im Ausland, als eine "Karriere" an einer Dorfuni in Österreich. Ich unterrichte an der TU Wien jedes Semester eine Blpckveranstaltung als Gastdozent und vor zwei Wochen habe ich mich mit einer relativen neuen Kollegin von der TU München unterhalten und sie erzählte mir, dass sie von der JKU noch nie etwas gehört habe... Fragen Sie mal erst nach FH Steyr, etc. 😂😂😂

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rri (3.208 Kommentare)
am 28.05.2016 17:48

@gerald:

zu Menschen, die so reagieren wie Sie sagt man im Allgemeinen sie seien "Stinkstiefel". Vom Lehrling zum Dr. ist eine tolle Leistung, nur Dummköpfe und Neider negieren dies.

Und wenn die junge Kollegin die JKU nicht kennt, dann spricht das nicht unbedingt für die Kollegin, sind doch einige Bereiche sehr wohl "in der Branche" sehr gut bekannt.

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alex_mi (18 Kommentare)
am 29.05.2016 01:12

Es tut mir leid, ich weiss leider absolut nicht was ich mit solch unnötig herablassenden Kommentaren anfangen soll. Ich hoffe, Sie finden irgendwelche Befriedigung an dem, dass Sie sich im öffentlichem Raum unnötig wichtig stellen und Ihr Ego selbstverherrlichend aufblasen. Aber bitte, lassen Sie nur Ihre überzogene Arroganz an lernwillige jungen Leute aus, sie werden es Ihnen schon alles gutgläubig abkaufen...so long... *kopfschüttel*

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tarantino7 (1.120 Kommentare)
am 29.05.2016 02:05

Also so einen Schwachsinn habe ich noch nie gelesen ...
Ich habe selbst an der JKU studiert und war dann in Berkeley und die haben die JKU natürlich gekannt ... Nanotechnologie u.s.w.

Aber vielleicht kann mir der Herr erklären, warum die Studenten, die in Linz eine Prüfung (mehrmalig) nicht geschafft haben nach Wien gingen und dort ein "Sehr gut" bekamen?!?

Aber eh egal, denn eigentlich spricht schon so ein herablassender Kommentar für sich ...

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am 28.05.2016 17:00

Leicht hatte er es nicht von den Entfernungen her, daher mein Lob und mein Glückwunsch.

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ichauchnoch (9.793 Kommentare)
am 28.05.2016 15:50

Gratulation Hr. Felberbauer, es war sicher nicht einfach, all die Ausbildungen und Studien durchzuziehen. Umso bemerkenswerter ist die Leistung, wenn wer nach einer Lehre nicht aufgibt, sondern weitermacht.

---
Und an Frau Diermaier, es hat sicher weder in Ternberg noch bei BMW jemand von einem Lehrjungen gesprochen, bei uns sind das immer noch "Lehrbuam" oder Lehrbuben oder Lehrlinge, aber bitte nicht Lehrjungen. Dieses Anbiedern an das deutsche Deutsch ist unerträglich und unnötig.

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am 28.05.2016 17:02

die hat Klosse lieber als Knödel. Mit Tunke.

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am 28.05.2016 17:07

ichauchnoch: technisch geht das https://www.fh-ooe.at/studieren/studium-ohne-matura/

ohne selbst die Matura abwerten zu wollen. Und ich finde, Fes füllen eine Lücke, sind jedoch ohne Unis auf Dauer auch nicht lebensfähig.



Und nach einer abgeschlossenen Lehrausbildung wirst immer gefragt, auch als Akademiker, was ich für gut empfinde.

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am 28.05.2016 17:07

pardon, nächstes posting gehört woanders hin traurig

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Flocki82 (916 Kommentare)
am 28.05.2016 12:44

Offensichtlich ohne je maturiert zu haben... Es wundert mich, dass jemand ohne entsprechende Hochschulreife überhaupt einen Studienplatz erhält, überhaupt für ein weiterführendes Master- und gar Doktoratsstudium...

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rri (3.208 Kommentare)
am 28.05.2016 17:55

@Flocki...

wenn man keine Matura hat, gibt es Vorbereitungskurse - und die sind hardcore. Und ob man dazu fähig ist oder nicht, muss man während des Studiums eh beweisen.

Dass eine Matura keine Aussagekraft mehr hat, sieht man an der Vielzahl der Maturanten zB. in Wien. Seit der Zentarlmatura kommt man drauf: je mehr östlich - desto leichter.

Ich halte nichts von der Matura - es ist eine punktuelle Prüfung, auf die man hinlernt. Ich bin Techniker, aber wenn ich meine Arbeitskollegen mit Maturaabschluß frage, ob sie differenzieren oder integrieren können bzw. Wahrscheinlichkeitsrechnungen aufstellen können - da herrscht dann Schweigen im Walde grinsen . Ich kanns noch - habe das im WIFI gelernt (ich kann auch noch kopfrechnen und mit dem Rechenschieber umgehen). Nehmen Sie mal so manchen Maturanten den programmierbaren Taschenrechner weg, Sie werden überrascht sein....

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am 29.05.2016 13:18

Ganz so ohne ist die heutige Matura auch nicht. Sagt ein Dipl.Ing der ganz alten Generation. Doch schon bei der Prozentrechnung fängt heute der Jammer an - es fehlt vor allem an VORSTELLUNGSKRAFT und Größenverhältnissen.

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