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Wirtschaftstreuhänder: "Wer das macht, hat zu 99 Prozent einen Job"

LINZ. Auch Steuersachbearbeiter, Lohnverrechner und Steuerassistenten sind sehr gefragt.

95 Prozent aller österreichischen Klein- und Mittelbetriebe haben einen Steuerberater. Bild: colourbox

Die Nachfrage nach Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern steigt. Aber auch niedrigschwelligere Qualifikationen in dieser Berufssparte werden gesucht, sagt Thomas Kölblinger, Vizepräsident der Kammer der Wirtschaftstreuhänder. Er übt in Vöcklabruck beide Tätigkeiten selbstständig aus. "Wer das macht, hat zu 99 Prozent einen Job."

Der Verdienst ist gut, für Berufsanwärter (die eine Hochschule abgeschlossen haben müssen) liegt das Einstiegsgehalt laut PwC Austria zwischen 31.000 und 35.000 Euro brutto jährlich. Doch auch die Anforderungen sind hoch. Man könnte das Berufsbild des Steuerberaters auch als "Beichtvater des Unternehmers" oder externen Finanzchef bezeichnen. Er dient der Unternehmensführung immer häufiger als "Sparring-Partner" für die Planung und richtet seinen Blick viel häufiger als früher auch in die Zukunft.

Österreichweit gibt es 5400 Steuerberater, davon 1930 Wirtschaftsprüfer (erst als Folgequalifikation möglich). In Oberösterreich sind es knapp 1000. Der Frauenanteil stieg binnen zehn Jahren von 26 auf 40 Prozent.

Kölblinger vergleicht den Beruf mit einer Bergtour auf den Traunstein, die sehr viel Kondition erfordert. Bezeichnend ist, dass fast jeder dritte Finanzchef in einem ATX-Unternehmen einen Hintergrund als Wirtschaftstreuhänder hat. Dennoch "gibt es bei uns auch Jobs, die mit Wanderungen in der Ebene vergleichbar sind", wirbt Kölblinger für seine Branche.

Da gibt es etwa seit 2010 den Lehrberuf Steuerassistent. Die Zahl der Auszubildenden steigt, "weil die Betriebe erkennen, dass sie die Leute selbst ausbilden müssen". Diese Lehrlinge erfahren eine breite kaufmännische Ausbildung und können vielfältig eingesetzt werden. Im ersten Lehrjahr beträgt der Verdienst 653 Euro brutto monatlich, im zweiten Lehrjahr 835 Euro. In Oberösterreich gibt es bereits 55 Steuerassistenz-Lehrlinge. Weitere Berufsmöglichkeiten sind Steuersachbearbeiter, Buchhalter und Lohnverrechner.

Allen gemein ist, dass dafür eine hohe Affinität zu Zahlen Voraussetzung ist. Man sollte gut sein im analytischen Denken und "kommunikativ mit einem gewissen Gespür für Menschen", sagt Kölblinger. Denn beispielsweise verlange die Scheidung eines Unternehmers nicht nur steuerrechtliches Fingerspitzengefühl.

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Artikel Ulrike Rubasch 23. Juli 2016 - 00:04 Uhr
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