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Arbeiten mit Leidenschaft

WELS. Philosoph Christoph Quarch über "Eros in Business".

Sissi Roitinger, Straßer, Gerstorfer, Anita Rosner, Ernst Mayr Bild: Cityfoto/Pelzl

"Wähle einen Beruf, den du liebst, und du brauchst keinen Tag in deinem Leben mehr zu arbeiten." Diesen Ausspruch des chinesischen Philosophen Konfuzius stellte Christoph Quarch an den Beginn seiner Ausführungen beim diesjährigen Kundenempfang des Arbeitsmarktservice Oberösterreich (AMS) im Welios Science Center in Wels.

Die 200 Besucher erlebten dabei eine neue Sicht auf Probleme und Chancen in der Arbeitswelt. AMS-Chefin Birgit Gerstorfer und ihr Vize Gerhard Straßer begrüßten zahlreiche Vertreter aus Wirtschaft und Politik.

Der deutsche Philosoph und Publizist Quarch ist bei seinem Impulsvortrag der Frage nachgegangen, was uns eigentlich noch begeistert. Denn in einer als Sinn-los empfundenen Arbeit sieht Quarch eine der Hauptursachen für Burn-out, Depressionen, innerer Kündigung sowie Medikamenten- und Drogenmissbrauch.

Die Entfremdung von der eigenen Tätigkeit und zugleich vom Unternehmen habe erschreckende Dimensionen erreicht: 85 Prozent der Beschäftigten in Deutschland an ihrem Arbeitsplatz bestenfalls "Dienst nach Vorschrift" verrichten – Tendenz steigend. Zudem würden nur 30 Prozent der Befragten ihren Freunden empfehlen, beim eigenen Arbeitgeber anzufangen, zitiert Quarch aus dem Engagement-Index vom Vorjahr.

Quarch betitelte seinen Vortrag mit "Eros in Business", weil er davon überzeugt ist, dass Arbeit nur dann gelingt, wenn sie mit Leidenschaft praktiziert wird. Die mythologische Gestalt des Eros steht für ihn als Symbol höchster Lebendigkeit und Intensität. "Es braucht eine Erotik der Arbeit", stellt Quarch fest und plädiert dafür, Unternehmenskulturen zu entwickeln, in der sich Eros entfalten kann.

Werte verwirklichen

Der Philosoph hält keine Patentrezepte parat – weder für Arbeitnehmer noch Unternehmen. Aber er skizziert Eigenschaften, die das Leben bereichern können: Schönheit, Empfänglichkeit und Kreativität. Und die sollten auch in der Arbeit ihren Platz finden. Im Handeln – und nicht bloßem Herstellen – sieht Quarch den Idealtyp von Arbeit. "Wir wollen arbeiten, um uns in der Welt zu zeigen", erklärt Quarch. Den Menschen gehe es darum, Werte zu verwirklichen und Beziehungen zu gestalten.

Darüber diskutierten anschließend auch die Finanzchefin Pauline Seidermann der voestalpine Stahl und Forstbesitzer Georg Starhemberg. Unter den vielen Gästen waren die Unternehmerinnen Sissi Roitinger und Anita Rosner, Fussl-Chef Ernst Mayr sowie Bfi-BBRZ-Direktor Manfred Polzer und Caritas-Leiter Franz Kehrer.

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Artikel 10. Oktober 2015 - 00:04 Uhr
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