"2015 ist nicht das Jahr für erfolgreiche Gehaltsverhandlungen"

LINZ/WIEN. Schlechte Nachrichten für jene, die sich vorgenommen haben, demnächst wegen einer Lohn- oder Gehaltserhöhung vorstellig zu werden: Die Bedingungen dafür seien denkbar schlecht, sagt Bruno Gangel, der sich als HR-Berater mit Gehaltsfragen beschäftigt.

Gangel, der heuer zum 16. Mal ein Gehaltshandbuch (www.c2x.at) herausgibt, sagt, die Gehaltssummen stagnierten quer über Branchen, Firmengrößen und Unternehmensebenen.

Für die OÖN hat er seine Erfahrungen zusammengefasst. Die Zahlen (siehe Grafik) gelten für den Zentralraum, im Mühl- und Innviertel sind einige Prozent abzuziehen. Top-Führungskräfte sind dabei nicht berücksichtigt, über deren Gehaltssteigerungen wurde kürzlich berichtet.

Generell sagt Gangel, dass die Chancen für individuelle Gehaltserhöhungen heuer nicht gut stünden. "Die Vorgaben in den Firmen waren meist schon in den Budgetplanungen für 2015 klar: Die Gehaltssummen dürfen nicht steigen." Gespart würde vor allem bei Neueintretenden.

Spielraum böte sich dann, wenn Abgänge nicht nachbesetzt würden, wenn "aus 17 im Team 13 werden", und wenn teure Kräfte durch preisgünstigere nachbesetzt würden, sagt Gangel. Oder wenn Unternehmen einen Mitarbeiter unbedingt halten wollen, sagen dazu befragte Personalchefs. "Wir sind auf Wachstumskurs, wir wollen Mitarbeiter nicht wegen ein paar Euro verlieren. Da muss es Spielraum geben", ergänzt ein Verantwortlicher.

Gangel sagt: "Ich sehe 2015 als ein Wartejahr, wobei ich diese Stagnation nicht dramatisch finde." Die individuellen Gehaltssteigerungen der vergangenen Jahre seien hoch gewesen.

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