Hälfte der Leasingkräfte wechselt zu Beschäftigen
WIEN. Überlasser sehen sich als Jobdrehscheibe.
2,3 Prozent oder 75.100 Menschen sind in Österreich in der Zeitarbeit tätig. 51 Prozent dieser Überlassenen würden die Leiharbeitsfirmen an ihre Kunden inzwischen verlieren. Der Anteil lag einst bei einem Drittel. "Wir sind eine Jobdrehscheibe, Zeitarbeit ist ein wichtiger Rekrutingpool für die heimischen Unternehmen", sagte diese Woche bei einer Diskussion der Präsident des Verbands der Zeitarbeit (VZA), Klaus Lercher.
Andreas Berger, Personalchef beim Feuerwehrausrüster Rosenbauer, bestätigt: "Bei uns erfolgt der Einstieg im gewerblichen Bereich grundsätzlich über die Zeitarbeit. Unternehmen und Mitarbeiter lernen sich gegenseitig kennen. Wenn es dann für beide Seiten passt, werden sie bei Bedarf übernommen."
Fast ein Viertel jener, die über Personalüberlassung einen Job suchen, wollten nur kurzfristig arbeiten, besagen weitere Zahlen des VZA, der laut eigenen Angaben 70 Prozent des Personalüberlassungsmarktes in Österreich vertritt. Das seien zum Teil Saisoniers, aber auch Studenten und Pensionisten, sagt Lercher. Sie würden auch nach ihrem kurzfristigen Einsatz dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen.
Zeitarbeit könne auch Arbeitssuchenden ein Sprungbrett bieten, heißt es beim VZA: 48 Prozent der Leasingkräfte kommen aus der Arbeitslosigkeit. Deshalb sind auch viele Büros von Personalleasern in der Nähe von Geschäftsstellen des Arbeitsmarktservices angesiedelt. Laut Lercher, der beim Branchenriesen Trenkwalder Vorsitzender der Geschäftsführung ist, gingen nur 14 Prozent zurück in die Arbeitslosigkeit.