Tratsch über Belangloses kann den Job sichern
PHILADELPHIA. Kurze E-Mails an Kollegen zum Thema Fußball oder der Plausch über unbedeutende Dinge des Tagesgeschehens können den Arbeitsplatz retten.
Angestellte, die Nachrichten über "unproduktive" Themen wie Sport oder Speisen verschicken, behalten ihren Job in wirtschaftlich schwierigen Zeiten eher, hat eine neue Studie der University of Pennsylvania – übrigens die Universität, die die meisten Milliardäre hervorgebracht hat – ermittelt.
Für die Analyse wurden unter anderem E-Mails sowie Messaging-Plattformen von 8037 anonymisierten Angestellten einer IT-Consultingfirma untersucht. Bei der Auswertung der Daten fanden die Forscher heraus, dass die Mitarbeiter, die Wörter wie "Mittagessen", "Kaffee" oder "Baseball" darin verwendeten, ihren Job eher behielten als andere, die dies nicht taten.
Die Art der Kommunikation ist für die Wissenschaftler ein besserer Job-Indikator als die messbare Leistung des einzelnen Arbeitnehmers. "Solche Tratscher schaffen vielleicht nicht den größten Profit für das Unternehmen. Aber ihre Chefs finden sie trotz allem wertvoll", meint Lynn Wu, eine der Forscherinnen an dem Projekt.
Das bedeute nicht, dass Leistung nicht mehr geschätzt würde, sondern vielmehr, dass Angestellte mit dem lockeren Tratsch einen Wert ins Unternehmen bringen, der einfach noch nicht gut genug gemessen werden kann. So gibt es Bestrebungen der Firmen, einflussreiche Mitarbeiter zu identifizieren. Das sind solche, die gut vernetzt sind – über alle Firmenbereiche hinweg.