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Unglückliche Chefs in falscher Firma

LINZ. Management-Jobs: Bewerberflut um Führungspositionen, viele wollen oder müssen sich verändern, weil sie falsch eingesetzt sind.

Viele Manager sind falsch eingesetzt: Sie sind gehetzt und stehen unter Druck. Bild: colourbox.de

200 Bewerber und mehr sind keine Seltenheit. Seinen persönlichen Rekord zählte Manfred Webersdorfer vom Personalberater Hill in Linz mit 435 Bewerbungen auf einen Geschäftsführerposten. Etwa jedes dritte Kandidatenprofil darunter sei auch hochklassig.

Auch Branchenkollegen berichten von einer dauerhaften Bewerberflut auf Leitungspositionen. Wechselwillige Spezialisten für untere Ebenen finde man hingegen nur mit hohem Aufwand.

Webersdorfer hat eine Theorie, warum immer mehr Führungskräfte aktiv auf Jobsuche gehen oder gehen müssen: Sie sind in ihren aktuellen Jobs unglücklich und falsch eingesetzt. Die Betroffenen fühlten sich nicht wohl in ihrer Rolle, weil sie spüren, dass etwas nicht stimmt – selbst wenn die Kennzahlen noch Gegenteiliges behaupten. Etwa, dass Mitarbeiter mit ihrer Art der Führung nicht einverstanden sind, sich zurückziehen und immer weniger Motivation zeigen.

Nimmt ein Betroffener wahr, dass ihn sein unmittelbares Umfeld ablehnt, führt das zu extremem Druck und hoher Belastung, berichtet Webersdorfer aus seinen Erfahrungen. Allerdings fehle es Managern auch an der Fähigkeit zur Selbstreflexion, sie negieren entsprechende Alarmzeichen. "Mitarbeiter verlassen nicht die Firma, sondern fast immer den unmittelbaren Chef", sagt Webersdorfer.

Dilettantische Auswahl

Verantwortlich dafür seien diejenigen, die den Falschen ausgesucht hätten. "Top-Positionen werden oft dilettantisch besetzt", sagt der Linzer Experte. Die persönliche Ebene – ob der Kandidat zur Firmenkultur und Wertewelt passe und die emotionalen Faktoren stimmen – würde nicht überprüft.

"Oft merken Gesellschafter eine Fehlbesetzung im Führungskreis bald. Sich das aber einzugestehen, dauert oft Jahre. Dabei sind die Leute nicht schlecht. Sie sind nur falsch eingesetzt, sagt Webersdorfer.

Tests für Leser

Ein Instrument, Kandidaten umfassend kennenzulernen, ist die Kompetenzanalyse von Hill. Das ist ein psychologischer Test, der die Persönlichkeit, persönliche Stärken, berufliche Interessen, Managementkompetenzen, Verkaufstalent sowie Konzentration und Leistungsvermögen analysiert. Der Test dauert dreieinhalb Stunden und sollte ohne Unterbrechungen und Ablenkungen durchgeführt werden. „Gleicht man das mit dem Anforderungsprofil an den Job sauber ab, ist klar, wer auf die Position passt“, sagt Manfred Webersdorfer.

Um sich selbst besser kennenzulernen, stellt Hill Linz 20 Kompetenzanalysen (im Wert von je 800 Euro) inklusive Analysegespräch (einzulösen bis Jahresende) für OÖN-Leser mit beruflichem Veränderungswunsch zur Verfügung. Bewerbungen bitte bis 21. August an online@nachrichten.at. Die Gewinner werden ausgelost und informiert.

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Artikel Sigrid Brandstätter 16. August 2014 - 00:04 Uhr
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