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"Mama, mach Überstunden, ich will nicht heim"

LINZ. In immer mehr Firmen wird im Sommer zumindest wochenweise eine Betreuung für Kinder angeboten.

Die Kinder lernen bei Schachermayer auch die Arbeitswelt der Eltern näher kennen. (Werk) Bild:

"Mama, mach doch Überstunden, ich will noch nicht heim." Viel größer könnte das Lob des Nachwuchses nicht ausfallen, wenn die Kinder in der Firma der Eltern gut betreut werden. Der Satz fiel heuer in den Osterferien in der Zentrale des Großhändlers Schachermayer.

In dem Linzer Unternehmen gibt es das dritte Jahr eine Kinderbetreuung in der zweiten Augusthälfte. "Eine Bedarfserhebung hat gezeigt, in diesen zwei Wochen ist der Engpass am größten", berichtet die Initiatorin, Personalchefin Stephanie Kneifel. Heuer gab es erstmals auch ein Programm in den Semester- und Osterferien.

Bis zu 60 Kinder von drei bis zehn Jahren werden in den Seminarräumen betreut. Das Angebot ist kostenlos. "Wir wollen einen bewussten Benefit bieten", sagt Kneifel.

Erlebnis auf dem Bauernhof

Der Kunststoffrecycling-Maschinenbauer Erema wählt für die Premiere seiner Sommerbetreuung heuer einen anderen Ansatz. Das Ansfeldner Unternehmen bietet am Biobauernhof Pevny eine Erlebniswoche an. Die 24 angemeldeten Kinder kommen mit dem Elternteil in die Firma, von dort werden die Fünf- bis 12-Jährigen mit Bussen auf den Bauernhof gebracht.

"Wir bieten das in der letzten Augustwoche an. Mir ging es nicht um eine klassische Kinderbetreuung, sondern darum, eine Erlebniswoche anzubieten", sagt Projektleiterin Ulrike Voithofer. Die Resonanz sei in dem Männerbetrieb sehr gut gewesen. "Viele Väter sehen Kinderbetreuung als Elternsache, nicht als Frauensache." Für die Mitarbeiter bleibt ein Eigenbeitrag von 100 Euro zu leisten. "Wenn es sich bewährt, ist das Angebot ausbaubar", sagt Voithofer.

Ein "Riesenthema" ist die Kinderbetreuung in den Ferien in den Krankenhäusern der Gespag. Hier laufen die vorhandenen Ganzjahresangebote in denSommermonaten durch. Vorwiegend sind Betriebstagesmütter tätig, wobei die Anforderungen groß sind: Kinder im Alter von ein bis 16 Jahren werden je nach Bedarf täglich von 6.30 bis 18 Uhr betreut. Diese Maximalvariante gibt es im LKH Freistadt. Eigene Sommerangebote gibt es in Schärding, Rohrbach, erstmals in Gmunden und Vöcklabruck. "Unsere Mitarbeiter haben in unterschiedlichen Lebensphasen unterschiedliche Bedürfnisse. Derartige Angebote sind ein großer Faktor bei der Arbeitsplatzzufriedenheit", sagt Personalvorstand Ingrid Federl.

Der Pionier unter den Industriebetrieben mit Kinderbetreuung, Greiner, unterstützt seit Jahren den Sommerhort in Kremsmünster, wo Kinder im Volksschulalter von Mitarbeitern betreut werden. Für die 30 Plätze gibt es eine Warteliste. Die Betriebskrabbelstube hat im Sommer durchgehend geöffnet. Beim Autozulieferer Miba ist der Kindergarten nur während des Betriebsurlaubs geschlossen.

Begriff: Nicht jede Kinderbetreuung darf sich auch Kindergarten nennen. Gibt es Fördermittel, müssen bestimmte Betreuungsschlüssel sowie Infrastrukturen gegeben sein. Sommerbetreuung zahlen die Firmen daher teilweise gänzlich selbst.Anbieter: Betriebstagesmütter des Vereins Tagesmütter sind in den Häusern der Gespag die gewählte Form. Greiner arbeitet mit dem Verein Drehscheibe in Steyr, Schachermayer mit dem Familienbund als Partner. Dieser sagt, Halbtagesbetreuung sei ab 2000 Euro pro Woche möglich.Ausmaß: Erema startet mit einer Woche Betreuung im August. In Krankenhäusern ist die Angebot am größten. In Freistadt wird bei Bedarf die Betreuung von 6.30 bis 18 Uhr gewährleistet.

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Artikel Sigrid Brandstätter 28. Juni 2014 - 00:04 Uhr
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