Geld als Motivation auch im Non-Profit-Bereich
WIEN/LINZ. Nicht gewinnorientierte Organisationen wie Rotes Kreuz, Diakonie oder Caritas verwenden zur Leistungssteigerung ihrer Mitarbeiter durchaus schon Anreize, die man landläufig eher der Privatwirtschaft zuschreiben würde: finanzielle Prämien und erfolgsabhängige Sachprämien wie Weiterbildung.
In knapp einem Drittel der Non-Profit-Organisationen (NPO) werden bereits solche Anreizsysteme verwendet, hat eine Studie von Contrast Management-Consulting und dem Controller-Institut ergeben. Die Autoren befragten dafür 58 Geschäftsführer und Controlling-Leiter in großen österreichischen NPOs. Die Studie wurde beim 11. Internationalen NPO-Colloquium unter dem Titel "Ressourcenmobilisierung durch Non-Profit-Organisationen" an der Johannes Kepler Universität in Linz am Donnerstag und Freitag dieser Woche präsentiert.
Im Zuge der Wirtschaftskrise und dem daraus folgenden Spardruck der öffentlichen Hand kamen viele Non-Profit-Organisationen unter Druck, ihre Ziele zu schärfen und ihre Leistungen treffsicherer zu gestalten. Auch unter den NPOs verstärkte sich der Wettbewerb. 54 Prozent der Befragten sehen Anreizsysteme als Chance, um die Motivation der Mitarbeiter zu erhöhen. 41 Prozent hingegen sind skeptisch und fürchten eine Verwässerung des nicht-gewinnorientierten Charakters ihrer Organisation.
Schritt zur Professionalisierung
"Wir glauben, dass Anreizsysteme ein weiterer Schritt in der Professionalisierung von NPOs sind", sagen die Studienautoren Martin Bodenstorfer, Christian Horak und Josef Baumüller. Auch, wenn für die befragten Führungskräfte finanzielle Leistungsanreize tendenziell problematisch sind und 54 Prozent nicht-finanzielle Anreizmittel eher als angemessen betrachten.