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"Ich lasse mich gern auf Neues ein"

WIEN. Top-Karriere Der gebürtige Innviertler Klaus Sickinger steht nach langen Auslandsjahren an der Spitze des Softwareunternehmens SAP Österreich.

Von Ried im Innkreis in die große Welt und retour: Klaus Sickinger Bild: SAP

"Es hat mich immer gereizt, mich in neuen Situationen zurechtzufinden. Ich lasse mich gern auf Neues ein", sagt Klaus Sickinger (40), Chef von SAP Österreich. In der Österreich-Tochter des deutschen Softwarekonzerns ist der zweifache Familienvater für rund 400 Mitarbeiter verantwortlich.

Diese Eigenschaft war es vermutlich auch, die den bei Ried im Innkreis Aufgewachsenen viele Jahre im Ausland arbeiten ließ. Nach einem MBA in den USA verbrachte er zwei Jahre in Irland, wo er am Aufbau eines Finanzservicezentrums beteiligt war. "Das war echt spannend", erinnert sich der heutige Wahl-Wiener. Danach ging es nach Prag. Auch hier fand der studierte Betriebswirt als Finanzchef wieder einen stark wachsenden Markt vor. Märkte aufzubauen, "interessiert mich einfach sehr", sagt Sickinger.

Ähnliches plant er jetzt mit dem gut eingefahrenen SAP-Dampfer. Wegen der neuen Geschäftsfelder mit der "Daten-Wolke" (cloud) und der steigenden Mobilität der Arbeitnehmer "wollen wir stärker wieder wie ein Start-Up wirken".

Doch wie schafft es jemand in jungen Jahren in so eine Top-Position? Sickinger: "Eine gewisse Beobachtungsgabe, die Kunst, sich schnell ein Netzwerk aufzubauen, und Überzeugungstalent haben mir sehr geholfen." Also: Schnell verstehen, wie ein Umfeld tickt, an welchen Stellschrauben man drehen kann. Unter "Überzeugungstalent" versteht er, Mitarbeiter für Projekte motivieren zu können. Althergebrachte Seilschaften konnte Sickinger nie nutzen. "Ich habe mir mit den Leuten vor Ort ein Netzwerk aufgebaut." Er habe sich da gerne an "Mentoren" orientiert, die ein paar Sprossen weiter auf der Karriereleiter waren, und aktiv das Gespräch mit ihnen gesucht. "Sie haben mir immer wieder wertvolle Hinweise gegeben für Entscheidungen." Dieses aktive Auf-andere-Zugehen ist bezeichnend für Sickingers Führungsstil.

"Nicht auf gute Tipps warten, sondern aktiv das Gespräch suchen. Ich mache das täglich, um Feedback zu bekommen." Auch Kollegen helfe es, um Unternehmensprozesse besser mittragen zu können. "Ich treffe keine Entscheidungen im stillen Kämmerlein", sagt der Hobby-Läufer und -Radfahrer.

Vor seiner heutigen Position war Sickinger vier Jahre Finanzchef bei SAP Österreich. Dann wechselte er auf eigenen Wunsch in den Vertrieb. "Nach 15 Jahren im Finanzbereich war das mal spannend", zeigt sich auch hier Sickingers Hang zu Neuem. Kurz darauf wurde ihm die Gesamtführung angeboten, was er annahm – der Hang zu Neuem verpflichtet schließlich.

 

Werdegang

Klaus Sickinger studierte BWL an der JKU in Linz, MBA General Management an der, Southern Louisiana University, Hammond/USA
1998–1999 Sales Controller, Mitsubishi Motors, Wien
1999–2001 Financial Controller und Manager Financial Services, Oracle EMEA, Dublin/Irland
2001–2005 Finance Director, Oracle Czech, Prag
2005–2006 Risk Manager Europe, Open Text GmbH, München
2006–2008 Group Director Finance, Clearwire GmbH, Wien
2008–2013 Chief Financial Officer (CFO)
Director Sales, SAP Österreich GmbH, Wien
Seit 2013 Managing Director der SAP Österreich GmbH , Wien

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Artikel Ulrike Rubasch 29. März 2014 - 00:04 Uhr
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