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Über Geld spricht man doch

Worauf es beim Gehaltsverhandeln wirklich ankommt.

Ludwig Reisecker ist Personalchef des Schwarzmüller-Konzerns Bild: Andreas Kolarik

Es ist ein heikles, aber unvermeidbares Thema: Wenn man sich für eine Stelle bewirbt, muss man an irgendeinem Punkt auch das Gehalt verhandeln. Ludwig Reisecker, Personalchef bei der Firma Schwarzmüller mit 1800 Mitarbeitern in Europa, gab Tipps für das richtige Gehaltsverhandeln.

Als Erstes müsse man seinen eigenen Marktwert kennen, sagte Reisecker beim Karriereforum. Dafür sei es wichtig, sich im Bekanntenkreis umzuhören und sich mit Kollegen auszutauschen, um sich einschätzen zu können.

Besonders wichtig sei, sich passende und überzeugende Argumente zurechtzulegen. "Bringen Sie Ihre Qualitäten beim Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten oder Personalchef zum Ausdruck. Was können Sie? Was haben Sie schon geleistet? Alle Argumente müssen Hand und Fuß haben und glaubwürdig sein", sagt der Experte.

Keine Angst vor Forderungen

Ein Gespräch über das Gehalt kann unangenehm sein, aber: "Haben Sie keine Angst", riet der Personalchef den Jobeinsteigern. "Wenn Sie wissen, was Sie wert sind und auch daran glauben, dann müssen Sie sich vorm Gehaltsgespräch nicht fürchten." Zudem müsse man sich bewusst machen: "Was Sie nicht fordern, werden Sie nicht bekommen." Er rät daher, bei Gehaltsforderungen fünf bis zehn Prozent höher anzufangen, um auch dem Gegenüber Spielraum zum Verhandeln zu lassen.

Sollte ein Gespräch nicht nach Wunsch verlaufen, solle man sich nicht entmutigen lassen. "Geben Sie nicht sofort auf", sagte Reisecker. Außerdem sei ein Gespräch allein sowieso zu wenig. "Beide Seiten brauchen Bedenkzeit." Gibt es ein zu schnelles "Ja" vom Chef, habe man zudem meist das Gefühl, schlecht verhandelt zu haben. "Schlafen Sie lieber eine Nacht drüber", sagt Reisecker.

Ein weiterer Tipp: Üben Sie zuhause! "Bitten Sie Ihre kritischste Bezugsperson, den Lebensgefährten, einen Freund oder ein Elternteil, die Rolle des Chefs zu übernehmen und üben Sie Ihre Argumentation", sagte Reisecker. Auch ein Rollentausch könnte hilfreich sein: "Versetzen Sie sich selbst in die Lage Ihres Chefs. Das hilft oft, an der eigenen Argumentation zu feilen."

Beim Verhandeln des Einstiegsgehalts rät Reisecker zu Realismus. "Denken Sie an Ihre Zukunft." Nicht das Gehalt allein sei entscheidend, sondern auch, welche Entwicklungsmöglichkeiten es innerhalb der Firma gibt und wie oft Gehälter angepasst werden. (ee)

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Artikel 22. März 2014 - 00:04 Uhr
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