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Der Mut, gegen Zweifler zu bestehen

LINZ. Leicht machen es sich Unternehmer selten, bevor sie den Sprung in die Selbstständigkeit wagen. Sie analysieren die Marktsituation, prüfen Vor- und Nachteile und kalkulieren das Risiko vor dem entscheidenden Schritt – doch der wird erschwert, wenn Nahestehende am Projekt zweifeln.

Wolfgang Gratt und Christoph Außerwöger alias Papplab setzen auf robuste Kartonmöbel. Bild: Papplab

Der Ottensheimer Christoph Außerwöger (32) arbeitete fünf Jahre als Versicherungsagent, ehe er sich mit dem Künstler Wolfgang Gratt (38) zusammenschloss und die beiden im Juli 2013 die GmbH Papplab gründeten. Doch das war ein weiter Weg. Noch bevor die beiden Geschäftsführer Herausforderungen meisterten, etwa Geld aufzutreiben und die notwendige Infrastruktur zu schaffen, setzten sie sich mit Freunden und Verwandten über die Idee auseinander. Während Gratt "Wird auch Zeit" zu hören bekam, schlug Außerwöger Skepsis entgegen. "In meinem Umfeld waren anfangs einige dagegen, dass ich meinen sicheren Job aufgebe. Trotz des Risikos war mein Entschluss fest genug. Die Möbel sind toll, das Material ökologisch vertretbar."

Das kreative Unternehmen beschäftigt heute drei Personen. "Unser Ziel ist es, Wertschöpfung in der Region zu schaffen und attraktive, nachhaltige Arbeitsplätze bieten zu können", sagt Außerwöger. In wenigen Wochen startet Papplab mit dem Verkauf der Möbel über www.kurtl.com.

Skeptische Verwandte

"Einige meiner Verwandten haben mir eingeredet, dass ich mich nicht selbstständig machen soll", sagt der Linzer Gärtner Felix Richtsfeld (32). "Das hat mich etwas ins Zweifeln gebracht. Freunde haben mir aber gut zugeredet und Mut gegeben." Richtsfeld arbeitete während seines Studiums auf das Gärtnergewerbe hin und machte sich im Sommer 2013 selbstständig. "Heute sieht man, dass es funktioniert. Arbeit habe ich genug und meine Verwandten unterstützen mich."

Seit drei Jahren ist der Linzer Dominik Mikulaschek selbstständig. Bereits während seines Studiums gründete er eine Modelagentur und verkaufte sie später. Heute betreibt er mehrere Online-Portale, darunter die Werbeagentur Origin. "Es ist doch typisch österreichisch, etwas madig zu reden. Bei mir hat es zuerst geheißen: ,Geh als Mitarbeiter in eine Werbeagentur. Aber ich ließ mir die Idee nicht ausreden. Heute bewundern viele, dass ich mir das zugetraut habe."

5355 Unternehmen wurden 2013 in Oberösterreich gegründet. Dass sie senkrecht starten können, zeigt sich an der Linzer Videoproduktionsfirma Rec.fex Media. Lukas Peham-Zecha (30) und Julia Haider (32) gründeten 2011. "Viele haben gesagt, dass wir esschwer haben werden", sagt Haider. Peham-Zecha ergänzt: "Aber wir haben viel an Zeit und Energie hineingesteckt und nach wenigen Wochen ist klar gewesen, dass es aufgeht."

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Artikel Daniel Rudlstorfer 15. März 2014 - 00:04 Uhr
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