Neues Leben für historische Gebäude im Zentrum von Bad Gastein
BAD GASTEIN. Land Salzburg kauft das Hotel Straubinger, das Badeschloss und das alte Postgebäude.
Jetzt zeichnet sich eine Lösung im jahrelangen Streit um die Rettung der historischen Bausubstanz im Zentrum des Kurortes Bad Gastein ab. Das Land Salzburg wird über den Salzburger Wachstumsfonds drei seit rund zwei Jahrzehnten leer stehende Gebäude aus der "Belle Epoque" um rund sechs Millionen Euro kaufen.
Nach der Sanierung sollen die denkmalgeschützten Häuser an Investoren verkauft und touristisch genutzt werden, so der Plan. Dem früheren Hotel Straubinger, dem Postgebäude und dem Badeschloss, drei bisher dem Verfall freigegebenen Gebäuden, soll damit neues Leben eingehaucht werden.
Eigene Immo-Gesellschaft
Gespräche mit dem bisherigen Eigentümer über eine Revitalisierung der Bauten waren bisher gescheitert. Jetzt sei ein großer Schritt zu einem Neuanfang gesetzt worden, sagte der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer. Die bisherigen Eigentümer, die Wiener Immo-Investoren Philippe Duval und Willibald Franz Wojnarowsky haben den Kaufvertrag bereits unterschrieben. Die Beschlüsse auf der Seite des Landes fielen diese Woche. Der Wachstumsfonds soll die Liegenschaften im Wege der hundertprozentigen Tochtergesellschaft "Straubingerplatz Immobilien GmbH" übernehmen.
Sanierer Grossnigg mit dabei
Die Projektentwicklung wird von dem Unternehmer und Sanierer Erhard Grossnigg unterstützt. "Mehrere Jahre haben wir um diese Objekte gekämpft. Leider ohne Erfolg. Wir können nun gemeinsam mit dem Land Salzburg und der Gemeinde Bad Gastein beginnen, den Ortskern weiterzuentwickeln", sagte Grossnigg.
Wegen der schlechten Bausubstanz besteht die Gefahr, dass die drei Häuser durch Eintritt von Wasser und Schnee weiterhin geschädigt werden. Die in dieser Woche begonnenen Sanierungsarbeiten an den Dächern wurden prompt durch einen Wintereinbruch im Gasteinertal gestoppt. Sie sollen aber noch vor dem Winter zu Ende geführt werden. Wegen des drohenden Verfalls galten die Anfang 2000 von Philippe Duvals Vater erworbenen Häuser aus der Zeit der Monarchie als Schandfleck für Bad Gastein.
Philippe Duval besitzt derzeit noch zwei weitere Häuser im Kurort – das Kongresshaus und das denkmalgeschützte Haus Austria. Diese ebenfalls leer stehenden Gebäude will er offenbar vorerst nicht verkaufen.
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