Zukunft des Schulbaus: Anstalt oder Wohnraum?
LINZ. Erasmus-Projekt für Pädagogen und Architekten.
In den kommenden Jahren werden in Europa voraussichtlich mehr als 100 Milliarden Euro für Schul- und Bildungsbauten ausgegeben. Und obwohl immer mehr Fachleute auf die Bedeutung des Raumes in der Pädagogik hinweisen, wird dieses Thema im Architektur-Studium zu wenig oder zu unstrukturiert bearbeitet.
Jetzt soll ein Erasmus-Forschungsprojekt, gefördert von der EU, die Möglichkeiten erarbeiten, wie man Pädagogik, Architektur und die für Bildungsbauten Verantwortlichen aus der öffentlichen Verwaltung zusammenspannen kann. Daraus soll ein Aus- und Weiterbildungsprogramm entstehen.
"Warum brauchen wir Weiterbildung für Pädagogik, Architektur und Verwaltung in einem? Weil mitreden auch mitwissen und mitverantworten erfordert", sagt Michael Zinner, Projektleiter und Schulraumexperte an der Kunstuniversität Linz. Es geht dabei nicht nur um den Schulneubau, sondern vor allem auch um Renovierungen. Hier sei Kommunikation besonders wichtig, denn hier sei auch schon ein soziales Gefüge vorhanden, nicht nur ein Gebäude.
Institutionen aus Österreich, Deutschland, Italien und der Schweiz sind in dieses Projekt eingebunden. Und zu tun gebe es viel, sagt Zinner. Es fehle oft an der Kommunikation zwischen jenen, die in der Schule leben und arbeiten, und jenen, die diese Gebäude errichten. Oft betrauten Gemeinden einen Architekten mit der Projektsteuerung. Hier gehe es in erster Linie um Budget oder Zeitplan. Diese Projektsteuerung soll um die Kommunikation mit den Pädagogen erweitert werden. "Das kann so weit gehen, dass etwa die Direktion der Schule im Architekturwettbewerb stimmberechtigt ist", sagt Zinner.
Rund um den Kurs sind eine Reihe von Aktivitäten und "Outputs" geplant, die alle die nachhaltige Verankerung von Wissen und Erfahrung zum Schulumbau zum Ziel haben. Dazu zählen Konferenzen, Symposien und öffentliche Tagungen bis hin zu entsprechenden Publikationen.
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Vor allem für Ganztagesschulen - hier ist ja eine massive Ausweitung geplant - brauchen anders gedachte Räumlichkeiten.
Sonderbarerweise ist es für Lehrkräfte und Direktoren nicht selbstverständlich, dass sie bei einem Schulumbau oder bei einer Sanierung mitreden können. Faktum, aber doch irgendwie absurd! Wie kommt es, dass gerade bei einem Schulbau/Umbau alle anderen das Sagen haben?
Sonderbarerweise ist es für lehrkräfte und Direktoren nicht selbstverständlich, dass sie bei einem Schulumbau oder bei einer Sanierung mitreden können. Faktum, aber doch irgendwie absurd! Wie kommt es, dass gerade bei einem Schulbau/Umbau alle anderen das Sagen haben?