Markt für Fertighäuser in Österreich hat sich 2016 deutlich erholt
WIEN/SCHREMS. Marktvolumen erhöhte sich 2016 um sieben Prozent auf 777 Millionen Euro.
Nach harten Jahren begannen im Vorjahr wieder bessere Zeiten für die Fertighausbranche in Österreich. Mit einem generellen Aufschwung der Bauwirtschaft und steigenden Durchschnittspreisen stiegen die Umsätze um sieben Prozent. Insgesamt erhöhte sich das Marktvolumen von 726 auf 777 Millionen Euro. Das geht aus einer Branchenanalyse des Wiener Beratungsunternehmens Interconnection Consulting hervor, die am Mittwoch präsentiert wurde.
Bei der Auswahl der eigenen vier Wände seien die Österreicher konservativ: "Quadratisch, praktisch, gut", sagte Frederik Schneider, Geschäftsführer der Interconnection Consulting. Immer öfter werde auch schlüsselfertig gekauft. Wurde 2013 jedes vierte Haus schlüsselfertig übergeben, soll der Anteil 2017 bei knapp 30 Prozent liegen – die Tendenz ist weiter steigend.
Mehr Zusatz-Dienstleistungen
Die Branche sei sehr konservativ, die meisten Häuser würden immer noch in Musterparks gekauft. Aber: "Immer mehr Menschen informieren sich im Vorhinein über das Internet", sagte Lehner. Da müssten die Unternehmen noch einiges aufholen. Auch Elk-Geschäftsführer Gerhard Schuller sagte, dass die Fertighausindustrie moderner werden müsse. Visuelle Präsenz im Netz werde immer wichtiger.
Die Fertighausindustrie müsse aber auch ihre Dienstleistungen rund um den Hausbau verbessern. "Wir wollen uns etwa auch um Garagen, Beschaffungslogistik oder Genehmigungen kümmern", sagte Schuller. Im Durchschnitt sei ein Haus derzeit an die 130 Quadratmeter groß. Typische Kunden seien nach wie vor Jungfamilien aus dem urbanen Raum. Die Investitionsbereitschaft sei da. Schuller kritisierte aber die Risikopolitik der Banken, "die helfen der Industrie nicht".
Innerhalb Österreichs gibt es starke regionale Unterschiede. Generell ist der Fertighausmarkt ostlastig. Die höchste regionale Fertighausquote hatte im Vorjahr Wien zu verzeichnen – mit 43,6 Prozent. In Niederösterreich wird fast jedes dritte Fertighaus Österreichs errichtet. Nieder- und Oberösterreich gemeinsam stehen für 54 Prozent des gesamten österreichischen Fertighausmarktes.
Als Folge der Marktbereinigung 2015 nahm die Marktkonzentration im Jahr 2016 weiter zu. Die Top-3-Unternehmen decken mit 28,8 Prozent bereits ein Viertel des Fertighausmarktes ab. Marktführer ist Elk, die größten Zugewinne verzeichnete Glorit.