Leondinger Architekturbüro mischt in Rumänien und Bulgarien mit
LEONDING.Es war ein großer Coup und er dauerte neun Monate. Das Leondinger Architekturbüro Helga Lassy erstellte in einem Konsortium mit dem Wiener Unternehmen Pan Plan im Auftrag der EU den ersten länderübergreifenden Infrastrukturplan.
„Zwei Länder, zwei Sprachen, zwei Städte“, fasst Chefin Helga Lassy zusammen. Konkret wurde für die beiden Städte Ruse (Bulgarien) und Giurgiu (Rumänien) ein Raumordnungsplan erstellt, der inklusive Flächenwidmungsvorschlag und Entwicklungskonzept auch elektronisch alle Stückerln spielt. Das Besondere daran: Die beiden Städte sind so wie Linz und Urfahr beiderseits der Donau gelegen und haben demographisch ähnliche Voraussetzungen wie Linz und mit zusammen 220.000 Einwohnern auch eine ungefähr vergleichbare Größe. „Wir haben bereits einen Entwicklungsplan für Linz erstellt und hatten damit auch eine Expertise für das EU-Projekt“, sagt Lassy.
Sie führt in Leonding ein Architekturbüro mit 19 Mitarbeitern. Vor 30 Jahren hatte sie sich als erste Frau in Oberösterreich, die als Architektin eine eigene Kanzlei gründete, in die Selbstständigkeit gewagt.
Ihr Büro ist auch auf Dorfentwicklung und Industrieprojekte spezialisiert. Auch den Wettbewerb der Modernisierung des Linzer Flughafens hat das Büro Lassy gewonnen. Da die Gemeinden in Österreich sparen, freut sich Lassy über das internationale Raumordnungskonzept umso mehr. Sie hofft auf Folgeaufträge. Denn Sie hat ein Bündel von Vorschlägen unterbreitet. So sollen die Städte auch ein modernes, energieeffizientes Wohngebiet wie die Solar- City in Linz-Pichling bekommen. Die Chancen auf Umsetzung stünden gut, heißt es. Der Infrastrukturplan war nämlich eine Voraussetzung für die EU, damit die Städte Fördergeld bekommen. Donnerstag war eine bulgarische Delegation bei Lassy in Linz, um die Solar-City zu besichtigen.