8:2! Die Reaktion der Black Wings war ein Schützenfest
LINZ. Eishockey-Viertelfinale: Die Linzer versöhnten sich eindrucksvoll mit ihren Fans und verkürzten in der Best-of-7-Serie auf 1:2.
Nach nur 13 Sekunden fuhr Brian Lebler den ersten mächtigen Check zu Ende. Eine Aktion mit Signalwirkung. Spät, aber doch sind die Black Wings im Eishockey-Play-off-Modus angekommen. Und wie! Aggressiv, bissig, zweikampfstark – die Linzer zeigten eine ganz andere Körpersprache als beim 2:6 in Zagreb, deklassierten in Spiel 3 der Best-of-7-Viertelfinalserie den kroatischen Top-Klub 8:2 (3:1, 5:0, 0:1) und verkürzten auf 1:2.
Der nächste Akt steigt am Freitag (19.15 Uhr) – wieder in der Keine-Sorgen-EisArena, wo gestern der Bär steppte. 4865 Fans (darunter die Ex-Wings-Spieler Brett Palin und Daniel Oberkofler) gingen voll aus sich heraus, die Mannschaft hielt sich an die via Transparent geäußerte Forderung "Give it all – as we do" (zu Deutsch: "Gebt alles – wie wir es tun"). Es sollte sich lohnen.
Drei Tore binnen 84 Sekunden
Dieser Auftritt war richtig stark und die heiß ersehnte Reaktion, hinter der ein cleverer Matchplan stand. Coach Troy Ward hatte in Abwesenheit von Bobby Lukas (Infektion) alle vier Sturmreihen umgekrempelt und damit frischen Wind in den Laden gebracht. Außerdem lief der EHC nicht mehr ins offene Messer, gab dem Gegner nicht die Räume, die er braucht. Es war Powerhockey mit der nötigen Absicherung und Spiel-Disziplin.
Die Referees Mark Lemelin, der das Olympiafinale Russland gegen Deutschland (4:3 n.V.) geleitet hatte, und Christopf Sternat verhängten zwar sechs Zweiminutenstrafen gegen den EHC, aber das war verkraftbar, zumal bei den Wings an diesem Dienstag, dem 13. März, alles funktionierte. Auch in der zweiten Unterzahl, in der Dan DaSilva aus einem "Break" das 6:1 (33.) erzielte. 84 Sekunden später stand’s nach Goals von Rick Schofield und Joel Broda 8:1 (34.). Unglaublich. Zagreb fiel komplett auseinander.
"Aber es ist nur ein Sieg, wir dürfen nicht übermütig werden. Aber für den Kopf zählt das enorm viel. Ich wusste, dass wir das drauf haben. Endlich ist der Knoten geplatzt", sagte Linz-Manager Christian Perthaler nach dem höchsten Play-off-Sieg in der Geschichte des EHC. Zuvor waren ein 8:3 gegen Wien und ein 6:1 gegen Ljubljana als Bestmarken zu Buche gestanden. Übrigens aus der Meistersaison 2011/12.
Gestern trugen sich gleich sechs Wings-Spieler in die Schützenliste ein: DaSilva (2x), Mario Altmann (2x), Schofield, der insgesamt vier Scorerpunkte verbuchte, Lebler, Andreas Kristler und Broda. Bravo!
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Das 8:2 war nett, aber zu hoch. Ab dem 3:0 stand der zweite Zagreb-Goalie im Tor. Und der war alles andere als eine Festung.
Positiv war, dass die Cracks endlich Einsatz und Zug zum Tor gezeigt haben. Das war schön zum Anschaun.
Aber der Kantersieg ist nix wert, wenn wir nicht die nächsten drei Spiele gewinnen. Freitag daheim, dann zweimal auswärts.
Das war Playoff-Hockey vom Feinsten. Bravo! Geht doch - warum nicht gleich so?