Warum jedes Kind besonders begabt ist
Eltern können ihre Kinder einladen und ermutigen, ihre Talente zu entdecken. Der deutsche Neurobiologe Gerald Hüther im Gespräch mit den OÖNachrichten.
Eine Begabung, die ein Kind mit auf die Welt bringt, ist zunächst nur so etwas wie eine Möglichkeit, also etwas, woraus sich eine besondere Fähigkeit entwickeln kann. Diese Fähigkeit ist aber noch nicht ausgebildet. Kinder müssen dazu ermutigt und inspiriert werden. Unser Schulsystem ist allerdings viel zu sehr auf Wissensvermittlung und Noten fixiert. Das sei grundfalsch, sagt der deutsche Neurobiologe Gerald Hüther. Gemeinsam mit dem „stern“-Reporter Uli Hsuser hat er ein Buch geschrieben mit dem Titel „Jedes Kind ist hoch begabt“ (Knaus-Verlag, 20,60 Euro). Den OÖN stand Hüther Rede und Antwort.
OÖNachrichten: Wie entstehen denn Begabungen im Gehirn?
Hüther: Hirnforscher haben in den vergangenen Jahren herausgefunden, dass bei jedem Menschen am Anfang der Hirnentwicklung viel mehr Vernetzungen in den verschiedenen Bereichen des Gehirns aufgebaut und bereitgestellt werden und dass später etwa ein Drittel davon wieder verschwindet. Jedes Kind kommt also mit mehr Vernetzungsmöglichkeiten im Hirn zur Welt, als davon schließlich übrig bleiben. Jedes Kind ist – auf seine besondere Weise und in bestimmter Hinsicht – hoch begabt.
Wie werden Talente von Kindern richtig gefördert?
Entfalten kann man seine Begabungen nur, wenn jemand sieht, was in einem Kind (oder auch in einem erwachsenen Menschen) steckt. Wenn sich jemand darüber freut und wenn jemand da ist, der das betreffende Kind ermutigt, zu zeigen, was da ganz Besonderes in ihm steckt. Man muss dem Kind dann auch Möglichkeiten bieten, diese Begabung zu einer ganz besonderen Fähigkeit weiterzuentwickeln. Dazu muss man das betreffende Kind ganz genau anschauen, wie ein Schatzsucher, nicht wie ein Gärtner, der die Obstbäume so beschneidet, dass sie ihm möglichst viel Ertrag bringen. Man müsste also nicht aus dem Kind etwas machen wollen, was man selbst für bedeutsam hält, sondern man müsste versuchen, herauszufinden, was für das Kind bedeutsam ist. Das kann bei jedem etwas anderes sein.
Wie „gräbt“ man Talente aus, wenn sie verschüttet wurden?
Man kann niemand zwingen, die in ihm verborgenen Talente zu entfalten, man kann ihn nur dazu einladen, ermutigen und inspirieren. Das kann man nur dann, wenn man diesen Menschen mag, wenn er einem wichtig ist, wenn man sich mit ihm verbunden fühlt, wenn man möchte, dass er hervorbringt, was in ihm steckt.
Was können Eltern tun, um die Talente ihrer Kinder zu fördern?
Talente kann man nicht fördern, die kann man nur entdecken. Und wenn man in seinem Kind ein besonderes Talent entdeckt hat, kann man es ermutigen, es zur Entfaltung zu bringen, sodass es aus diesem Talent dann auch eine besondere Fähigkeit macht. Dazu gehört natürlich auch eine kompetente Begleitung, die Schaffung dafür günstiger Rahmenbedingungen, auch der Schutz des Kindes vor ungünstigen Einflüssen, die es an der Entfaltung seiner besonderen Begabung hindern. Ungünstige Einflüsse können zum Beispiel Entmutigungen und Abwertungen sein, die viele Kinder leider allzu oft heute noch in Schulen erleben müssen.
Was kann die Schule tun, um an den Begabungen der Schülerinnen und Schüler zu arbeiten?
Mit Begabungen kann man nicht arbeiten und ein Kind dazu ermutigen, seine besonderen Fähigkeiten zu entfalten, kann auch niemand, der es als seine Aufgabe betrachtet, dem Kind etwas beizubringen. Damit Schüler sich in der Schule eingeladen, ermutigt und inspiriert fühlen, das, was an besonderen Talenten in ihnen steckt, auch wirklich zu besonderen Fähigkeiten werden zu lassen, müsste sich in den meisten Schulen wohl so ziemlich alles ändern, was dort gegenwärtig passiert.
Was ist Ihr größtes Talent?
Mein größtes Talent war es einmal, dass ich mich für alles interessiert habe, was um mich herum passiert ist. Daraus ist ein Wissenschafter geworden, der alles ein bisschen und nichts besonders gut kann.
"enscheiden" über den werdegang begabter/unbegabter !
fazit: und DIESE verantwortung gilt es zu behüten...
sind die meisten Eltern immer bemueht so gut als es geht Ihre Kinder in ihre Talente zu foerdern. Machmal koennen finanzielle Schwierigkeiten ein Hinderniss sein oder die Umgebung wo man lebt!
Und..Ja, leider das Schulsystem "draengt" einen manchmal in die falsche Richtung - ich habe das bei meine Kinder erlebt, bin aber froh das sie nun ihre Talente in ihrem Beruf ausueben koennen.
Ich habe mein Talent (die Malerei) etwas spaehter entdeckt aber ich weis frueher oder spaeter hat JEDER DIE MOEGLICHKEIT sein ureigenes
Talent zu entdecken und entfalten..es gibt im Leben immer eine 2. Chance.
den Eltern müssen Sie nicht sagen, dass ihre Kinder begabt sind. Was glauben Sie, wie oft die Eltern von Lehrern verhöhnt werden, weil sie an ihre Kinder glauben, z.B.auch in diesem Forum. Gerade die Hochbegabten sind es, die in der Schule oft als "verhaltensoriginell" abgestempelt und häufig "integriert" werden. Die einzige Begabung die in der Schule akzeptiert wird ist das blinde Kopieren und Gehorchen. Kreativität, Eigeninitiative, Ideen udgl. werden in der Schule nur als Störfaktoren empfunden. Die Kinder werden dafür bestraft, wodurch jegliche Kreativität im Keim erstickt wird. Was übrigleibt sind frustrierte Kinder mit null Bock auf Schule und Lernen.
Aber nun wird es bald die Ganztagsschule geben. Die Eltern haben dann kaum noch Gelegenheit ihre Kinder zu verderben indem sie ihnen das Gefühl zu geben, dass sie einzigartig sind.
auch die Eltern von Lehrern glauben an ihre Kinder. Dass nun die Eltern von Lehrern deswegen verhöhnt werden ist schon arg.
Sehr oft wird den Lehrern die Schuld für das eigene verpfuschte Leben oder das verpfuschte Leben der Kinder gegeben, z.B. auch in diesem Forum. Schule will nur blind gehorchende Schüler, Kreativität, Eigeninitiative, Ideen werden bestraft und im Keim erstickt. Schüler in die Norm gepresst, Talente vernichtet oder im Keim erstickt, usw. usf.
Wer so ein Weltbild hat, der gibt natürlich nicht nur Lehrern, sondern auch dessen Eltern die Schuld. Dabei haben sie sich das gar nicht verdient, ausser natürlich, die Eltern waren ihrerseits wieder Lehrer, dann schon...
Lassen wir mal die Kirche im Dorf...
Hochbegabt schön und gut.
Die ersten 8 Jahre gehts aber nunmal rein um erlernen der notwendigsten Notwendigkeiten.
Heute scheint das eh oft mit dem schreiben des Namens und der Bedienung der Grundrechenarten am Taschenrechner.
Hochbegabungen können in der Pflichtschule nur wenig Platz finden, da es die Unterschiedlichsten Arten der Begabungen gibt.
Wenn einer super Malen kann, dann hat er halt einen Einser, schön.
Deswegen darf er aber auch nicht die Schule abbrechen und ab sofort Maler werden.
In Singen, Klatschen und "Namen tanzen" Schulen kommt auch nix besseres raus als in der gewöhnlichen Pflichtschule.
Viel Geschäftemacherei mit der "Hochbegabung"....
Es stimmt einfach nicht, dass es in den ersten 8 Jahren nur ums erlernen der Grundfertigkeiten geht. Die Tatsache, dass manche Kinder bei dem heute üblichen Unterricht zu wenig lernen heißt erstens nicht, dass die Kinder nichts anderes lernen dürfen und zweitens heißt das nicht, das kein Kind etwas anderes nebenher lernen darf, nur weil einige mit dem was in der Schule geboten wird, nich zurechtkommen.
Ja NEBENBEI.
Nicht IN der Schule.
Mozarts usw. haben auch nicht in der Schule ihre Hochbegabung ausgelebt.
Tatsächlich Hochbegabte gibts sehr, sehr wenige.
zufrieden ist, hat in meinen augen den beruf verfehlt und ist wegen der lehrer-privilegien, lehrer geworden und nicht aus dem idealismus heraus, allen kindern(kein kind im stich zu lassen) ein gerechter und vor allem lehrender lehrer zu sein !!!
anerkennen und zu fördern .... da ist Sensibilität und Einfühlungsvermögen für den Menschen, egal ob Kind oder Erwachsener Gebot.
geschafft, sie in eine norm zu pressen u. talente zu vernichten bzw. sie im keim zu ersticken, und nur einige starke haben sich ihre talente bewahrt und ausgebaut, aber das sind leider viel zu wenige !!!