Bauernaufstände in Jahreszahlen
1356
Bei einer Auseinandersetzung zwischen dem Abt des Klosters Kremsmünster und dessen Untertanen kommt es zum ersten bekannten Bauernaufstand in Oberösterreich. Landeshauptmann Eberhard von Wallsee führt einen Vergleich herbei.
1392
Bauernaufstand im Ischlland. Ein Teil der Aufständischen wird in den Kerker geworfen, geblendet und aufgehängt.
1493, 1496
Gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen dem Pfarrer von Spital am Pyhrn und seinen Untertanen, drei Jahre später zwischen dem Abt von Wilhering und seinen Waxenberger Untertanen.
1497
Aufstand gegen das Kloster Schlägl, das den „Totenfall“ nach böhmischem Brauch einführen will. Das heißt, dass bei jedem Todesfall der Nachlass nicht den Erben, sondern der Grundherrschaft zufallen soll. Der Streit wird 1525/29 dahingehend verglichen, dass dem Kloster als „Totenhaupt“ in Zukunft bei einem Mann der zweitbeste Ochse, bei einer Frau die zweitbeste Kuh zufallen soll.
16. Jahrhundert
Es vergeht kein Jahrzehnt ohne Aufstände. Bekannt sind die Händel zwischen dem Bauernschinder Christoph Haym auf Burg Reichenstein und dem Bauern Siegmund Gaisrucker, der seinem Herrn die Fehde ansagt. Auf Gaisrucker wird ein Kopfgeld ausgesetzt: 300 Gulden lebend, 100 Gulden tot.
1525
Großer deutscher Bauernkrieg. In Oberösterreich sucht man vorher zu beschwichtigen und schickt dann ein Exekutionsheer, das von Pfarre zu Pfarre zieht und die Rädelsführer gefangen nimmt.
1594
Ein Pfarrerwechsel in St. Peter am Wimberg führt zum zweiten großen Bauernkrieg im Lande, der sich über die Florianer, Schlägler und Wilheringer Stiftspfarren im Mühl- und Hausruckviertel ausdehnt. Der Aufstand dauert bis 1597. 27 Rädelsführer werden erhängt.
15. Mai 1625
Das „Frankenburger Würfelspiel“ auf dem Haushamer Feld bezeichnet Adam Graf Herberstorff zynisch als „Gottesurteil“. 17 Exekutionen sind die Folge. Das Urteil ist das bekannteste, aber nicht das härteste und blutigste Urteil in der langen Geschichte der oberösterreichischen Bauernkriege.