Für „Schwierigste der Schwierigen“: Schule im Wagner-Jauregg-Spital
LINZ. Schulangst, Selbstverletzung, Aggressionen, Mobbing: Die Patienten der Jugendpsychiatrie im Wagner-Jauregg-Krankenhaus haben nicht selten traumatische Erlebnisse zu verarbeiten. In die Schule müssen sie trotzdem – aber sie dürfen in eine ganz besondere.
Zwei Klassen, zwei Gruppenräume, eine Bibliothek: Das ist der Schultrakt in der Jugendpsychiatrie. Im Aufenthaltsbereich steht ein Sofa, im Gang wurde ein Bewegungsparcours aufgebaut. Während in einer Klasse eifrig gelernt wird, dröhnt aus dem Nebenzimmer ein Bohrer: Werkunterricht.
Jeder der Schüler hier hat eine bewegte Vergangenheit – die Diagnosen reichen von Verhaltensstörungen über Schulverweigerung, Trennungs- oder depressive Ängste bis zu Mobbing und Verwahrlosung.
Die Schule soll den jungen Patienten zwischen zehn und 15 Jahren wieder ein Stück Alltag, Struktur, Halt geben. „Zu uns kommen jene Schüler, die aus dem Schulsystem herausfallen“, sagt Lehrerin Monika Giegler. „Die Schwierigsten der Schwierigen.“
Lernen ist an dieser Schule wichtig, jeder erhält ein individuelles Programm, das mit der Stammschule abgesprochen ist. Sogar die Schularbeiten werden von dort geschickt und benotet. Noch wichtiger als Lernen ist den Lehrern hier aber die Beziehungsarbeit: „Wir wollen, dass die Schüler bei uns wieder Freude an der Schule bekommen. Jeder darf so sein, wie er ist“, sagt Giegler.
Drei bis acht Wochen
Im laufenden Schuljahr wurden in den drei Klassen 132 Schüler betreut. Durchschnittlich bleiben sie zwischen drei Wochen (wenn sie stationär aufgenommen wurden) und acht Wochen (in der Tagesklinik). Der Standort im Wagner-Jauregg-Spital ist einer von vier der Linzer Heilstättenschule, die im Zentrum Spattstraße, in der Landesfrauen- und Kinderklinik und dem Spital der Barmherzigen Schwestern weitere elf Klassen hat. „Die Arbeit in der Schule ist ein Teil des Genesungsprozesses“, sagt Direktor Robert Katzmair.
„Mut für das normale Leben“
Das bestätigt Werner Leixnering, Leiter der Jugendpsychiatrie-Abteilung: „Die Lehrer sehen im Unterricht sehr viel, was der Arzt im diagnostischen Gespräch oft nicht erkennen kann. Sie sind ein wichtiger Teil unserer Abteilung.“ Landesschulratspräsident Fritz Enzenhofer weist darauf hin, dass die Schule im Grenzbereich zwischen Schule und Medizin agiere: „Eine besondere Form der Beschulung.“
Genau diese Kooperation vieler Experten für das Wohl der Kinder reizt Lehrerin Monika Giegler: „Unser Ziel ist es, die Kinder so zu stabilisieren, dass sie wieder Mut bekommen für das normale Leben.“
Längere Betreuung der Schüler gefordert
Die Heilstättenschule in den Linzer Kliniken dürfen Schüler nur bis zur Vollendung der Schulpflicht besuchen – dann ist Schluss. Für den Primar der Jugendpsychiatrie-Abteilung im Wagner-Jauregg-Krankenhaus, Werner Leixnering, ist das unverständlich: „Es wäre wünschenswert, wenn die Betreuung auch auf Oberstufenschüler ausgeweitet würde.“ Der Anteil von älteren Patienten in der Jugendpsychiatrie steige – derzeit sind es fünf. Landesschulratspräsident Fritz Enzenhofer will sich für die Ausweitung einsetzen: „Wir haben schon mit dem Unterrichtsministerium Kontakt aufgenommen.“
Verpsychologisierung - jaja, die ganzen brotlosen Psychologiestudentinnen müssen ja irgendwo unterkommen und wenn wir im KH schon an der Leistung sparen, dann sollen zumindest ein paar Töchter und Söhne "unterkommen". Wie wär's nicht gleich mit einem Psychologen pro Klasse - rentiert sich sicher... natürlich...
Vorbeugen ist nun mal billiger als heilen.
das ist ein sehr wichtiger satz den du da geschrieben hast ...
und dieser gilt für das ganze leben ,besonders in der gesundheit
Die Schule im Wagner-Jauregg ist gut. Aber es gäbe noch einen ganz dringenden Bedarf: In jeder Schule sollte mindestens ein/e Psychologe/in präventiv tätig sein.
Dass die Lehrer mit den Schülern nicht mehr zurechtkommen ist kein Geheimnis mehr. Psychologen könnten deeskalierend eingreifen. Der finanzielle Einsatz würde sich lohnen. Vorbeugen ist nun mal billiger als heilen.
man behandelt die Falschen, Vielleicht könnte man Politiker Wirtschaftkammerfunktionäre und Eltern behandeln!
Lehrer nicht zu vergessen! Die stehen in der Schule an vorderster Front.
Die Gesunden sind die Kranken!
eigentlich "früher" mit diesen "Leuten" gemacht?
"Früher" hods diese "Leute" gor ned gegeben.
Do hod ma vor lauter arbeiten gor ned daran denken können, wie schlecht es Einem geht.
Früher waren die Erwachsenen vor allem toleranter. Wenn ich daran denke, was wir als Kinder alles angestellt haben!
Wenn ich ein Kind wäre und die Wahl hätte zwischen der Prügelstrafe, die damals die ganz normale Reaktion der Eltern auf kindliche Böswilligkeit war und den Strafen die heute üblich sind ........
Ich würde die Strafen von damals wählen. Meine Eltern haben gar nicht so fest hingehaut, es hat nicht einmal weh getan, es war mehr symbolisch. Am nächsten Tag war alles vorbei und vergessen und man wurde wieder uneingeschränkt geliebt.
Heute wird nicht geprügelt, dafür wird den Jugendlichen die ganze Zukunft versaut. Ob das wirklich besser ist?
aber bequemer für die Erziehenden, obwohl man die gar nicht so nennen kann, weil ein Großteil der jungen Elterngeneration das selbst nicht erfahren hat und daher auch nicht wissen kann was zu tun ist.
die Zukunft der Übertäter versaut! Da wurde das Studium untersagt oder keine Maturaprüfung zugelassen Da wussten die Kids was Sache ist und richteten sich danach. heute muss man schon eine Oma killen um bestraft zu werden! leider
...
Am Anfang war Erziehung!