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Wegen Schweinepest fürchten Bauern um die wichtigen Exporte nach China

Von Josef Lehner, 21. September 2017, 00:04 Uhr
Wegen Schweinepest fürchten Bauern um die wichtigen Exporte nach China
Effiziente Bejagung von Wildsauen soll Hausschweine schützen. Auf Menschen ist die Pest nicht übertragbar. Bild: Reuters

LINZ. Seuche bislang auf Osteuropa beschränkt – Trotzdem Unruhe auf gesamtem EU-Markt.

Die EU riskiert, beim Schweineexport die erst in den vergangenen Jahren aufgebaute, starke Marktposition in Ostasien zu verlieren, warnt Johann Schlederer, der Geschäftsführer der Österreichischen Schweinebörse: "Wenn unsere chinesischen Abnehmer nicht spüren, dass die EU glaubwürdig gegen die Schweinepest vorgeht, werden wir als Lieferanten gesperrt. Dann wäre unsere Schweineproduktion hin."

"Die Afrikanische Schweinepest stellt im Schweinesektor die Seuche mit der höchsten Priorität dar", bestätigt der oberösterreichische Veterinärdirektor, Thomas Hain. Sie sei in den vergangenen Jahren Mittel- und Westeuropa näher gerückt, zuletzt sei sie im Raum Tschechien – Slowakei aufgetaucht, nur 70 Kilometer von der Grenze zu Niederösterreich entfernt. In dem Bundesland würden deshalb bereits Wildschweine untersucht, die Freiland- und Auslaufhaltung von Schweinen sei eingeschränkt worden. Von Wildschweinen und frei laufenden Hausschweinen gehe Gefahr aus.

Glaubwürdiger Seuchenschutz

Die Veterinärbehörden hätten Jäger, Landwirte und Tierärzte informiert und eine Verordnung für Schweinehalter erlassen, sagt Hain zur Vorsorge. Menschen können nicht angesteckt werden. Für den Vermarkter Schlederer ist all das zu wenig: "Mit einer großen Informationskampagne muss die EU allen, die nach Osteuropa reisen, die Gefahr bewusst machen, besonders auch den Saisonarbeitern." Sie sollten kein Schweinefleisch, keine Wurst und auch kein Wildbret nach Österreich bringen. "Es geht nicht darum, dass unsere Schweinebestände in Ställen angesteckt werden, sondern dass unseren Kunden und den Veterinärbehörden in China mit solchen Maßnahmen klar gemacht wird, dass die EU ernsthaft gegen die Seuche vorgeht." Kämen Zweifel auf, könne das verhängnisvoll sein.

Teurer Euro verschärft Gefahr

"Das Risiko ist groß", sagt Franz Reisecker, oö. Kammerpräsident und Vizepräsident des EU-Bauernverbandes Copa. Er weilt heute in Brüssel, um über Vorsorgemaßnahmen zu beraten: "Leider herrscht unter den Ländervertretern noch keine Einigkeit."

Für die Asiaten sei es einfach, die EU-Ware durch solche aus Brasilien und den USA zu ersetzen. Die hätte jetzt schon Preisvorteile, weil der Euro sich heuer um rund ein Zehntel verteuert habe. Die EU-Exporte sanken im ersten Halbjahr bereits. Von einer Sperre Chinas betroffen wären zuerst große Produzentenländer: Deutschland, die Niederlande und Spanien. Die würden jedoch ihre Übermengen dann zu Dumpingpreisen in der EU absetzen. Das träfe österreichische Schweinehalter, die wegen kleiner Bestände und höherer Umwelt- und Tierschutzauflagen Nachteile haben, existenziell.

 

Schweinemarkt

3 Millionen Tonnen Schweinefleisch hat die EU 2016 nach Ostasien exportiert, zwei Millionen davon nach China.

2016 wurden in der EU 257 Millionen Tiere geschlachtet (plus zwei Prozent, Deutschland 48 Mio.).

100.000 Schweine vermarktet die Österreichische Schweinebörse für die Bauern pro Woche an die Schlachtbetriebe. In der Vorwoche sank der Preis auf 1,63 Euro je Kilo.

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18  Kommentare
18  Kommentare
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fritzicat (2.724 Kommentare)
am 21.09.2017 20:04

Die lieben Schweinderl, die man eventuell nicht mehr exportieren kann, können ja in Gattern, wie sie LJM Pröll und der Graf Menndorff-Pouilly so gerne haben, als Zielscheiben benützt werden.

Reiche Jäger sind gerne bereit, sich monetär an so einer Hatz, vulgo Hetz, zu beteiligen, ja der Jägerei ist nichts fremd, Hauptsache es knallt und befriedigt die niedrigen Sinne.

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Zonne1 (3.627 Kommentare)
am 21.09.2017 09:33

Ach so, es geht nicht um unsere Gesundheit, sondern um den Exportprofit ...
Und wieviel kostet es, die blöde Sau einmal um die halbe Erde zu transportieren ?

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cfrit (1.376 Kommentare)
am 21.09.2017 09:47

leider zu WENIG- das ist ja das Problem

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tomlet (451 Kommentare)
am 21.09.2017 10:50

zur Information: Schweinepest ist nur für Schweine gefährlich, Menschen und andere Haustiere sind nicht gefährdet!
Der Export von österreichischen Schweinen ist minimal, das große Problem bei einer Sperre von europäischen Schweinen für den asiatischen Markt sind die großen Schweineexporteuere (BRD, Dänemark, NL, Spanien..) die dann den europäischen Markt mit billigem Fleisch überfluten. Es dauert mind. 1 1/2 Jahre das beim Zurückfahren der Produktion Auswirkungen auf den Markt spürbar sind

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reibungslos (14.393 Kommentare)
am 21.09.2017 12:14

Transporte von Europa nach Fernost sind spottbillig, weil viel mehr Waren von Fernost nach Europa gelangen als umgekehrt. Man müsste sonst unzählige leere Container unbezahlt zurückschippern.

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Ottokarr (1.719 Kommentare)
am 22.09.2017 01:29

Deine Handy ,Laptop und Bohrmaschine -kommt auch im Kühlcontener 🤔🤔

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cfrit (1.376 Kommentare)
am 21.09.2017 09:22

bis auch das letzte Wildtier eingesperrt oder erschossen ist...
jedes Jahr findens was Neues, um die Tiere aus Freilandhaltung einzusperren oder zu verbieten (Vogelgrippe, Schweinepest, etc)

Sollen doch unsere Bauern qualitativ hochwertige Schweine produzieren, die im
Handel dann auch einen vernünftigen preis haben. Es reicht, wenn wir unseren eigenen markt bedienen können.

1,63 für´s Kilo Chinesenfutter

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herst (12.748 Kommentare)
am 21.09.2017 09:32

Sollen doch unsere Bauern qualitativ hochwertige Schweine produzieren

Meinst hoffentlich damit nicht die "Agroindustrielle, moderne Massentierhaltung" ?

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cfrit (1.376 Kommentare)
am 21.09.2017 09:46

natürlich NICHT.
40- 50 Schweine mit 2-3ha Auslauf (Wiese, Wald) , soll stell ich mir das vor.

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Zonne1 (3.627 Kommentare)
am 21.09.2017 10:06

viele kaufen lieber im Supermarkt das billige deutsche Schnitzl vom polnischen Schlachter..

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tomlet (451 Kommentare)
am 21.09.2017 10:57

genau diese Haltungsformen mit Auslauf sind die großen Gefahren für die Ausbreitung der Schweinepest, weil Wildschweine die infiziert sind leichter zu Hausschweinen Kontakt haben können die auf Weiden gehalten werden, als zu Schweinen die in geschlossenen Ställen gehalten werden

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despina15 (10.066 Kommentare)
am 21.09.2017 18:26

geht nicht,wierd alles zubetoniert!!!!

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tomlet (451 Kommentare)
am 21.09.2017 10:52

unsere Bauern produzieren hochqualitatives Schweinefleisch, nur der Schweinepest ist es völlig egal ob Bio oder konvetionell

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fanfarikuss (14.170 Kommentare)
am 21.09.2017 06:57

Ich wünsche viel Glück bei der unmöglichen Bejagung der Schwarzkittel.
Maismonokulturen (für die Schweinemästung!) so weit das Auge reicht und bis an den ohnehin zu schattigen Waldrand gesät, Kirrverbot, keine nötigen Schneisen zum Bejagen (mindert ja den Ertrag) und steinzeitliche Jagdgesetze: keine Nachtsicht-Zieloptik erlaubt.

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am 21.09.2017 11:32

Wurde das mit der Nachtsicht nicht gerade unlängst legitimiert? Genauso wie die Benutzung von Schalldämpfern für Berufsjäger?

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am 21.09.2017 11:35

Und von wegen Kirrverbot:

"(2) Die Kirrung sämtlichen Schalenwildes mit Ausnahme des Schwarzwildes ist verboten."

https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=LROO&Gesetzesnummer=20000314

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Duc (1.562 Kommentare)
am 21.09.2017 06:53

ÖVP wünscht freie Marktwirtschaft.....

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 21.09.2017 09:18

ist wie bei Hornbach - "es gibt immer was zu tun"..... zwinkern

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