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Opfer der eigenen Tarife: Airlines kämpfen mit Koffern an Bord

Von nachrichten.at/apa, 14. Jänner 2018, 09:44 Uhr

FRANKFURT. Das große Gedränge an den Gepäckfächern der Passagierjets stellt viele Airlines vor Herausforderungen. Immer mehr Passagiere reisen mit Rollkoffern im Handgepäck, doch für so viele Kabinen-Trolleys reicht der Platz über den Sitzen oft nicht aus.

Billigflieger Ryanair versucht der Sache mit neuen Regeln Herr zu werden. "Wir hoffen, dass all unsere Kunden die neuen Gepäckbestimmungen begrüßen", sagt Ryanair-Marketingchef Robin Kiely. Zwei Handgepäckstücke bleiben für jeden Passagier kostenlos - auch wenn das größere nun grundsätzlich in den Frachtraum geladen wird. Nur Kunden, die für mindestens fünf Euro die Option "Priority Boarding" dazugebucht haben, dürfen ihren Trolley garantiert mit an Bord nehmen. Die Neuregelung soll Verzögerungen vermeiden und die Abflüge pünktlicher machen. Zudem senkt Ryanair die Gebühren für aufgegebenes Gepäck und erhöht das erlaubte Gewicht pro Koffer.

Kehrtwende

Tatsächlich vollzieht Europas größter Billigflieger dabei eine Kehrtwende. Jahrelang hatte man die Kunden mit hohen Gebühren davon abgehalten, Reisegepäck am Schalter aufzugeben. Das sparte Zeit und Geld. Doch wenn jeder der bis zu 189 Passagiere einen kleinen Rollkoffer mit an Bord nehmen will, gibt es ein Problem. In den Gepäckfächern einer Boeing 737-800 wie bei Ryanair finden dem Flugzeugbauer zufolge gerade einmal 118 Bordtrolleys Platz. Der Billigflieger zieht sogar bei 90 den Schlussstrich. Und es kostet Zeit und Nerven, den übrigen Kunden zu erklären, dass sie ihren Koffer abgeben müssen.

Vielflieger wissen: Ryanair steht mit dem Dilemma nicht allein da. Ob Easyjet, Lufthansa oder Air France: Sie alle bieten heute im billigsten Tarif nur Handgepäck an. Die Fluggäste haben dazugelernt und nutzen das. Trotzdem sieht die Lufthansa in ihrem Geschäft "unter dem Strich kein allzu großes Problem" mit der Trolley-Flut, wie eine Sprecherin erklärt. Im Zweifel sprächen die Mitarbeiter die Passagiere an, ob sie ihren Koffer in den Frachtraum geben möchten. Auch Easyjet findet diese Praxis am kundenfreundlichsten.

Unterdessen schaut sich Lufthansa die neue Airspace-Kabine von Airbus an, die der Flugzeugbauer 2017 für seine A320-Mittelstreckenjets vorstellt hat. Neben größeren Fensterflächen und einer etwas breiteren Kabine lockt der Hersteller mit XL-Gepäckfächern über den Sitzen, die 40 Prozent größer sein sollen als die bisherigen. In einer A320 finden statt 104 dann 166 Rollkoffer Platz - passend für die üblicherweise bis zu 165 Passagiere.

Die Lufthansa hat sich aber noch nicht entschieden, ob und welches Paket sie für ihre bestehende Flotte oder die noch auszuliefernden Jets der Neuauflage A320neo ordert. Andere Airlines sind schon weiter. Die US-Gesellschaft American Airlines hat beschlossen, über 200 ihrer Airbus-A321-Jets mit den XL-Fächern nachzurüsten. Auch europäische Airlines hätten die größeren Fächer schon geordert, sagt eine Airbus-Sprecherin.

Während sich Airbus und Zulieferer FACC aus Österreich bei der Fertigung warmlaufen, hat Boeing mit seinen sogenannten "Space Bins" schon vorgelegt. In die vergrößerten Fächer für die 737-Jets wie bei Ryanair passen laut Boeing dann insgesamt bis zu 174 Kabinentrolleys - 50 Prozent mehr als in der Standardversion. Das würde sogar bei Ryanair für fast alle Passagiere reichen. Folglich haben sich die Iren bei ihrem jüngsten Flugzeug für die neue Boeing-Kabine im "Sky"-Design entschieden.

Von daher scheint ein Ende des Koffer-Gedränges zumindest langfristig in Sicht - zumal Flugzeuge im Laufe ihres jahrzehntelangen Lebens meist mehrfach eine neue Kabinenausstattung bekommen. Ob Ryanair seine Handgepäck-Regeln irgendwann wieder ändert, ist heute schwer vorauszusagen. Einen Fehlgriff hatte sich die Luftfahrtbranche 2015 geleistet. Da wollte der Branchenverband IATA die Höchstgröße für Handgepäckstücke um fast 40 Prozent kappen. Nach heftigem Gegenwind von Kunden und Verbraucherschützern legte er das Vorhaben auf Eis.

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10  Kommentare
10  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
jack_candy (7.727 Kommentare)
am 15.01.2018 11:41

Das "Koffer an Bord" kann aber gründlich missverstanden werden.
Ich dachte da zuerst an die zweibeinigen.

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landlinzer (656 Kommentare)
am 15.01.2018 08:39

Es soll sogar Zeitgenossen geben, welche einen Koffer in der Kabine abstellen.

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lesemaus (1.698 Kommentare)
am 15.01.2018 06:54

Koffer werden teils schon beim Notausgang gestapelt.Stuartessen sind teilweise sehr genervt weil sie die Gebpäckstücke verstaun müssen die eigentlich in der Kabine nichts zu suchen haben.

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Rapid09 (2.609 Kommentare)
am 14.01.2018 16:35

Es gibt ja Richtlinien fuer die Groesse des Handgepaecks aber leider duerfen noch immer ihre 2 Zimmer Wohnung in d en Flieger mitnehmen. Viele Passagiere (und auch Flugpersonal) wissen oft nicht wie das Handgepaeck richtig verstaut wird. 2 Koffer seitlich gelagert brauchen den Platz von 4 Koffern. Jetzt wollen Airlines sogar schon fuer Ueberseefluege Geld fuer eingeschecktes Gepaeck, da wird der Stauraum im Flieger noch knapper warden.
Und was die Fluglinien leider auch ausser Acht lassen ist die Flugsicherheit. Mit eingeschecktenm Gepaeck wissen sie das genaue Gewicht, beim Bordgepaeck leider nicht, da wird nur geschaetzt, wie beim Gewicht der Passagiere. M.M. nur noch eine Frage der Zeit bis es einmal wegen Uebergewicht furchtbar kracht. Bei einem kleinen Zubringer Flieger in Charlotte, USA, sogar vor einigen Jahren passiert mit 8 Toten.

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linz2050 (6.481 Kommentare)
am 14.01.2018 14:17

Österreich kämpft mit Vollkoffer in der Bundesregierung

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kleinEmil (8.275 Kommentare)
am 14.01.2018 15:58

Nimmer; der Vollholler-Vollkoffer ist jetzt Oppositionsführer.

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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 14.01.2018 17:37

Viel lästiger sind die konzentrierten Vollholler in der Opposition 🤢🤢🤢

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Flachmann (7.126 Kommentare)
am 15.01.2018 15:19

In der abgewählten!

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herst (12.748 Kommentare)
am 14.01.2018 13:50

Airlines kämpfen mit Koffern an Bord

Tja und dann noch die vielen 2 beinigen Koffer/innen dazu...

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barzahler (7.595 Kommentare)
am 14.01.2018 11:41

Die Regulierungsabteilung bei der EU ist wohl im Schlafmodus oder überstrapaziert, sonst wäre man schenll mit einer Norm wie bei den Staubsaugern, Glühbirnen etc. zur Hand.

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