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Draghis Geldschwemme: Medikament mit einer Reihe von Nebenwirkungen

07. März 2015, 00:04 Uhr
Geldscheine Euro Münzen
(Symbolbild) Bild: colourbox.com

FRANKFURT. Euro fällt auf den tiefsten Stand seit 2003, Renditen auf Staatsanleihen sinken weiter.

So massiv hat die Europäische Zentralbank noch nie auf den Kapitalmärkten interveniert. Der Ankauf von Staatsanleihen und anderer Wertpapiere ist die – aus Sicht des EZB-Chefs Mario Draghi – wirksamste Medizin, um die Konjunktur in der Eurozone anzukurbeln und eine drohende Deflation zu verhindern. Es gibt aber eine Reihe von Nebenwirkungen, einige sind gewollt, einige nicht.

Schon allein die Ankündigung habe erste Erfolge gebracht, sagte Draghi am Donnerstag bei der Bekanntgabe des Starttermins 9. März. So hätten sich etwa die Kreditbedingungen für Unternehmen und Verbraucher zuletzt verbessert. Auch die sich andeutende wirtschaftliche Erholung verbuchte Draghi zumindest teilweise auf dem Erfolgskonto seiner Geldpolitik.

Genau die ist das Ziel, und mit der wirtschaftlichen Erholung soll auch die Inflation wieder in die von der EZB gewollte Region von knapp unter zwei Prozent kommen.

Von den Nebenwirkungen spricht man in der EZB nicht so gerne. Das Ziel, den Euro zu drücken, um die Exporte zu steigern, gibt es offiziell nicht, weil der Außenwert der Gemeinschaftswährung nicht auf der Agenda der EZB steht. Erreicht wurde es trotzdem. Der Euro sank gegenüber dem US-Dollar gestern auf den tiefsten Stand seit 2003.

Die Geldschwemme lässt auch die Aktienmärkte von einem Rekord zum nächsten springen. Das zählt zu den unerwünschten Nebenwirkungen. Schließlich könnte sich daraus eine Kursblase entwickeln. Wenn die platzt, kann das wieder zu einer neuen Finanzkrise führen.

Am massivsten machen sich aber die Folgen dieser Geldpolitik bei den Kursen der Staatsanleihen bemerkbar. Durch die hohe Nachfrage nach diesen Schuldpapieren der Eurostaaten gehen hier die Kurse nach oben, entsprechend sinken die Renditen für die Käufer dieser Wertpapiere.

Für die Schuldner, also die Staaten, ist das ein Segen. Und davon profitieren vor allem auch die als stabil angesehenen Euroländer. Und dazu zählt nach wie vor Österreich. Erstmals hat die Bundesfinanzierungsagentur bei der Auktion einer Anleihe mit einer Laufzeit von fünf Jahren eine negative Rendite erzielt. Bei zehnjährigen Anleihen ist die Rendite auf knapp über 0,4 Prozent gesunken. Damit liegt Österreich nur noch knapp über den Renditen deutscher Staatsanleihen.

Die Ersparnis durch die niedrigen Zinsen hat der deutschen Regierung zu ihrem Budgetüberschuss im Vorjahr verholfen. Müsste Deutschland heute noch so hohe Zinsen zahlen wie etwa 2007, wären 42 Milliarden Euro zusätzlich fällig gewesen, hat die Deutsche Bundesbank errechnet. Damit wäre sich der knappe Budgetüberschuss von 18 Milliarden Euro nicht ausgegangen. In Österreich dürften die Auswirkungen ähnlich sein, genaue Zahlen darüber gibt es aber nicht. (hn)

 

Draghis Plan:

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Draghis Plan B

PDF-Datei vom 06.03.2015 (1.624,66 KB)

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6  Kommentare
6  Kommentare
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( Kommentare)
am 09.03.2015 21:48

...bevor sie samt TEURO endgültig krachen geht. Der korrupte Junkers träumt davon sich militärisch mit den Russen zu matchen. Super-Mario könnte ein paar Milliarden (aus dem Nichts) für notleidende griechische Menschen drucken.

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docsockshot (704 Kommentare)
am 07.03.2015 11:14

Solange Banken Geldwert generieren dürfen, werden die Probleme für die kleinen Leute mehr und nicht weniger, die Umverteilung von unten nach oben schreitet vorn.

Der Goldman-Sachs-Banker Drahgi ist mit seiner festverdrahteten neoliberalen Wirtschaftsideologie der falsche Mann am falschen Ort.

Entmachtet die Banken, nehmt ihnen das Recht Werte zu generieren oder der Karren fährt an die Wand.

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( Kommentare)
am 09.03.2015 16:37

und auch Junker gehören weg!

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LadyChatterfield (4.172 Kommentare)
am 07.03.2015 10:55

1,14 Billionen Euro Verteilung von jetzt bis Ende Sep. 2016,
QE heisst das -
müsste das monatlich kontrolliert werden, ob sich etwas
verbessert
oder ob das Geld wieder davonschwimmt, wieder ohne Wirtschaftsaufschwung.
Mit diesem Geld sollten auf keinem Fall wieder Wertpapierspekulationen stattfinden, sondern es müsste dem
Volk der EU gegeben werden, z.B. in Form von Treibstoffreduktionen bis zur Hälfte (Rohölpreis pro Barrel ist ja auch um die Hälfte gesunken), dann Pensionserhöhungen um
einige Hunderter wenigsten bei den Normalminipensionen, und
Steuerreduzierungen sollten angestrebt werden.
Die Höherverdienenden sollten auch so wie in Russian ihre Bezüge
um 10 % erniedrigen.
Denn was wird werden, wenn es so weiter gehandhabt wird wie
jetzt? Wird im Sep. 2016 dann ein neues QE kommen mit
weiteren Billionen? Werden wir eines Tages nicht einmal mehr
Lebensmittel kaufen können mit unserm MiniEinkommen? (Pensionen,
Gehälter des Normalvolkes).

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 07.03.2015 07:16

Die ehemalige Bankerin und Abteilungsleiterin u.a. im Bereich Nahrungsmittel-Spekulationen (Derivate) Margarete W., ist aus dem schmutzigen Geschäft mit Wetten (Spekulationen) auf Nahrungsmittel (Lebensmittel) ausgestiegen. Die Insiderin konnte es mit Ihrem Gewissen nicht mehr vereinbaren, für den Tod von vielen Menschen in der 3. Welt mitverantwortlich zu sein. Der Fall ist ein Beispiel für die Geldsystem-Krise in der sich die westliche Welt befindet, in der es nur noch um Profite, Boni, Gier und das Ego um jeden Preis geht und keiner wahr haben will, mit dem Leben von Menschen zu spielen bzw. deren Hungertod zu fördern. Diese Spekulationen werden häufig auch außerhalb der Börsen betrieben.

https://www.youtube.com/watch?v=jyJEsq3wR4E

Die Welt wird von wenigen Lobbyisten geführt, die Politik spielt mit und der kleine klitzekleine Bürger wird strunz dumm gehalten. Daß unser Wertesystem schon lange im Sterben liegt, der Planet stirbt usw das interessiert nur ein Bruchteil der Menschen

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 07.03.2015 05:25

in Osteuropa, Kuba etc. ist die Enteignung ehrlicher verlaufen als jetzt in der EU. Die Kommunisten haben beschlossen, dass das ganze Privatvermögen verstaatlicht wird und haben das auch offen kommuniziert.

In der Eurozone geschieht derzeit Ähnliches, nur dass nicht das ganze Vermögen enteignet wird (sondern nur das von Sparern und Besitzern von Anleihen, Lebensversicherungen, von betrieblichen Pensions- und Abfertigungskassen, etc.);
zweitens, dass die Enteignung trickreich, versteckt und schleichend erfolgt und drittens, dass nicht Politiker, sondern beamtete Notenbanker unter Führung von Draghi die Enteignung beschlossen haben. Eine Umverteilung von unten nach oben, weil Aktien steigen ja schön.

Es wird noch besser - wenn die Bargeldlose Zeit anbricht, dann kann das Geld einfacher entwerten und muss sich nicht so ein Theater einfallen lassen.

Nur die Wirtschaft wird deswegen auch nicht wachsen, denn die MENSCHEN brauchen dazu Bares und nicht die Bankster.

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