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Bauern bleiben auf ihrer Milch sitzen: Heftige Kritik

Von nachrichten.at/apa, 28. April 2017, 20:26 Uhr
Bauern-Dilemma: Mehr Milch, weniger Geld
(Symbolbild) Bild: VOLKER WEIHBOLD

STEYR/WELS. 19 von 37 Bauern, die mit der Schließung der Milchhandelsgesellschaft Alpenmilch Logistik (vormals Freie Milch Austria) ohne Liefervertrag da stehen, bleiben auf ihrer Milch sitzen.

Berglandmilch "nimmt sie definitiv nicht auf", erklärte Alpenmilch-Logistik Geschäftsführer Johann Furtmüller. Er lasse nun prüfen, ob gegen die Molkerei mit einer einstweiligen Verfügung vorgegangen werden kann.

Jene 19 vertragslosen Bauern befinden sich im Sammelgebiet der größten Milchgenossenschaft Österreichs in Wels. Aufgrund der "marktbeherrschenden Stellung" bliebe für die Landwirte nach dem Ende von Alpenmilch Logistik einzig der Weg zu Berglandmilch. Dieser wurde aber mit der Absage einer Aufnahme verwehrt. Durch eine einstweilige Verfügung könnte die Pflicht der Milchannahme durchgesetzt werden, sieht Furtmüller einen kleinen Hoffnungsschimmer für die Betroffenen.

Allerdings hatte Berglandmilch-Geschäftsführer Josef Braunshofer bereits in der Vorwoche erklärt, dass es seit Februar einen generellen Aufnahmestopp gebe, da "die Milchmenge der eigenen Bauern so hoch ist wie noch nie und wir an unsere Grenzen stoßen". Für Furtmüller klingt diese Begründung wenig plausibel. So belaufe sich die Jahresmenge der 19 Bauern lediglich auf 5 bis 10 Millionen Kilogramm, Berglandmilch (mit einem Jahresvolumen von 1,3 Milliarden Kilogramm) erhalte täglich Milchlieferungen von rund 3 Millionen Kilogramm. Außerdem wurden jene vertragslosen Frei-Milch-Bauern, die in Gebieten anderer, deutlich kleinerer Molkereien liegen, sehr wohl von diesen aufgenommen. So kamen 12 von ihnen bei der Gmundner Milch unter, 3 bei der Schlierbach-Molkerei und 2 bei der NÖM.

Kein Abnehmer für 19 Milchbauern - Auch der ORF berichtete:

Die Alpenmilch Logistik mit Sitz in Steyr hatte im September 2016 informiert, dass der Betrieb mit Ende März 2017 aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt wird. Die von "Milchrebellen" rund um die IG-Milch im Jahr 2008 ins Leben gerufene alternative Milchhandelsgesellschaft "Freie Milch Austria" (später Alpenmilch Logistik GmbH) machte der niedrige Milchpreis und die Molkerei-Konzentration in Österreich zu schaffen.

Heftige Kritik an Berglandmilch

Die IG Milch, die Grünen und das Team Stronach kritisieren scharf die Weigerung von Berglandmilch, 19 vertragslose Milchbauern aufzunehmen. Sie sprechen von einer "Strafaktion" seitens der größten österreichischen Molkerei, nur weil Vermarktungswege abseits versucht wurden.

Die IG Milch hat für Sonntag eine erweiterte Vorstandssitzung angekündigt. Darin sollen Hilfsmaßnahmen für die Betroffenen koordiniert werden, erklärte IG-Milch Obmann Ewald Grünzweil: "Wir hoffen auch auf breite Unterstützung aus der ganzen Gesellschaft."

Die "Verweigerungshaltung offenbart auch Defizite des österreichischen Marktordnungsgesetzes sowie die kartellrechtlichen Probleme der marktbeherrschenden Stellung von Österreichs größter Genossenschaftsmolkerei", erklärte der Grüne Landwirtschaftssprecher Wolfgang Pirklhuber. Auch die Untätigkeit der gesetzlichen Interessensvertretung, der Landwirtschaftskammern in Ober-und Niederösterreich stößt auf Missfallen. "Die Aufgabe der Kammern wäre in unparteiischer Art und Weise den Konflikt zwischen ihren Mitgliedern zu schlichten", ergänzte Clemens Stammler, Landwirtschaftskammerrat der Grünen Bäuerinnen und Bauern in Oberösterreich.

"Wie hier mit Milchbauern und deren Familien umgegangen wird, wie hier Existenzen und Betriebe leichtfertig gefährdet werden - das ist eine Frechheit und nicht mitanzusehen", ärgert sich Agrarsprecher Leo Steinbichler vom Team Stronach. Die zusätzlichen Milchmengen von den ehemaligen "Freie Milch"-Bauern seien für die Großmolkereien "ohne weiteres zu verkraften".

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18  Kommentare
18  Kommentare
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( Kommentare)
am 29.04.2017 17:07

Na ja, Partnerwechsel
kann auch manchmal
hinten und vorne in die Hose gehen.

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sokolinz (375 Kommentare)
am 29.04.2017 17:02

zu Milchpulver verarbeiten und ab nach China.... grinsen

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alf_38 (10.950 Kommentare)
am 29.04.2017 14:28

Schwierige Situation für die Bauern.

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jago (57.723 Kommentare)
am 29.04.2017 00:09

Eigentlich ist die Genossenschaft eine Monopolbildung aber da hat der Staat die Augen zudrücken müssen, weil er selber in noch viel peinlichere Monopole verwickelt ist.

Alle zum Schaden der Bürger und des freien Marktes.

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getroffener (527 Kommentare)
am 28.04.2017 22:53

Filtern wir die Molkereien!!!
Kann doch keine Schwierigkeit sein von den oberen Genossenschaftlern, Solidarität zu zeigen mit ihren Standeskollegen, und den Milchtankwagen bei 19 Höfen vorbeizuschicken.
Die oberen Genossenschaftler sitzen doch an den Machthebeln:
Nationalräte, Mitglieder im Landwirtschaftsausschuss, Landesrat, regionale LWK-Präsidenten in den Ländern und bundesweite Präsidentenkonferenz,BB-Präsident, Raiffeisengenossenschaftsanwalt, Raiffeisenlandesbankaufsichtsratsvorsitzender, ...
sitzen in den Banken, sitzen in den Molkereien.
Haben sie ihre bäuerlichen Wurzeln vergessen, haben sie selber keinen Hof mehr mit Kühen?
Rezept für KonsumentInnen: Auswahl haben wir nicht viel unter den 3 Kartellen; aber kaufen wir keine Produkte von denjenigen Molkereien, die sich weigern, Verträge mit den 19 Bauern abzuschließen.

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Heubauer (177 Kommentare)
am 28.04.2017 23:34

Warum soll sich eine Genossenschaft
solche Probleme ins Boot holen. Die haben vor Jahren alles gemacht um der Genossenschaft zu schaden. Man hat es ruhiger und besser ohne diese Unruhestifter. Und keine Spur von Reue, nein nun ist wieder die Genossenschaft schuld. Auch die Herren Pirklhuber, Halbmeier und Steinbichler sollten einmal in sich gehen. Aber nein, diese Herren haben ja nichts falsch gemacht. Aber genau diese Personen sind in erster Linie schuld an dieser Situation.

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vonWolkenstein (5.562 Kommentare)
am 29.04.2017 09:38

Das kann ich durchaus nachvollziehen. Diese ewigen Unruhestifter werden nicht lange bei der Genossenschaft sein und dann geht der ganze Zirkus wieder von vorne los. Steinbichler, Pirkelhuber , Grünzweil und Genossen schüren im Hintergrund und die Dummen werden ihnen wieder auf den Leim gehen. Wenn sie keine Abnehmer für ihre Milch haben, dann sollen sie ihr Vieh verkaufen und hackeln gehen. Und wenn sie dann dasselbe Verhalten an den Tag legen wie als Bauern, werden sie vom Chef bald an die frische Luft gesetzt werden.

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jago (57.723 Kommentare)
am 29.04.2017 00:05

Zwergenaufstand der Lemminge.

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zweitaccount (4.217 Kommentare)
am 28.04.2017 22:49

Die Situation ist auf jeden Fall beschissen, keine Frage.
Aber die ehem. Milchrebellen machen sich mit ihrer idiotischen Haltung - von Anfang an der Erpressungsversuch über die Medien - zu den allein verantwortlichen für diese Situation.

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jago (57.723 Kommentare)
am 29.04.2017 00:02

Das hast du doch gelesen, dass es nur um ein Spektakel geht: [/b]Auch der ORF berichtet[/b]

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vonWolkenstein (5.562 Kommentare)
am 28.04.2017 22:49

Diejenigen, die die Bauern aufgehusst haben, den Genossenschaften den Rücken zu kehren, die sollen sich jetzt auch um sie kümmern. Der Zorn der Bauern kann sich doch nur gegen die „falschen Propheten“ richten und gegen sich selbst, weil sie diesen Schreiern auf den Leim gegangen sind. Ich habe bislang noch kein Wort der Entschuldigung von den Aufwieglern wie Halbmayr, Steinbichler, Pirklhuber, Grünzweil und Co. an die Bauern gelesen, dass es ihnen Leid tue, sie falsch beraten und in den Ruin getrieben zu haben.

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jago (57.723 Kommentare)
am 28.04.2017 22:35

Die Kühe haben keinen Hahn am Euter und die Milch ist auch nur schwer speicherbar, als Pulver.

Da war doch wo eine Molkerei im Mühlviertel, die zusperren will oder soll. Kann die die Milch nicht pulvrisieren = speichern? Die betroffenen Bauern müssen diese kleine Molkerei kaufen.

Meinjanur.

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il-capone (10.341 Kommentare)
am 28.04.2017 21:30

Gesucht: Camper statt Kiah

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( Kommentare)
am 28.04.2017 20:53

Was soll das? Zuerst davonlaufen und denen noch den Mittelfinger zeigen, "weil wir es ja besser können". Jetzt ist es vorbei und nun "Ihr müsst uns wieder nehmen!" Die Mengen bestimmen den Preis. Bekommen jetzt die beständigen Milchlieferanten weniger für ihre Milch bezahlt, weil euer Modell nicht funktioniert hat?

Ihr wolltet freie Martkwirtschaft. Die ist daneben gegangen. Was passiert dann? Konkursantrag stellen!
Oder ihr lässt euch etwas anderes einfallen. Es gibt Alternativen. Denkt nach - so wie in der Freien Marktwirtschft, die ihr ja eingefordert habt.

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Superheld (13.118 Kommentare)
am 28.04.2017 20:59

Im Grunde gebe ich dir recht, nur hat der Kampf schon etwas von einem Kampf gegen die Mafia.

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Camaro (1.178 Kommentare)
am 29.04.2017 15:22

Ich bin endlich deiner Meinung. So ist es im Geschäftsleben. Wen du von deinen Personal, Lieferanten oder Kunden hintergangen wirst müssen sie bei der nächsten Gelegenheit büßen. Bei Philippi sehen wir uns wieder.

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mcgyver (347 Kommentare)
am 28.04.2017 20:43

Liebe Bauern ich hab wenig bis kein Mitleid selber schuld

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mcgyver (347 Kommentare)
am 28.04.2017 20:42

Zuerst nicht genug bekommen und dann jammern

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