Papst: "brüderliche Aufnahme" von Geschiedenen
VATIKAN. Papst Franziskus hat bei der Generalaudienz am Mittwoch die Priester aufgefordert, mit wiederverheirateten Geschiedenen nicht wie mit "Exkommunizierten" umzugehen.
"Sie dürfen absolut nicht so behandelt werden. Sie sind immer noch Teil der Kirche", sagte Franziskus über geschiedene Gläubige.
In der 100. Generalaudienz seit Beginn seines Pontifikats rief der Papst zu einer "brüderlichen Aufnahme" von Gläubigen auf, die nach einer Scheidung eine neue Lebenspartnerschaft eingegangen sind. "Die Kirche ist stets aufgerufen, das offene Haus des Vaters zu sein. Es darf keine geschlossenen Türen geben", sagte der Heilige Vater unter dem Applaus der Gläubigen. Bei seinen Audienzen will sich der Papst bis zu der im Oktober geplanten Bischofssynode mit dem Thema Familie befassen.
"Wir dürfen den Kindern nicht noch mehr Lasten aufhalsen"
Franziskus gab zu bedenken, Geschiedene könnten ihre Kinder nicht im christlichen Glauben erziehen, wenn sie von der Kirche als Exkommunizierte behandelt werden. "Wir dürfen Kindern nicht noch mehr Lasten aufhalsen, als die, die sie in solchen Situationen ohnehin schon tragen müssen. Es ist wichtig, dass diese Kinder und Jugendlichen die Kirche als aufmerksame Mutter empfinden, die stets zur Begegnung offen ist", so der Papst.
Die Ehe als ein "Bund der Liebe zwischen Mann und Frau" werde derzeit "von starken kulturellen Kräften angegriffen", hatte Papst Franziskus am Dienstag in einer Botschaft an das Jahrestreffen der Kolumbusritter in Philadelphia geschrieben. Die Gläubigen sollten die Ehe verteidigen, weil sie "für die Zukunft unserer Menschheitsfamilie grundlegend" sei. Franziskus wird im September nach Philadelphia reisen, um dort an einem katholischen Welttreffen der Familien teilzunehmen.
Endlich, wenn auch viel zu spät! Die Geschiedenen wurden ja behandelt als wären sie Aussätzige! Nur, die vor dem Kopf gestoßenen wieder zurückzuholen wird nicht mehr möglich sein.