Ohne Medizin-Quote droht Ärztemangel
WIEN. Wenn die EU-Kommission die Quotenregelung für das Medizinstudium, wonach 75 Prozent der Anfängerstudienplätze für Österreicher reserviert sind, aufhebt, fehlen im österreichischen Gesundheitssystem bis 2030 rund 3500 Ärzte.
Das ist eines der Kernargumente im 181-seitigen Bericht, den Wissenschaftsminister und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (VP) zur Verteidigung der Quote diese Woche nach Brüssel geschickt hat.
Wie berichtet, läuft mit Jahresende das von der EU-Kommission gewährte Moratorium aus. Seit 2006 hat Österreich drei Viertel der Medizin-Studienplätze an Österreicher vergeben, 20 Prozent waren für EU-Ausländer reserviert, fünf Prozent für Ausländer außerhalb der EU. Der Andrang deutscher Studienwerber nach Österreich ist ungebrochen. „Wir haben einen aufrechten Druck aus Deutschland, der dazu führen würde, dass die Zahl deutscher Medizinstudenten ohne Quote nach oben gehen würde“, sagt Mitterlehner. Das würde aber zu Versorgungsproblemen in Österreich führen, weil der Großteil der deutschen Absolventen wieder zurück in die Heimat geht. So sind von 603 deutschen Absolventen in den Studienjahren 2008/09 bis 2010/11 nur 43 in Österreich geblieben. In Deutschland, auch das wird in dem Bericht argumentiert, ist die Zahl der Studienplätze relativ zur Bevölkerungszahl gesehen niedriger als in Österreich und das, obwohl im Nachbarland bis 2020 ein zusätzlicher Bedarf von 45.000 Ärzten besteht.
Mitterlehner sieht die Chancen, dass die EU-Kommission einer Verlängerung der Quote zustimmt bei „60 zu 40 für uns“. Bis Jahresende wird nun auf Basis des Berichts verhandelt. Sollte es zu einer Aufhebung der Quote kommen, dann denkt man im Wissenschaftsministerium schon an einen „Plan B“: Sowohl ein Stipendiensystem, mit der Verpflichtung, bei Erhalt von Unterstützung einige Zeit in Österreich zu arbeiten, wie auch die Einführung von Studiengebühren mit Erlass für jene, die in Österreich bleiben, sei denkbar, so Mitterlehner.
Die Ursache für den Ärztemangel liegt daran, daß unsere Jungärzte in West- und Nordeuropa wesentlich bessere Voraussetzungen und das in allen Belangen, als bei Uns vorfinden. 2/3 der Jungärzte gehen aus diesem Grund in diese Länder. An dieser Situation wird sich auch durch die Linzer UNI NULL ändern, solange die Möglichkeiten dieser Ärzte nicht verbessert werden. Die MIO € für diese Uni hätten wir uns sparen können. Pühringer ist hauptverantwortlich für die Zerstörung unseres Spitalswesens.
Also...,
die Vorschläge zum Plan B sind sowohl EU-rechtswidrig, als auch österreichisch verfassungswidrig. In den 80igern war ich in der zahnärztlichen Vertretung in der Ärztekammer tätig. Da gab es noch zahnärztlich unterversorgte Gebiete. Gegen die Verpflichtung sich in einem dieser Gebiete niederzulassen sorgten wir für dafür, dass er/sie auf der Warteliste auf die Ausbildung nach vorne rückte. Bis sich einer bei Gericht beschwerte.
Dann muss anders gegengesteuert werden. Hohe Studiengebühren für dieses Studium - für solche, die sich das nicht leisten können, soweit es sich um ÖsterreicherInnen handelt - einen niedrig verzinsten (Zinsen sind ja sowieso niedrig)Kredit dafür.
Und die Studiengebühren sollen refundiert werden, wenn nach Ende der vollständigen Ausbildung das ius practicandi erworben ist und 5 Jahre durchgehend in Österreich als Arzt gearbeitet wurde - das gälte natürlich auch für EU BürgerInnen. Und für StudentInnen aus dem EU Ausland sollte man dann überhaupt keine Studienplätze mehr anbieten, sofern es keine entgegenlaufenden Verträge mit deren Hekunftsstaaten gibt. Auf diese Weise könnte man das Ärzteangebot in Österreich steigern und eventuell würde der eine oder andere Nichtösterreicher dann auch nachher hier bleiben. Und falls jemand trotzdem abwandert, bleibe wenigstens sein Geld hier.
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