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Millionen-Schaden nach Schlampereien im Belvedere

Von Peter Grubmüller, 07. Dezember 2017, 00:04 Uhr
Millionen-Schaden nach Schlampereien im Belvedere
Die neue Belvedere-Führung: Stella Rollig und Wolfgang Bergmann Bild: APA/HERBERT NEUBAUER

Belvedere: Ausgebaute Brandschutztüren, fehlende Kunstwerke – Ex-Direktorin Agnes Husslein hinterließ "skandalösen" Zustand

Zu gern hätte sich die neue Leitung des Bundesmuseums Belvedere – die ehemalige Lentos-Chefin Stella Rollig und Wolfgang Bergmann – über ihr Rekordjahr gefreut: 1,43 Millionen Besucher (2016: 1,32 Millionen) und Ticket-Erlöse von rund elf Millionen Euro (Eigendeckungsgrad erstmals über 60 Prozent). Stattdessen ärgern sich die beiden über den wachsenden Scherbenhaufen von Vorgängerin Agnes Husslein-Arco, den sie wegräumen müssen. Husslein-Arco hatte ihren Job 2016 verloren, weil sie unter anderem ihr Dienstauto samt Chauffeur privat genutzt, ein Kunstwerk Ai Wei Weis fahrlässig beschädigt und zweifelhafte Kunstankäufe abgewickelt haben soll.

Bezahltes Kunstwerk fehlt

Konkret geht es um eine Videoinstallation von Friederike Petzold, wie Rollig gestern den OÖN bestätigte, für die 100.000 Euro bezahlt wurden, nur traf das Kunstwerk nie im Belvedere ein. Rollig: "Die Künstlerin hat uns informiert, dass das Kunstwerk vor geraumer Zeit zu Schaden gekommen sei." Natürlich sei es unüblich, Kunstwerke zu bezahlen, bevor sie ins Haus kommen, sagt die ehemalige Lentos-Chefin. Rollig und Bergmann wollen das Geld von der Künstlerin einklagen, bei Nichteinbringung werde man sich an Husslein-Arco wenden, die jetzt im Vorstand der Leopold-Museum-Privatstiftung sitzt.

Die Regressforderungen (bis jetzt 200.000 Euro) könnten enorm werden, dennoch "sind sie eine Lächerlichkeit im Vergleich zu dem, was wir hier an fahrlässiger Führung vorfinden", sagt Bergmann. Der Zustand sei "skandalös". Jüngste Entdeckung vor wenigen Tagen auf dem denkmalgeschützten Belvedere-Dachboden: Ein Klimaspezialist stellte "mit bleichem Gesicht" fest, dass die dortigen Kälteanlagen "in keiner Weise" den Brandschutz-Anforderungen entsprechen. Ein Prüfgutachten von 2013 ignorierte Husslein-Arco. Gestern entgegnete sie, "dass diese Agenden klar in den Bereich des Gebäudemanagements fielen, das der kaufmännischen Leitung unterstellt war. Ich habe mich ganz auf das wirtschaftliche Fachwissen und die Kompetenz der kaufmännischen Leitung verlassen..."

Darüber hinaus seien Brandschutztüren ausgebaut worden, "weil man aus ästhetischen Gründen was anderes haben wollte", sagt Bergmann. Das im Unteren Belvedere geplante Café (Teil der Regressforderungen: 70.000 Euro) sei ohne Betriebsstättengenehmigung betrieben worden. Bergmann: "Da ist der Stempel ,Vorsätzlichkeit und grobe Fahrlässigkeit’ drauf. Es ist ein Grundmuster, dass gesetzliche Vorschriften in den Wind geschlagen wurden." Die Höhe des Gesamtschadens sei noch nicht absehbar. Von einem zweistelligen Millionenbetrag ist auszugehen.

Linzer Brosch-Schau in Wien

Inhaltlich wird sich das Belvedere 2018 mit 17 Ausstellungen dem Thema "Große Namen und unerwartete Perspektiven" widmen. Im Oberen Belvedere stehen Fragestellungen zu Österreichs Geschichte, Identität und Kunst im Vordergrund. Im Unteren Belvedere startet das Jahr mit Klimt in allen Facetten. Ab 9. März wird in der Orangerie die in Linz (Nordico, Landesgalerie) erfolgreiche Schau des Zeichners Klemens Brosch gezeigt. Kuratorin ist die stellvertretende Lentos-Direktorin Elisabeth Nowak-Thaller.

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12  Kommentare
12  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Klettermaxe (10.525 Kommentare)
am 07.12.2017 09:14

Die besagte Vorgängerin, eine Schicki-Micki-Freundin aus der Szene, die aus dem Bussi-Bussi-Ministerium von Salzburg nach Wien geholt worden ist. Dort hat sie vom Habsburgerischen Freundschaftsverhältnis profitiert, um es höflich auszudrücken.

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Truckerfred (225 Kommentare)
am 07.12.2017 08:59

Aha ,wieder eine Schwarze die sich auf unsere Kosten bereicherte
und ohne Finanz und Gebarungskontrolle wüten konnte und ich dachte nur die Roten beherrschen das.Und was war in Salzburg?Auffällig?Möchte eine Erklärung was dort vorgefallen ist.
Und Unterverhandlerin der zukünftigen Regierung.
Das wird lustig,den Bock zum Gärtner zumachen.

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alteraloisl (2.657 Kommentare)
am 07.12.2017 08:52

Das Kulturbudget sollte man jährlich um 2-3 % kürzen. Bisher haben diese Künstler wie die Made im Speck gelebt. Die SPÖ predigt immer Einkommensgerechtigkeit. Ein produktiver Arbeiter wird nicht verstehen, warum ein Künstler deutlich mehr verdient.

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JosefBroz (4.495 Kommentare)
am 07.12.2017 10:17

Werter Poster alteraloisl,
die meisten Künstler leben in prekären Verhältnissen, vergessen Sie das nicht. Es ist oft traurig, wie diese Begabungen von der Gesellschaft so gar nicht geschätzt werden. Schlußendlich gilt auch für sie - wie auch für uns: Wertschätzung = faire Bezahlung.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 07.12.2017 08:50

Husslein - die Schickimickitante per Excellence - von den Freunderln hochgejubelt, zu hoch geflogen und jetzt ein Fall für die Justiz - ein typisches Wiener Schicksal. Aber ihr wird kaum was passieren, gibts doch in ihrem Freunderlkreis mehrere solche Typen. Ich kenne ich noch einige.
Einen Kaugummidieb dagegen würde die volle Härte treffen....

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netmitmir (12.413 Kommentare)
am 07.12.2017 10:37

Es ist Ihnen wahrscheinlich nocht nicht aufgefallen , aber die neue Regierung von Kurz abwärts besteht nur aus solchen Wiener Quatschkopfeliten. Die müssen alle versorgt werden zB in der GKK ......

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kakr (447 Kommentare)
am 07.12.2017 05:37

Ach, jetzt hackt doch nicht immer auf der Frau Husslein herum. Ihre soziale und fachliche Kompetenz hat sie während ihrer Tätigkeit in Salzburg ja schon zur Genüge unter Beweis gestellt. Also, wieso wundert sich jetzt jemand, dass das in Wien genau so lief? Das war präzise vorhersehbar!

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JosefBroz (4.495 Kommentare)
am 07.12.2017 02:46

Mannomann. Frau Husslein - sitzt oder saß sie nicht auch im aktuellen Regierungsverhandlerteam? - auch dort läuft es "unrund". Mir graut.

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 07.12.2017 08:23

Die Oon berichteten um den 30.oktober herum:
„Die Experten

Die Koalitionsverhandler holen sich Inputs von außen.
Die ÖVP nominierte Runtastic-Gründer Florian Gschwandtner, Sacher-Chefin Elisabeth Gürtler, Bildungsexperte Andreas Salcher, die Ex-Belvedere-Chefin Agnes Husslein, Unternehmerin Monika Langthaler, die Generaldirektorin für Öffentliche Sicherheit Michaela Kardeis, Antonella Mei-Pochtler von Boston-Consulting, Finanzexperte Gottfried Haber und Sozialrechtler Wolfgang Mazal.
Die FPÖ vertraut auf Rechtsanwalt Rüdiger Schender, Ex-Staatsekretär Reinhart Waneck, Heta-Vorstandsmitglied Arnold Schiefer, Wirtschaftsexpertin Barbara Kolm und Uniprofessor Herbert Vonach.“

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JosefBroz (4.495 Kommentare)
am 07.12.2017 10:13

Werter Poster Harbachoed-Karl,
danke, sehr aufmerksam von Ihnen!

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netmitmir (12.413 Kommentare)
am 07.12.2017 10:35

Die Frau Langthaler als Türkissin!
Grüne Wendehälse die hupfen gleich, wenn es ein bischen Taschengeld gibt.

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Weltliner (392 Kommentare)
am 10.12.2017 11:48

soweit ich mich entsinne, war( ist) besagte Lady mit einem Primar verehelicht, der wiederum einer partei nahe (stand)steht, dessen Farbe für Treue steht. Am Hungertuch nagt frauchen trotzdem nicht. man liefert einfach Herbert Böckl ein und verkauft ihn unter zuhilfenahme eines herrn am Fenster an den meistbietenden.

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