Revolution im Hybrid-Operationssaal: Zwei Eingriffe gleichzeitig sind möglich
Kepler-Klinikum liefert perfekte Infrastruktur für Operationen, kombiniert mit Röntgen.
Technik ist nicht alles, aber ohne sie würde die moderne Medizin nicht funktionieren. Ein Paradebeispiel, wie Patienten von Maschinen profitieren können, ist der neue Hybrid-Operationssaal im Kepler-Universitäts-Klinikum (KUK) Linz: Neben den üblichen Gerätschaften ist der funkelnagelneue OP mit einem hochmodernen Angiographie-System ausgestattet. Dieses hochauflösende Röntgengerät ist an einem Industrieroboter-Arm montiert, mit dem der Apparat einfach in alle möglichen Positionen gebracht werden kann, ohne die Ärzte bei ihrer Arbeit zu behindern. So kann der Radiologe während der Operation simultan Bilder vom Körperinneren machen, die dem Chirurgen bei seiner Arbeit helfen. "Man kann also gleichzeitig operieren und röntgen", erklärt Radiologie-Primar Franz Fellner. Auch früher war es schon möglich, Röntgenbilder im OP zu machen; doch neben der bisherigen Sperrigkeit der Maschinen war auch die schlechte Qualität der Bilder ein Problem. "Der Chirurg muss aber ganz genau sehen, wo er gerade ist", freut sich Fellner über das neue Gerät.
Schonende Eingriffe
Besonders für die Schlüssellochchirurgie bietet die innovative Technik neue Möglichkeiten. "Wir können zum Beispiel mit Hilfe des Röntgens über kleine Schnitte Herzklappen implantieren. Unser OP ist derzeit sicher der modernste in ganz Oberösterreich", sagt Kardiologie-Primar Clemens Steinwender. Bei einer großen Operation muss der Saal Platz für bis zu zehn Menschen bieten. Denn neben dem Herzchirurgen müssen sich auch der Kardiologe, der Radiologe und der Anästhesist mit ihren Teams frei bewegen können.
Hoher logistischer Aufwand
Die Arbeit mit den interdisziplinären Teams bringt für den Patienten viele Vorteile: Einerseits sind Eingriffe möglich, die früher undenkbar waren; andererseits spart sich der Patient Zeit, weil zwei Eingriffe gleichzeitig gemacht werden können. "Das rechtfertigt den hohen logistischen Aufwand, um so viele Spezialisten gleichzeitig an einen Ort zu bringen", sagt Steinwender.
"Für das Gelingen dieses Hybrid-OPs wurde über mehrere Jahre intensive Arbeit geleistet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Unsere Patienten werden vom Zusammenwirken der Spezialisten unterschiedlicher Fächer in einem Operationssaal sehr profitieren", sagt die kaufmännische Geschäftsführerin des Kepler-Uniklinikums Elgin Drda über das 8,6 Millionen Euro teure Projekt.
"Der neue Hybrid-OP am Kepler-Universitätsklinikum Linz stellt einen wesentlichen Fortschritt für die Patientenversorgung in Oberösterreich dar. In der interventionellen und operativen kardiovaskulären Medizin wird er auch ein Qualitätsmerkmal des neuen Linzer Uniklinikums sein", ist der Medizinische KUK-Geschäftsführer Heinz Brock überzeugt.
Der Hybrid-Operationssaal (PDF):
Super wenn Frau Drda glücklich ist aber wie fhle sich das Personal und vor allem die Patienten in der Drda klinik?