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Ärzte warnen: Plazenta eignet sich nicht als "Superfood"

12. Oktober 2017, 09:57 Uhr
Baby girl few minutes after the birth,baby geburt
Geburt eines Babys Bild: colourbox

Der Trend kommt aus den USA, wo prominente Jungmütter in sozialen Medien über den Verzehr der Plazenta ihres Babys berichten.

Immer mehr Frauen wollen die eigene Plazenta nach der Entbindung mitnehmen, um sie zu aus "gesundheitlichen Gründen" zu verspeisen. Vor allem in den USA, aber auch in Europa wächst dieses Phänomen, obwohl ÄrztInnen zunehmend dagegen Bedenken äußern. So auch der Gynäkologe Alex Farr von der Universitätsklinik für Frauenheilkunde der MedUni Wien, der dazu nun eine aktuelle Arbeit im "American Journal of Obstetrics and Gynecology" publiziert hat. 

Prominente Jungmütter aus den USA erzählen in sozialen und anderen Medien, in welcher Form sie die Plazenta ihres Babies zu sich genommen haben. Auch auf vielen esoterischen und alternativmedizinischen Internetseiten findet man Anleitungen und sogar Kochrezepte für die Zubereitung der angeblich gesunden Plazenta. 

Dieses nach der Geburt abgestoßene Gewebe wird aktuell in einer Mischung aus mythologischen und pseudomedizinischen Argumenten zum Superfood stilisiert. So soll es wegen eines hohen Nährstoff- und Hormongehaltes für eine bessere Milchbildung der stillenden Mutter sorgen, präventiv gegen die Wochenbettdepression wirken und insgesamt neue Energie sowie eine raschere Rückbildung nach der Schwangerschaft bringen. 

Kein wissenschaflicher Beleg für die Wirkung

Wissenschaftlich belegt ist jedoch keine der angeblichen Wirkungen. Einerseits, weil es ethisch nicht vertretbar wäre, dieses Thema in einem ausreichend guten Studiendesign zu analysieren und andererseits, weil ein überdurchschnittlich hoher Placeboeffekt anzunehmen ist. Der Gynäkologe Alex Farr von der Medizinischen Universität Wien arbeitete im Rahmen einer Kooperation mit dem Weill Cornell Medical Center am New York Presbyterian Hospital in New York und forschte über das - teilweise noch stark tabuisierte - Thema. 

Seine Ergebnisse veröffentlichte er kürzlich im American Journal of Obstetrics and Gynecology als Experten-Statement. Farr: "Medizinisch gesehen ist die Plazenta ein Abfallprodukt. Die meisten Säugetiere fressen die Plazenta nach der Geburt, aber wir können nur vermuten, warum sie das tun. Nachdem die Plazenta genetisch zum Neugeborenen gehört, grenzt das Verspeisen der Plazenta an Kannibalismus". 

Auch Farr sieht keinerlei Hinweise auf medizinische Vorteile. "Im Gegenteil, denn die vermuteten Nährstoffe wie Eisen, Selen und Zink befinden sich in keinen ausreichenden Konzentrationen in der Plazenta. Es wurden jedoch hohe Konzentrationen von Schwermetallen in der Plazenta festgestellt, die sich dort im Laufe der Schwangerschaft ansammeln". Und vor allem birgt der Verzehr, der meist in Form verarbeiteter Kapseln oder Globuli geschieht, auch ein Infektionsrisiko. 

Lebensbedrohliche Blutvergiftung

Farr: "Erst im Juni 2017 warnte die Bundesbehörde des amerikanischen Gesundheitsministeriums, das Center for Disease Control and Prevention (CDC), wegen eines rezenten Falles offiziell vor diesem Trend. Das Baby einer Mutter, die Plazentakapseln gegessen hatte, erlitt mehrmals eine lebensbedrohliche Blutvergiftung durch Streptokokken. Diese Bakterien konnten in den Plazentakapseln der Mutter nachgewiesen werden und wurden wohl von ihr auf das Kind übertragen". 

Als problematisch sieht der Gynäkologe, dass es ein gesetzlicher Graubereich ist, ob dem Wunsch der Frauen entsprochen wird, das Gewebe mitzunehmen. Nur wenn Nachuntersuchungen der Plazenta medizinisch erforderlich scheinen, kann dies klar untersagt werden. Farr rät jedenfalls dazu, die jungen Mütter dringend auf das Risiko hinzuweisen.

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23  Kommentare
23  Kommentare
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wertz (920 Kommentare)
am 13.10.2017 08:23

Naja wenns sogar die Kühe fressen wirds den Promimüttern auch nicht schaden..... grinsen

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susisorgenvoll (16.568 Kommentare)
am 13.10.2017 04:50

Welche Idioten fressen tatsächlich Placenta???

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( Kommentare)
am 12.10.2017 22:04

Die Ärzte und ihre stets wechselnden Erkenntnisse!
Schau dir die Natur an - wenn ein Tier Kalbt, ist es ziemlich das erste, dass bei Säugetieren vom Muttertier die Plazenta gefressen wird. Dieses gilt sogar bei reinen Pflanzenfressern.

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RKLinz09 (2.785 Kommentare)
am 12.10.2017 23:33

Den Kommentar von Haspe1 weiter unten schon gelesen ???? 😉

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( Kommentare)
am 12.10.2017 21:40

Als passendes Getränk dazu empfiehlt der Bier-Sommelier ein Glas Vagina-Bier gebraut Scheidenbakterien. Kein Scherz, das gibt es wirklich

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trude65 (142 Kommentare)
am 12.10.2017 19:23

Okay, interessante Information... Mir wäre es nicht einmal im Traum eingefallen meine Plazenta zu essen.

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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 12.10.2017 17:19

Bestie Mensch......

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( Kommentare)
am 12.10.2017 17:19

Und aus der Nabelschnur ein Vodoo-Ketterl basteln.
Zur Abwehr des Bösen. zwinkern

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Puccini (9.519 Kommentare)
am 12.10.2017 17:54

Sind Rosenkränze out?....;-:

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( Kommentare)
am 12.10.2017 18:03

Niemals und gar nie nicht!!!
Ein Rosenkranz hat immer Saison.

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 12.10.2017 17:12

Kleiner Sinnspruch von mir: "Superfood tut selten gut!"

(Ausser denen, die es bewerben und verkaufen...)

grinsen

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 12.10.2017 17:11

Plazenta essen ist nicht mehr in.

Der neue Trend ist: Das eigene Hirn (mit oder ohne Ei) verzehren.

Schmeckt gut und befreit von Kopfschmerzen durch zu viel Nachdenken.

Bei vielen schadet es auch nichts (mehr) in Sachen Intelligenz, da ist nichts mehr zu verlieren....

grinsen

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buchbinder59 (694 Kommentare)
am 13.10.2017 14:57

Bravo!!! Aber manche haben das auch nicht mehr im Kopf - sondern sie leben mit einem Vakuum erstaunlicherweise ganz gut!!

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elhell (2.052 Kommentare)
am 12.10.2017 16:22

Gut, manche Säugetiere - auch Pflanzenfresser - essen Plazenta und Nabelschnur auf, um keine verdächtige Spuren für jagende Fleischfresser zu hinterlassen. Vermutlich taten das Urzeitmenschen auch.
Nicht alles, was Mensch irgendwann getan hat, macht heute noch Sinn. Aber in Zeiten der Steinzeitdiät und der Suche nach der eigenen Natur schießen dann manche schon gehörig über's Ziel hinaus. Mahlzeit!

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Walhai2008 (245 Kommentare)
am 12.10.2017 14:25

Für jeden Schwachsinn gibte es Beführworter. Nun auch für Kanibalismus light oder einfach nur für Kanibalismus.
Der Mensch ist doch ein rätselhaftes Wesen zumal man glaubt, wir unterscheiden uns von Tieren.

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u25 (4.903 Kommentare)
am 12.10.2017 10:33

Passt genau in den irren Mainstream unserer Zeit

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Auskenner (5.366 Kommentare)
am 12.10.2017 11:53

Das ist aber bitte nichts Neues. Gehört hab ich davon schon vor Jahrzehnten, genauer gesagt vor 21 Jahren, als meine Schwester ihr erstes Kind bekam - und nein, sie hat die Plazente nicht gegessen, aber mit nach Hause genommen und im Garten vergraben. Warum auch immer.

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Gugelbua (31.799 Kommentare)
am 12.10.2017 10:27

Menschen waren schon immer auch Kannibalen grinsen

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Auskenner (5.366 Kommentare)
am 12.10.2017 11:54

Heißt ja nicht umsonst auch "Mutterkuchen"! grinsen

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despina15 (10.066 Kommentare)
am 12.10.2017 10:24

superfood?
krank sind die schon vorher wenn
man so etwas essen möchte,die
plazenta fängt alles dass auf was dem
kind schaden könnte!!!
mahlzeit!

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Auskenner (5.366 Kommentare)
am 12.10.2017 11:52

Gebe dir recht. Aus genau dem Grund esse ich auch keine Leber: da wandert alles an Giften rein, das der Körper zu sich nimmt und nicht wieder ausscheidet!
Sollte man dann auch nicht grad futtern - tun aber viele.

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despina15 (10.066 Kommentare)
am 12.10.2017 15:16

ja,es ist so,ebenso die nieren,
man sollte allgemein weniger
fleisch essen,für mich ein bis
zweimal im monat,nur bio,dann
kann man sich dass auch leisten!!!

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zwetschke (157 Kommentare)
am 12.10.2017 10:15

Alter schwede die Menschheit ist KRANK

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