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10 Tipps für das Immunsystem

Von Dietlind Hebestreit, 10. September 2014, 00:05 Uhr
Erkältung Schnupfen Grippe
Bild: colourbox.de

So kommen Sie mit einfachen Mitteln ohne Erkältung durch den Herbst.

Kalt erwischt: Wenn im Herbst die Nase rinnt und der Hals kratzt, hat das Immunsystem versagt. Wer vorbeugen möchte, kann viel tun, um sich vor Viren zu wappnen. Univ.-Prof. Günter Weiss, Direktor der Universitäts-Klinik für Innere Medizin VI in Innsbruck, erklärt, wie Sie grippalen Infekten ein Schnippchen schlagen:

1 Bewegung: „Drei- bis viermal pro Woche sind ideal. Die Bewegung minimiert das Risiko einer Virusinfektion“, sagt Weiss. Wer erste Anzeichen einer Erkältung oder Grippe spürt, sollte aber eine Trainingspause einlegen. Auch zu viel des Guten wirkt sich negativ aus: Profisportler sind häufiger krank, weil Dauertraining ihr Immunsystem belastet. Marathonläufer erkranken beispielsweise schon in der Vorbereitung auf ihr Rennen doppelt so häufig wie sportlich Inaktive. Nach einem harten Wettkampf versechsfachte sich das Erkrankungsrisiko.

2 Idealgewicht: Wer zu wenige oder zu viele Kilos auf die Waage bringt, wird leichter krank. Die Infektanfälligkeit steigt unter einem Body Mass Index von 18 und über 30 (der BMI berechnet sich aus dem Gewicht, geteilt durch die Größe im Quadrat). „Übergewichtige Menschen haben chronische Entzündungen, das ist schlecht für das Immunsystem“, erklärt Weiss.

3 Vitamine: Gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Ballaststoffen enthält alles, was der Mensch für das Immunsystem braucht. „Vitamintabletten zu schlucken, ist nur in Extremsituationen sinnvoll – bei Leistungssportlern oder Menschen, die krankheitsbedingt Vitamine nicht so gut aufnehmen können“, sagt der Mediziner. Besser: „Einfach einen Apfel essen.“ Wer Vitamine nimmt, sollte das unbedingt mit seinem Arzt abstimmen. Zu viel Vitamin A und E können zum Beispiel zur Bildung von Tumoren führen. Das viel gepriesene Echinacea hat sich laut Studien bei Erkältungen nicht als hilfreich erwiesen, sagt Weiss.

4 Rauchstopp: „Raucher sind häufiger von Infektionen betroffen“, sagt der Mediziner. Das dürfte an chronischen Entzündungen in der Lunge liegen.

5 Warm halten: Kälte an sich macht nicht krank. Allerdings sinkt dadurch die Körpertemperatur. „Die Durchblutung wird reduziert und weniger Immunzellen kommen an den Ort des Geschehens. Der Körper braucht länger, um Erreger zu erkennen“, sagt Weiss. Dann kann es aber schon zu spät sein: Die Viren haben sich so stark vermehrt, dass der Körper sie nicht mehr abwehren kann. Forscher von der Cardiff University in Wales fanden etwa heraus, dass Menschen mit kalten Füßen eine schwächere Immunabwehr haben, leichter Schnupfen bekommen. Doch auch zu warme Kleidung schadet: Denn wenn der Mensch schwitzt, sinkt ebenfalls die Körpertemperatur.

6 Probiotika: Die Mikroorganismen sollen sich laut einigen Studien positiv auf das Immunsystem auswirken. Andere Forscher bestätigen das nicht.

7 Genügend Schlaf: Es klingt banal – doch wer ausreichend schläft, wird nicht so schnell krank. „Wenn der Mensch zu wenig schläft, so empfindet der Körper das als Stress. Der Cortisolspiegel steigt. Das führt zu einer Blockade des Immunsystems“, sagt Infektiologe Univ.-Prof. Günter Weiss von der Uni Innsbruck.
In einer Studie, die im Fachmagazin PLOS ONE veröffentlicht wurde, haben Wissenschafter der Universität Helsinki wichtige biologische Zusammenhänge zwischen vermindertem Schlaf und den Abwehrmechanismen des Körpers entdeckt. Viele der Erkrankungen, die mit Schlafmangel in Verbindung gebracht werden, sind mit Entzündungsreaktionen im Körper verbunden. Die Wissenschafter aus Helsinki konnten Gene ausfindig machen, die auch an der Regulation des Immunsystems beteiligt sind und deren Ableseverhalten sich bei regelmäßigem Schlafentzug verändert.

8 Hände waschen: Eine der einfachsten Methoden verhindert sehr effektiv die Übertragung von Viren. Diese können zwar auch über Tröpfcheninfektion über die Luft in den Körper gelangen. Sehr oft läuft der Übertragungsweg jedoch über die Haut. Deshalb die Hände regelmäßig gründlich mit Seife bearbeiten. Mit den Händen möglichst wenig ins Gesicht fassen. „Desinfizieren ist nur sinnvoll, wenn etwa ein Kranker im selben Haushalt lebt“, sagt Weiss.

9 Stress vermeiden: Chronischer Stress aktiviert laut der Vorsitzenden des Berufsverbandes Deutscher Psychiater, Christa Roth-Sackenheim, bestimmte Gene, die das Immunsystem in einen dauernden Alarmzustand versetzen. Dies begünstigt auch die Entwicklung von Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Depressionen.

10 Sonnenlicht: Die Strahlung wirkt nicht nur auf die Zirbeldrüse und hellt die Stimmung auf; auch bildet der Körper 80 Prozent seines Vitamin- D-Bedarfs durch Sonnenlicht (UVB-Strahlung), nur 20 Prozent werden durch die Nahrung aufgenommen. „Vitamin D spielt bei der Abwehr von Infektionen eine zentrale Rolle“, sagt Weiss. Fehlt das sogenannte Sonnenhormon, so leiden Menschen leichter unter Erkältungen, Infektionen und Schwächegefühl. Wer zu wenig in die Sonne geht, kann das Vitamin auch als Tropfen oder Kapseln zu sich nehmen. „Allerdings nur unter ärztlicher Anordnung. Zu viel Vitamin D kann nämlich auch schädlich sein“, sagt der Innsbrucker Infektions-Spezialist.

Immunsystem

Die Abwehr gegen fremde Organismen wie Bakterien und Viren übernimmt im Körper das Immunsystem. Es spürt die Eindringlinge auf und eliminiert sie. Am besten funktioniert es bei 37 Grad Celsius.

Im ganzen Körper ist das Immunsystem aktiv. Besonders viele Immunzellen befinden sich dort, wo Kontakt zur Außenwelt besteht – also auf der Haut, in der Lunge und im Darm.

Babys sind die ersten drei bis sechs Monate noch durch die Antikörper der Mutter geschützt. Sie entwickeln erst nach und nach ihr eigenes Immunsystem.

Grippe oder Erkältung

Umgangssprachlich wird ein grippaler Infekt oft als Grippe bezeichnet. Die echte Grippe oder Influenza ist jedoch eine wesentlich gravierendere Erkrankung, die sogar zum Tod führen kann.

Symptome einer echten Grippe sind hohes Fieber bis zu 40°C und darüber, Schüttelfrost, Müdigkeit und Kopfschmerzen, trockener Husten, trockene Kehle, angeschwollene Nasenschleimhaut, Gliederschmerzen, Übelkeit und Erbrechen sowie Appetitlosigkeit. Sogar Durchfall kann ein Symptom sein. Besonders markant bei einer Influenza ist, dass die Symptome plötzlich auftreten. In den ersten 24 Stunden können Medikamente den Verlauf abschwächen.

Grippeimpfungen reduzieren laut Univ.-Prof. Günter Weiss um 50 Prozent das Risiko zu erkranken. Besonders empfehlenswert ist die Impfung für alte Menschen, deren Immunsystem schwächer wird, sowie für chronisch Kranke und alle Berufsgruppen, die mit diesen zu tun haben. Dass die Impfung nicht perfekt wirkt, hat unter anderem damit zu tun, dass sich die Viren rasch verändern.

Hausmittel gegen Erkältungen

Wer sich einen grippalen Infekt eingefangen hat, kann mit Hausmitteln oft gut gegensteuern. Hier einige Beispiele:

Kartoffelwickel: Kochen Sie Kartoffeln mit der Schale weich und zerdrücken Sie sie auf einem Tuch. Legen Sie das Tuch mit den Kartoffeln (Achtung, nicht zu heiß!) auf die Brust, bis die Kartoffeln ausgekühlt sind. Damit lockert sich der Husten schneller.

Topfenwickel: Er wirkt bei Reizhusten und Bronchitis. Topfen mit warmem Wasser cremig rühren, auf eine Stoffwindel oder ein Stofftaschentuch aufstreichen, so zusammenlegen, dass auf einer Seite nur eine Lage Stoff ist. Mit dieser Seite auf die nackte Brust auflegen. Wenn der Topfen trocken und bröckelig wird, den Wickel wieder entfernen.

Pelargonienwurzel: Studien beweisen, dass ein Extrakt die Krankheitsdauer bei Atemwegsinfektionen verkürzt und hilft, die Beschwerden zu lindern.

Sauna: Regelmäßige Saunabesuche verbessern die Abwehr. „Der Hitzereiz schwächt den Körper, der will das nächste Mal stärker sein“, erklärt Kneipp-Arzt Martin Spinka das Prinzip der Abhärtung. Unbedingt sollte nach dem Saunagang eine zumindest gleich lange Ruhezeit, ohne Musikberieselung und andere Ablenkungen, eingeplant werden. So lernt der Körper nach und nach, sich zu entspannen.
Gesundes Frühstück: Power fürs Immunsystem gibt ein Frühstück bestehend aus Müsli mit Joghurt und Obst oder Vollkornbrot mit Käse und Radieschen. Das liefert Brennstoff für die Abwehrzellen. „Wer es auf seinem Mittagsteller mit den Farben des Regenbogens hält und täglich Gemüse und Salat isst, gibt seinem Körper Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe“, rät Diätologin Erika Mitterberger.
Hühnersuppe: Sie schmeckt nicht nur gut. Laut einer US-Studie hemmt die Suppe auch Infekte der oberen Atemwege und kann sogar Gliederschmerzen lindern.

Kamille: Schnupfen und Nebenhöhlenkatarrh bessern sich laut einem Buch von Maria Treben („Gesundheit aus der Apotheke Gottes“, Ennsthaler Verlag), wenn der Patient Kamillendämpfe einatmet. Danach unbedingt im Warmen bleiben!

Käsepappel: Bei Lungenverschleimung, Bronchialkatarrh, Husten und starker Heiserkeit wirkt die Käsepappel. Diese über Nacht kalt mit Wasser ansetzen. Als Tagesration nimmt man zwei bis drei Tassen leicht angewärmt und schluckweise.     (dh)

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