Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Gottfried Undesser: Der Hüter der Kapuzinergruft

15. Juli 2011, 00:04 Uhr
Der Hüter der Kapuzinergruft
Priester und Kustos

Zweimal wird Gottfried Undesser morgen der sterblichen Hülle Otto Habsburgs den Zugang zur Kapuzinergruft verwehren – nicht aus eigenem Gutdünken, sondern weil es das Zeremoniell so vorsieht.

Zweimal wird Gottfried Undesser morgen der sterblichen Hülle Otto Habsburgs den Zugang zur Kapuzinergruft verwehren – nicht aus eigenem Gutdünken, sondern weil es das Zeremoniell so vorsieht. Erst im dritten Anlauf, wenn der Verstorbene nur noch als „sterblicher, sündiger Mensch“ tituliert wird, wird ihm der Kapuzinerpater Einlass gewähren. Ob Pater Gottfried Undesser etwas Besonderes dabei empfinden wird, wenn er morgen auf die Titelaufzählung von Zeremonienmeister Ulrich-Walter Lipp, einem Freund der Familie Habsburg, antwortet? „Das ist halt meine Aufgabe“, bleibt der 78-jährige Kapuziner zurückhaltend. Bereits 1989 hatte er diese Aufgabe erfüllt, als die Mutter von Otto Habsburg, Ex-Kaiserin Zita, verstorben war.

Damals wie heute rückte die Kapuzinergruft mit dem Tod einer Habsburger-Persönlichkeit ins Rampenlicht. Während des Gesprächs mit Undesser läutet im Hintergrund das Telefon: Jemand erkundigt sich, wann man sich in die Kondolenzbücher eintragen kann. Der Kustos gibt bereitwillig Auskunft, auch wenn man ihm den Stress etwas anmerkt. Ob er froh ist, wenn der Wirbel um das Begräbnis vorbei ist? „Die Antwort auf diese Frage ergibt sich wohl von selbst“, gibt der Priester trocken zurück.

Aber auch ohne aktuellen Anlass ist die Wiener Kapuzinergruft als wichtigste Grablege der Habsburger ein ziemlich gut besuchter Friedhof. „Wenn man alle Schulklassen mitzählt, haben wir mehr als 200.000 Besucher im Jahr“, sagt Pater Undesser, der seit 60 Jahren dem Kapuzinerorden angehört und seit 1964 in Wien wirkt. Bereits 1622 hatten die Kapuziner in Wien mit dem Bau der Gruft begonnen, wie es Kaiserin Anna testamentarisch verfügt hatte. Rund 140 Personen liegen heute dort begraben – mit Ausnahme des adeligen Kindermädchens von Kaiserin Maria Theresia lauter Habsburger. Das letzte Begräbnis fand 2008 statt, als Otto Habsburgs Bruder Carl Ludwig die letzte Ruhe bei seinen Ahnen fand.

Bei der derzeitigen Anordnung der Särge in der Gruft sei noch Platz für drei, sagt Pater Undesser. Zwei davon werden morgen belegt, da auch Otto Habsburgs im Vorjahr verstorbene Ehefrau Regina hier mit ihrem Mann bestattet wird. Otto werde paktisch neben seiner Mutter, Ex-Kaiserin Zita, liegen, sagt Undesser. Dann sei noch ein Platz frei, der für die Witwe von Kaisersohn Carl Ludwig bestimmt sei. Zumindest ein wichtiger Habsburger fehlt jedoch: Ottos Vater, der seliggesprochene Kaiser Karl, blieb auch nach seinem Tode im Exil auf Madeira.

mehr aus Chronik

Freiwilliger Grundwehrdienst: 257 Frauen meldeten sich im ersten Jahr

Cannabis-Freunde feiern: Gemeinsam kiffen am Brandenburger Tor

"Zerstörter Lebensraum ": 17.000 Hasen sterben jährlich im Straßenverkehr

Magnitude von 4,8: Erdbeben in Norditalien auch in Kärnten zu spüren

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen