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Liebste Emmi, sei innigst gegrüßt und geküsst!

Von Valerie Hader, 12. September 2017, 17:27 Uhr
Liebste Emmi, sei innigst gegrüßt und geküsst!
Emmi und Franz – den Texten zufolge dürfte es Liebe auf den ersten Blick gewesen sein. Bereits im dritten Brief hielt er um ihre Hand an. Bild: privat

Brigitta Moser hat in einer unscheinbaren Schachtel die Liebesbriefe ihrer Großeltern gefunden und veröffentlicht.

Ich liebe Sie, liebte Sie heiß und innig schon seit dem Tage, an dem ich das Glück hatte, Sie zum ersten Male zu sehen. Sagen Sie mir daher offen und ehrlich Ihre Meinung, theuerstes Fräulein, und entscheiden Sie über mein Glück – das Glück, Sie recht bald in meine Arme schließen zu dürfen.

Die herzlichsten Grüße von Ihrem ergebenen Franz!

 

Fast ein Jahr lang schrieben Emmi und Franz vor ihrer Hochzeit Ende des 19. Jahrhunderts zärtliche Zeilen wie diese. "Einige mögen sie heute für übertrieben, ja sogar kitschig und emotional überladen halten, aber für viele sind sie ganz einfach herzerwärmend", sagt deren Enkelin Brigitta Moser aus Bad Zell.

Die 74-Jährige, die vor ihrer Pensionierung am Gymnasium in Perg Geschichte und Sport unterrichtet hat, fand die Briefe eher zufällig im Nachlass der Mutter. "Sie hatte sie in einer unscheinbaren Pappschachtel aufgehoben, deshalb sind sie mir auch erst Jahre nach ihrem Tod aufgefallen", erzählt Moser. Schon als sie die ersten Zeilen las, war ihre Neugier geweckt.

"Meine Großeeltern waren beide im Böhmerwald zu Hause und trafen sich zum ersten Mal bei einer privaten Einladung – sie war damals 23, er schon 31", erzählt Brigitta Moser.

"Allerdings wurde mein Opa kurz darauf beruflich als k. und k. Kunstlehrer ins weit entfernte Gottschee im heutigen Slowenien versetzt. Und so blieb ihm nichts anderes übrig, als seine Angebetete mit Briefen zu umwerben. Den Texten zufolge dürfte es – zumindest von seiner Seite – Liebe auf den ersten Blick gewesen sein."

Vieles konnte Brigitta Moser anfangs gar nicht entziffern, waren die Liebesbriefe doch allesamt in Kurrent-Schrift verfasst. "Die ,Übersetzung’ übernahm dann zum Glück meine 94-jährige Cousine." Die Briefe in Buchform zu veröffentlichen, daran dachte Brigitta Moser aber damals noch lange nicht. "Ich wollte sie eigentlich nur für die Familie aufbewahren. Der Ausschlag dazu kam letztlich von meiner Tochter und meiner Schwiegertochter – beide erwachsene, tüchtige und moderne Frauen. Als sie die Liebesbriefe gelesen hatten, waren beide total gerührt und entzückt und meinten nur: "Mein Gott, so einen Brief hätt’ ich auch gerne einmal gehabt..."

Die Ehe von Brigitta Mosers Großeltern, die sich ein paar Jahre nach ihrer Hochzeit sogar in Linz ansiedelten, war auf jeden Fall eine glückliche. "Mein Opa starb leider recht früh. Aber ich bin mir sicher, dass es für beide die große – und einzige – Liebe war."

 

Buchtipp: "Liebesbriefe aus alter Zeit" herausgegeben von Brigitta Moser, erschienen im Verlag tredition, 15,99 Euro, ISBN-Nr. 978372375196

Tipps für Liebesbriefe

Von wegen kitschig und altmodisch! Liebesbriefe kommen wohl nie aus der Mode, auch nicht in Zeiten von Facebook und Whatsapp. Denn anders als schnell hingetippte Nachrichten, werden romantische Briefe in der Regel aufbewahrt – sogar, wenn sie von Verflossenen stammen.

Damit ein Liebesbrief auch wirklich Herzklopfen beim Empfänger auslöst, sollte der Verfasser ein paar Dinge beachten:
Ganz wichtig: Ein guter Liebesbrief sollte unbedingt maßgeschneidert und sehr persönlich sein.
Damit auch der äußere Eindruck stimmt – auf eine schöne Handschrift und hochwertiges Briefpapier achten.
Machen Sie Komplimente! Heben Sie die besonderen Eigenschaften und Vorlieben der Person ihres Herzens hervor. Ein bisschen Übertreibung schadet nicht!
Wem partout nichts einfällt, der holt sich am besten Inspirationen von alten Gedichtbänden oder romantischen Filmszenen.

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