"Holz Erde Fleisch": Über das Leben und Überleben von Bauern in Österreich
"Bis heute frage ich mich, wie man Familienbesitz über Familie stellen kann?", stellt sich der steirische Filmemacher Sigmund Steiner (geboren 1978) zu Beginn selbst die Frage. Denn die größte Sorge seines Vaters war, dass durch die Scheidung von seiner Frau der jahrhundertealte Besitz geschmälert werden könnte.
Sigmund Steiner – selbst Bauernsohn – porträtiert in seinem essayistischen Dokumentarfilm "Holz Erde Fleisch" drei Bauern: bei der Arbeit im Wald, auf dem Feld und auf der Alm. Auch wenn sein eigener Vater nicht gezeigt wird, ist er trotzdem präsent. Eine Frage ist bestimmend: Werden ihre Kinder eines Tages den Besitz übernehmen oder stirbt der Bauernberuf mit ihnen aus? Und wieso haben sie sich einst entschieden, die Arbeit ihrer Väter fortzuführen?
Steiner hat mit diesem ersten Langfilmdebut einen sehr unaufgeregten Film in sanften Bildern gedreht. Es ist nicht nur eine Doku über den Alltag der Bauern und ein Porträt über eher wortkarge Männer geworden, sondern gibt auch sensible Einblicke in Vater-Sohn-Verhältnisse. Das hat Steiner auch den Preis als bester Dokumentarfilm bei der Diagonale 2016 eingebracht. (sin)
Kino: "Holz Erde Fleisch", A 2016; 80 Min.; Regie: Sigmund Steiner
OÖN Bewertung: