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CO2-neutraler Stahl aus Linz? Verbund spielt mit voestalpine Zukunftsmusik

28. Juli 2016, 00:05 Uhr
CO2-neutraler Stahl aus Linz? Verbund spielt mit voestalpine Zukunftsmusik
Wolfgang Eder und Wolfgang Anzengruber: voestalpine und Verbund kooperieren. Bild: APA/ROBERT JAEGER

LINZ/WIEN. Chance für den Standort, wenn man Kohle durch umweltfreundlichen Wasserstoff ersetzt.

Im Interview mit den OÖNachrichten im März hat Wolfgang Eder schon angedeutet, wo die Reise hingehen könnte. Wenn es gelingt, bei der Stahlproduktion fossile Energieträger durch Wasserstoff zu ersetzen, der aus erneuerbaren Energieträgern hergestellt wird, würde das eine große Chance für den Standort Linz bedeuten. Dann wäre eine Stahlproduktion auch unter den strengen Vorgaben der Pariser Klimaziele machbar.

Jetzt macht die voestalpine einen weiteren Schritt. Sie startet mit dem Verbund eine Forschungskooperation, die genau in diese Richtung geht. Sie ist Teil einer intensiveren Zusammenarbeit, die Wolfgang Eder und Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber, gestern, Mittwoch, in Wien vorstellten. Eder und Anzengruber sprechen in diesem Zusammenhang noch von Zukunftsmusik. Das zeigen ein paar aktuelle Zahlen. Würde die voestalpine jetzt die komplette Stahlproduktion auf erneuerbare Energie umstellen, bräuchte sie rund 33 Terawattstunden (TWh) aus dem externen Netz. Das entspricht der Produktion von 30 großen Wasserkraftwerken oder dem Verbrauch von halb Österreich. Derzeit deckt die voestalpine in Linz ihren Strombedarf praktisch zur Gänze aus der eigenen Produktion in einem Kraftwerk auf dem Werksgelände ab.

20 Jahre Horizont

Eder rechnet damit, dass eine marktreife Technologie erst in 15 bis 20 Jahren vorliegen würde. Das klingt, als ob viel Zeit bliebe. "Für jeden Stahlkonzern in Europa ist Wasserstoff ein Thema", sagt Eder. Eine Alternative sieht er derzeit nicht.

Tatsächlich muss der Linzer Konzern in den nächsten Jahren entscheiden, wo und wie er weiter produziert. Die Erneuerung der Hochöfen in Linz oder der Neubau in einer anderen Gegend der Welt sind langfristige Projekte und wollen wohl vorbereitet sein.

Eder und Anzengruber appellierten an die Bundespolitik, sich zum Industriestandort Österreich zu bekennen und die entsprechenden Rahmenbedingungen für das genannte Projekt zu schaffen. "Es braucht einen stabilen politischen Rahmen und ein Bekenntnis zu erneuerbaren Energien", sagt Anzengruber, der Steuererleichterungen für Investitionen besser findet als Output-Förderungen, also die Stützung des Strompreises für die Erzeuger.

Als Übergangstechnologie von der Kohle zum Wasserstoff wird in der Stahlbranche Produktion mit Erdgas bezeichnet. Diese findet etwa bei der neuen Direktreduktionsanlage in Corpus Christi in den USA Anwendung, die die voestalpine im Herbst offiziell in Betrieb nehmen wird.

Die Zusammenarbeit zwischen voestalpine und Verbund umfasst nicht nur das Forschungsprojekt, sondern auch die Stromlieferung an bestimmte Standorte der voestalpine vor allem in der Steiermark, den Ausgleich bei Schwankungen im Stromnetz sowie Projekte für gemeinsame Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern.(dm)

 

Wasserstoff

Wasserstoff ist einer der Hoffnungsträger der Energiepolitik. Das Element mit dem Buchstaben H wird schon jetzt in einer Menge von 300 Milliarden Kubikmeter pro Jahr produziert, davon jedoch nur vier Prozent aus erneuerbaren Energieträgern wie Sonne oder Wind. Letzteres ist klimaneutral.

CO2-neutraler Wasserstoff könnte nicht nur die Stahlproduktion revolutionieren, sondern hat auch das Potenzial, als Speichermedium sowohl bei der Stromversorgung als auch im Verkehr eine deutliche Schadstoffreduktion zu bewirken.

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22  Kommentare
22  Kommentare
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Analphabet (15.393 Kommentare)
am 28.07.2016 11:42

Ohne solche Personen und allen fleißigen Österreichern wäre unsere Heimat längst gescheitert. Weshalb aber die Mehrheit immer noch Unfähigkeit in die Regierung wählt, ist unverständlich.

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jago (57.723 Kommentare)
am 28.07.2016 17:36

Da hast du so gut angefangen grinsen

Und dann kippst du wieder zurück in die Parteidemut und in die "die unseren Angehimmelten würden alles besser machen" - Falle.

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Gugelbua (31.900 Kommentare)
am 28.07.2016 10:40

über ungelegte Eier zu sprechen ist doch etwas verfrüht grinsen
Was steckt wirklich dahinter? Finanzspekulationen ?

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jago (57.723 Kommentare)
am 28.07.2016 17:38

Achwas, ein befreundeter Chemieprofessor möchte sein Projekt durchziehen.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 28.07.2016 09:35

Somit beweist Er dass in Forschung investiert werden MUSS, und
das sollte ein Appell an die Politik sein .

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gerald160110 (5.612 Kommentare)
am 28.07.2016 09:56

Das zweistufige Produktionsverfahren brauch nicht mehr "erforscht" werden, da es Stand der Technik ist und die Patentrechte ausgelaufen sind. Das Problem ist die Bereitstellung des extrem hohen Energiebedarfes in Form der Gase. In den USA wird für die erste Phase eben das Frackinggas von der VOEST verwendet, wobei derzeit Erdgas sogar die preiswertere Variante wäre. Das Thema der Wasserstofferzeugung aus Strom kann mittels Alternativenergie niemals gelöst werden.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 28.07.2016 11:39

danke fürs Feedback . zwinkern

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schmerzbert (393 Kommentare)
am 28.07.2016 14:24

stimmt, es hieß auch mal der Mensch wird NIEMALS fliegen können...Gäbs nur Menschen wie dich würden wir heut noch in Höhlen rund ums Lagerfeuer sitzen, wobei....Feuer gäbs dann vermutlich auch keins....

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gerald160110 (5.612 Kommentare)
am 28.07.2016 14:44

Die Gewinnung von Wasserstoff aus Erdgas ist wesentlich kostengünstig und mit einem höheren Wirkungsgrad verbunden als bei der Elektrolyse. Bei der elektrochemischen Elektrolyse benötigen sie für 1m3 H eine Stromenergie von etwa 4,7kWh und das auch nur wenn Iridium und Platin als Anode bzw. Kathode verwendet werden. Zielführend ist die Anwendung mittels Stromerzeugung aus Kernfusionsreaktoren und noch mit Solarzellen in Wüstenregionen, wobei hier wiederum keine kontinuierliche Produktion möglich ist. Dann ist es aber wirtschaftlich sinnvoll die Eisengewinnung vor Ort durch zu führen.

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schmerzbert (393 Kommentare)
am 28.07.2016 15:02

und es ist kategorisch ausgeschlossen dass es zukünftig Entwicklungen geben wird/kann die eine deutlich höhere Effizienz haben könnten?!

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jago (57.723 Kommentare)
am 28.07.2016 17:31

Die Wasserstoffatome sind so winzigklein, dass sie überall durchschlüpfen können außer durchs honigartige Glas. Das allerdings leicht einen Sprung kriegt. In Jena wissen die Praktiker mehr, die können nicht nur Herdplatten.

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jago (57.723 Kommentare)
am 28.07.2016 17:46

Bitte was geschieht denn mit dem C aus dem Erdgas bei der Gewinnung von H2? Ist das schwarz-kohlig oder braun-ölig oder auch mit O2 als Gas verflüchtigt?

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xing (354 Kommentare)
am 28.07.2016 08:31

Finde ich toll, wie sich CEO Eder das Umweltmäntelchen umhängen will, obwohl er nicht müde wird zu betonen, dass er sein Werkerl lieber in die USA versetzen will....
Es ist wenig bekannt dass die VOEST in Linz der 2. grösste CO2-Emittennt von Österreich ist. Es wurde unbestreitbar viel getan was die Stickoxide betrifft (die Steyregger und uns alle freuts). Wasserstofferzeugung braucht eindeutig zu viel Energie, die momentan in Österreich nicht zur Verfügung steht. Das wäre nur in den arabischen Staaten mit Sonnenenergie möglich, die denken aber nicht mal dran...

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jago (57.723 Kommentare)
am 28.07.2016 17:16

Der Wasserstoff ist nur ein anderer Energieträger als Öl. Das Öl muss nicht erzeugt werden sondern nur hochgepumpt solange der Vorrat reicht. Der Nachteil des Öls ist das CO2, das bei der Umwandlung in Wärme entsteht.

Der Wasserstoff ist in riesigen Mengen im Meer vorhanden und sonstwo auch aber chemisch gebunden auf niedrigem Energielevel. Um ihn aus der Bindung freizukriegen, muss ungefähr so viel Energie hineingesteckt werden wie danach herauskommt. H2 ist daher nur ein Speicher- und Transportmittel, besser als elektrischer Strom weil er speicherbar ist - aber da hakt es, denn er verflüchtigt leicht aus Rohren und Behältern und er ist äußerst gefährlich, wenns irgendwo undicht ist.

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alterego (858 Kommentare)
am 28.07.2016 08:30

Es ist hoch an der Zeit, endlich die Subventionen gänzlich auf erneuerbare Energien zu richten.
Wer glaubt, jetzt wird dieser Strom ausreichend oder gar im Übermaß gefördert unterliegt einem gefährlichen Irrtum.
Fakt ist:
Keine Stromerzeugung kassiert so viel öffentliches Geld in Europa wie die Atomenergie.
Diesen und den Strom aus fossilen Brennstoffen Subventionieren wir aber nicht nur mit Geld. Wir geben dafür das Kostbarste was wir haben:
Unsere Gesundheit;
unsere Umwelt;
unsere Zukunft!

Alle Summen an monetärer Förderung sind dagegen Peanuts.

Das batteriebetriebene Auto ist zwar ein netter Anfang aber weder alltagstauglich noch erschwinglich. Außerdem sind die bisherigen Stromspeicher ökologisch bedenklich.
Der Weg wird nach heutigem Stand der Wissenschaft nicht an der Brennstoffzelle vorbeiführen.

Je eher wir uns entschließen diesen Weg konsequent einzuschlagen desto grösser sind die Chancen unsere Umwelt in einem lebensmöglichen Zustand zu erhalten.

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jago (57.723 Kommentare)
am 28.07.2016 17:23

Bitte nicht in die Wasserstoffillusion zu investieren.

Eine Steckdose erzeugt ja auch keine elektrische Energie - aber die ist wenigstens bei weitem nicht so gefährlich wie der Wasserstoff.

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gerald160110 (5.612 Kommentare)
am 28.07.2016 07:25

Das Thema Wasserstoff in der Stahlproduktion ist nicht neu und wurde von der EWG Kommission bereits 1974 aufgegriffen. Die Frage, die sich dabei immer gestellt haben, sind die hohen Energiekosten und die geringere Produktivität gegenüber einem konventionellen Schacht-Hochofen. So lange China den Markt so dominiert, wird sich die wesentlich teurere Zweistufenfertigung über Schwammeisenreduktionsanlagen nicht rechnen.

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il-capone (10.369 Kommentare)
am 28.07.2016 06:59

... aus Wasserstoff?

lt. Windradlbetreiber lässt sich Stromautonomie auch mit einigen Subventionstürmen erreichen, die angeblich immer dann radeln, wenn man Strom braucht.
Und man verdient sogar dabei...

ätz

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penunce (9.674 Kommentare)
am 28.07.2016 05:04

EDER ist ein guter CEO, das ist unbestritten und die Politik sollte alles tun um ihn und den Standort LINZ zu erhalten.

Wenn nicht, dann wird er weiter nach Möglichkeiten im Ausland suchen und das wäre für LINZ und Österreich ein nicht wieder gut zumachender Verlust!

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jago (57.723 Kommentare)
am 28.07.2016 01:14

Pah, in diesen Größenordnungen?

Alle Behälter und Leitungen aus Glas.

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wolf8 (617 Kommentare)
am 28.07.2016 08:28

man sollte es nicht grundsätzlich abtun sind wir froh das was neues versucht wird

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jago (57.723 Kommentare)
am 28.07.2016 12:12

Meine Bedenken sind nicht "man" sondern nur meine und den Wasserstoff fürchte ich ganz praktisch, nicht nur grundsätzlich. Der hat die unangenehme Eigenschaft, sogar in Stahl wie in einen Schwamm einzudringen.

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