EU-Wahl: Parteien gehen bis zur letzten Minute auf Stimmenfang
WIEN/LINZ. Ob angesichts der Umfragen begründet oder nicht – zum Abschluss des EU-Wahlkampfes übten sich alle Parteien in Optimismus. Bis zuletzt hieß das Zauberwort: Wählermobilisierung.
Unterstützt vom Wiener Bürgermeister Michael Häupl und Kanzler Werner Faymann setzte SP-Spitzenkandidat Hannes Swoboda vor der Wiener Parteizentrale zum finalen Wahlaufruf an. Wobei Faymann einmal mehr die Abgrenzung von der FP unterstrich. Nach deren Spiel mit dem Antisemitismus stehe fest: „Diese FP braucht niemand, in keiner Regierung.“ Im Zusammenhang mit dem Wahlziel blieb Swoboda davor vorsichtig. Nur so viel: Klarerweise wolle man die Nummer 1 bleiben.
In den Umfragen wurden der SP Stimmenverluste und gleichzeitig ein Spitzenduell mit der VP um Platz eins vorhergesagt.
Vizekanzler Josef Pröll (VP) war gestern noch zur Unterstützungstour für Paul Rübig in Oberösterreich. Dabei unterstrich Pröll auch das VP-Wahlziel, „Nummer eins“ zu werden: „Die SP spürt unseren Atem im Nacken.“ Die VP sei die „pro-europäische Position“, sagte Pröll, und kritisierte „EU-Gegner, die hetzen, lügen und versuchen, den Gegner madig zu machen“. Rübig nannte sein Anliegen, in der EU eine „effizientere Bankenaufsicht“ zu etablieren. Mit einem „Denkzettel“ könnten österreichische Anliegen in Brüssel nicht durchgesetzt werden.
Ohne prominente Bundes-Unterstützung wandte sich gestern noch einmal der oberösterreichische SP-Kandidat Josef Weidenholzer an die Presse. Er präsentierte seine Idee einer „europäischen Sozialhauptstadt“, die von der EU jährlich für besondere soziale Leistungen ausgezeichnet wird.
Gleichzeitig mit Weidenholzer hatte Hans-Peter Martin seinen Linzer Wahlkampfauftritt. Der nach Eigendefinition „Einzige, der die Mächtigen kontrolliert“, briet auf dem Taubenmarkt versalzene Karpfen, die er an das Publikum verteilte – Motto: Wie versalzen muss ein Karpfen sein, damit er nach Brüssel schmeckt. In den Umfragen lag Martin zuletzt im klar zweistelligen Bereich.
Auch FP und Grüne konzentrierten sich am Freitag auf Oberösterreich. Mit Andreas Mölzer und dem Oberösterreich-Kandidaten Franz Obermayr trat Heinz-Christian Strache am Nachmittag auf dem Linzer Pfarrplatz und am Abend in Frankenburg auf.
Grünen-Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek warb am Nachmittag mit einer Verteilaktion und einem Samba-Umzug in der Linzer Fußgängerzone um Stimmen. Vielleicht auch angesichts prophezeiter Verluste hat sich davor in Wien der langjährige Grünen-Chef Alexander Van der Bellen eingeschaltet. Er appellierte, vom Wahlrecht als „Bürgerpflicht“ gegen die „Nörgler“ an der EU Gebrauch zu machen. Ziel der Grünen ist das Halten der zwei Mandate.
BZÖ-Spitzenkandidat Ewald Stadler war sich anders als Meinungsforscher „ganz sicher“, sechs Prozent und damit den Sprung ins EU-Parlament zu schaffen. (luc, bock)
die rechte Hand zur Faust. Diese Maulwerkermarxistin kennt sich auch nicht mehr aus.
diesmal ist ausnahmsweise italien zukunftsweise - da hat sich nämlich berlusconi aufstellen lassen, obwohl er nie nach brüssel gehen würde. unsere demokratisch gewählte bundes-regierung soll ihre vertreter nach brüssel schicken,warum also nochmals wählen? ist doch nur eine unglaubliche verschwendung von steuergeldern! und dann irgendwelche "nobodys" wählen? ich weiss nicht!